EMPFEHLUNG, REVIEW

SALTATIO MORTIS “Für immer frei” (Modern/MA Rock)

SALTATIO MORTIS

„Für immer frei“
(Modern/MA Rock)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 09.10.2020

Label: Universal Music

Webseite: Homepage / Facebook

Ihr 20-jähriges Bandjubiläum hatte sich die Band dieses Jahr anders vorgestellt, statt Livekonzerte gab es nur Livechats, statt Partys auf und vor der Bühne eine Verlegung der gesamten geplanten Tour in den Herbst des nächsten Jahres. Und trotz aller Widrigkeiten veröffentlichen SALTATIO MORTIS ihr neues Album “Für immer frei” im Oktober dieses „Corona-Jahres“.

Bereits vor Release haben SaMo ihre Fans mit den ersten Highlights beglückt. „Loki“, „Für immer jung“ und „Löwenherz“ gehören zu den stärksten Songs, die das Album zu bieten hat. Hier bewegen sich SALTATIO MORTIS im gewohnten musikalischen Terrain. Mittelalter Rock trifft Moderne und Punk. Und ja, man fühlt sich auch dieses Mal manchmal an Die Toten Hosen erinnert, aber mich stört das nicht.

Wo ich aber schlucken musste, ist der Song „Mittelfinger hoch“, zu dem kurz vor Release ebenfalls ein Video erschien. Hier machen SaMo gemeinsame Sache mit SWISS (Swiss und die Anderen) und Henning Wehland (H-Blockx), um ihren Stil mit Rap zu verbinden. Der Song schreckte mich bei den ersten Durchläufen echt ab, aber grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass Künstler was neues ausprobieren. Mittlerweile finde ich den Track okay, die Message kommt an und wem der Mix gefällt, der feiert das Stück sicher voll ab. Der Song polarisiert, aber daran sollte man nicht festmachen, ob einem das Album gefällt oder nicht. Dafür sind SALTATIO MORTIS einfach zu vielseitig in ihrem Sound und bieten dem Hörer wieder eine breite Palette an, von abzufeierndern Stücken mit „Oooohhhoohoooo“-Chorus bis zur Ballade und dem reinen Mittelaltermarktliedgut.

Textlich spielt das Thema „Freiheit“ eine große Rolle. Die Band legt den Finger in manche Wunde, hält uns den Spiegel vor, macht nachdenklich und bringt so manche politische Botschaft in ihren Stücken unter, gerne gegen Rassismus und Nationalismus.

Am Ende bleibt festzuhalten, SaMo Fans kommen voll auf ihre Kosten. Man erlebt die Band mit den Stärken wie von den letzten Alben gewohnt, die aber auch weiterhin gerne Grenzen auslotet. Hier wird mal etwas härter in die Saiten gehauen und dort gerne mal was neues ausprobiert, wobei sie ihre Wurzeln nicht verleugnen. Wenngleich das letzte Album die für mich größeren Hits hatte, macht “Für immer frei” ebenfalls viel Spaß beim Hören und man entdeckt bei jedem Durchlauf neue Facetten des Albums. (eller)