FILM+HÖRSPIEL

FILM „Moor – Monster!“ (Horror Trash Komödie)

Originaltitel: Moor Monster!

Herstellungsland: Deutschland 2013 / 2014

DVD VÖ: 2014

Wertung: Gut

Regie: Günther Brandl, Helmut Brandl, Monika Brandl

Darsteller: Thomas Pill, Monika Brandl (7 Rollen), Günther Brandl (25), Christian Meilhammer, Katharina Buchberger (10), Romy Glasel (3), Jürgen Lill, Helmut Brandl (9)

FSK: ab 16

Studio: Brandl Pictures

Genre:  Horror Trash Komödie

 

Inhaltsangabe:

Es kommt aus den Tiefen des Moores! Und es hat nur ein Ziel: töten! Das schreckenerregende Moor-Monster hat es dabei auf ahnungslose Touristen, unvorsichtige Teenager und natürlich heisse Blondinen abgesehen. Doch Rettung naht! Gemeinsam mit zwei furchlosen Grosswildjägern und einer verrückten Wissenschaftlerin macht der örtliche Sheriff Jagd auf das Monster. Und vielleicht kann er dabei auch gleich die Aliens vertreiben, die unbemerkt auf der Erde gelandet sind…

Hier regiert der Unsinn! Denn in dieser Parodie wird der klassische Monsterfilm auf die Schippe genommen. Und keine Sorge, bei diesem Gag Feuerwerk in bester „Hot-Shots“ Manier ist auch der Rest der Filmgeschichte nicht sicher…

Meinung / Fazit: Alles nicht normal…

Also eines mal vorweg. Dieser Film wird dich fordern und du musst dich von allen bisher bekannten Sehgewohnweiten trennen. Nur derjenige, der Troma Filme für „normal“ hält und vielleicht schon für etwas zu „vernünftig“, der wird hier sein Glück finden. Doch eines scheint sicher zu sein, und zwar, dass Lloyd Kaufmann und seine Trash Filmschmiede diesem Werke sicherlich so manche Inspiration verliehen hat. Wie kann man sonst auf die Idee kommen so viel Blödsinn und SlapStick in eine Horror Film Komödie zu stecken.

Verantwortlich für „Moor-Monster!“ ist die bayrische Filmemacher Familie Brandl, die in 15 Jahren Historie schon an die 50 Filme gedreht hat. So verwundert es dann auch nicht, dass man unter Regie, Schnitt, Kamera, Drehbuch und Cast überall den Namen Brandl findet und dies in der letztgenannten Kategorie auch noch mehrfach. Günther Brandl spielt im Film doch tatsächlich 25 Rollen,…

Der Ansatz des Films ist ein ganz klassischer im Horror Film Genre. Ein dubioser Geschäftsmann lässt radioaktiven Müll in den nahegelegenen Gewässen entsorgen. Dies hat natürlich Folgen für die Lebewesen,…unter anderem resultiert daraus unser Hauptcharakter, das Moor-Monster! Wie das in solchen Filmen dann halt immer so ist, möchten Urlauber und liebestolle Jugendliche ihre Freizeit in der Natur verbringen und müssen fortan in den Überlebenskampfmodus gegen das Monster übergehen….

Allein dieser Story Ansatz hätte schon gereicht für einen ordentlichen Film. Aber dies hat den Verantwortlichen scheinbar bei Weitem nicht gereicht. So wird die Geschichte noch angereichert durch unzählige Parallelcharaktere und Handlungsstränge, die mit dem Geschehen rund um das Monster nur wenig zu tun haben, bzw. auch gut und gern einfach weggelassen hätten werden können. Doch diese weiteren Ausbaustufen bieten natürlich jede Menge Platz für unzählige Kostproben des Brandl`schen Humors, der so manches Mal richtig genial ist, aber ab und an auch einfach nur zum verzweifelten Kopfschütteln führt. Doch was eindrucksvoll ist sind die immer wieder eingebundenen Zitate und Szenen aus der Filmgeschichte die wir alle kennen. So könnte man sich die gesamte Spielzeit auch damit geschäftigen zu raten und zu grübeln, welchen Filmklassiker man gerade nun wieder zitiert hat.

Somit ist eines klar. Man darf den Film eigentlich nicht allein schauen. Auch für die traute Zweisamkeit ist der Film sicherlich nicht der richtige. Funktionieren kann dieses Werk eigentlich nur im Partymodus unter Alkoholeinfluss! Etwas störend ist die für meinen Geschmack viel zu opulent ausgefallene Länge dieses Filmes. Mit satten zwei Stunden Spielzeit zehrt das Geschehen dann doch etwas an den Nerven, vor allem weil man sich gerade zu Beginn sehr sehr lange mit den unzähligen crazy Charakteren beschäftigt.

So wie es sich für einen Monster oder Slasher Horror Film gehört, gibt es natürlich auch einiges an nackter Haut zu sehen. Es gibt die typischen „Ich geh nackt im See baden“ Szene. Aber auch geduscht wird selbstverständlich und man darf eine sehr bewegte vollbusige Flucht vor dem Moormonster bestaunen. Also wäre der Punkt „Naked Chick Kill“ damit auch erfüllt. Splatter wird man in diesem Film leider nicht finden. Man hat sich damit begnügt hier und da einige Gummikörperteile fliegen zu lassen, doch übertriebene Blutorgien wurden in diesem Film ausgelassen. Hier aber sorgt der Body Count Zähler für so manchen Schmunzler.

Für alle die, die den Film bis zum Ende geschafft haben empfehle ich noch die Abspann bis zum Ende durchlaufen zu lassen. Es folgen noch weitere Gags und die Aufklärung zu der zuvor gestellten klassischen Frage, wozu die Duschszene in diesem Film denn gut ist!

Ich musste nach dem Film noch länger darüber nachdenken, ob ich den Film denn nun gut fand oder nicht. Die antwortet lautet ja, mit Einschränkungen. Etwas straffer hätte man die Story auf jeden Fall erzählen sollen. Aber man hatte wohl so viele Ideen die man umsetzen wollte, das dies ein Selbstläufer wurde. Das Moor-Monster ist mit Abstand der tiefschürfenste Charakter des Films. Bin mir gar nicht so sicher, ob man dieses Wesen fürchten und hassen sollte. Schließlich haben wir Menschen es erschaffen und es wurde nicht gefragt ob es so sein möchte wie es ist. So bleibt zu vermerken, dass die Liebe des Wesens nicht erwidert wird, niemand hat verstanden warum es getan hat was es tat und wenn man mal schaut, wie traurig es in der U-Bahn sitzt, wird man merken das man es hier mit einem traurigen, einsamen und immer mißverstandenen Geschöpf zu tun hat. (michi)