INTERVIEW, TOP THEMA

DEIED :: Treffen mit dem Urwesen allen Lebens


Es ist jetzt etwa zwei Jahre her, dass ich mich mit DEIED über ihre damals aktuelle CD unterhalten hatte. Nun ist wieder ein neues Album erschaffen und wieder habe ich die Ehre, mit Nino und din-tah aeon, den beiden Schöpfern der DEIED Sounds, zu sprechen. Was es zum neuen Album „Tales of Sodenliah“, welches ab dem 23.09.11 zu haben ist, zu erzählen gibt – und was die beiden sonst noch so zu erzählen hatten, könnt ihr im folgenden Interview lesen. Viel Spaß. www.deied.de (michi)

 

Hallo Nino, hallo din-tah aeon, wie geht es euch?
Hallo Michael. Nach so langer Zeit freuen wir uns natürlich sehr, dich wieder zu treffen. Wir sind gesund und haben viel im Gepäck.

 

Unser letztes Interview über DEIED ist inzwischen fast zwei Jahre her, was ist in dieser Zeit alles so bei euch und euren zahlreichen Projekten passiert?
Stimmt – unsere letzte Begegnung liegt tatsächlich schon so lange zurück. Aber es ist nicht viel passiert. Wir haben in der Zwischenzeit lediglich ein Album (im Okt. 2010) für ein Nebenprojekt rausgebracht und ein Video für einen Aeon Sable Track. Die restliche Zeit haben wir an dem neuen Deied Album gesessen.

 

Mit „Tales of Sodenliah“ steht euer neues Album ab dem 23.09.11 in den Stores. Was könnt ihr über die Arbeiten am Album erzählen?
Es war aufwendig. Wenn man bedenkt, mit was für einem Rhythmus wir noch vor einigen Jahren Releases rausbrachten, so hört man bei „Tales of Sodenliah“ klar den Arbeitsaufwand heraus. Der Hörer bekommt hier 2 Jahre gebündelte Kunst geboten.

 

Was erwartet die Hörerschaft auf diesem neuen Album? Was erwartet ihr von denen, die eure Musik hören?
„Tales of Sodenliah“ spielt in einer anderen Raum-Zeit. Das Album erzählt die Geschichte eines zukünftigen Bewohners von Sodenliah. Dieser zukünftige Bewohner trifft im Innern seiner selbst auf das „Urwesen allen Lebens“, welches bereits den Untergang mehrerer hochentwickelten Zivilisationen gesehen hat… Unsere Hörerschaft ist eigen – ansonsten würde Sie nicht Deied hören – da können wir leider nichts erwarten.

 

Was bedeutet der Titelname dieses, als Konzept Album beworbenen, Werkes? Der Begriff „Sodenliah“ sagt mir gar nichts!
Als das Rohscript vorlag, suchten wir nach einem Begriff, der sowohl Fremd als auch vertraut klingt, einem Begriff, der sowohl an die vier Elemente als auch an etwas Außerirdisches erinnert. Im Bezug auf die Geschichte, welche im Hintergrund verläuft, sind die „Täler von Sodenliah“ mit der Basis des menschlichen Geistes am Nullpunkt des Seins gleichzusetzen.

 

Bei den ersten Hördurchläufen erscheint mir das Werk weniger düster als die Vorgänger, täuscht das? Mir scheint der elektronische Einfluss inzwischen größer wie der des Metals!
Nun ja, Einfluss kann man es nicht gerade nennen – wir bedienen uns schlussendlich stets gleichermaßen von verschiedenen Musikstilen – aber in diesem Fall ist das Album doch schon sehr elektronisch geworden und der Einsatz von zahlreichen digitalen Arpeggios, bekräftigen noch einmal diese deine Aussage. Aber das ist auch Teil des Konzepts von DEIED. Kein Album klingt wie sein Vorgänger. Ansonsten wäre es doch langweilig. Vielleicht wirkt das Album nach den ersten Hördurchläufen nicht so düster wie seine Vorgänger, weil es näher an der Realität gebaut ist. Die Düsterheit wird dieses Mal eher durch Lyrik übertragen.

 

Welches Stück auf dem neuen Album gefällt euch persönlich am besten und warum?
Auf die Frage habe ich leider nie eine passende Antwort. Jeder Track hat für sich seinen ganz eigenen Charme. Wir haben wie immer ein paar absolut chaotische Tracks und auch wieder ein paar sehr systematische, mit Refrain und allem Drum und Dran. Als Anspieltipps würde ich „a shell full of scars“, „orbituary“, und „transmigration“ empfehlen. Die Tracks decken zwar nicht die Vielseitigkeit der Platte ab, liefern aber einen guten ersten Eindruck.

 

Welchen Song von euch würdet ihr am liebsten in den schwarzen Clubs der Nation hören?
„A shell full of scars“.

 

Euer Artwork ist immer relativ schlicht und zeigt lediglich Symboliken und euren Schriftzug. Warum diese Schlichtheit, in welchem Bezug stehen die Symbole zur Musik?
Die Symbole entstehen immer als visuelles Abbild des jeweiligen Albums – ein sogenanntes „keyvisual“. Ein bisschen nach dem Motto: Komprimiere und übertrage das durch dieses Album empfundene Gefühl in eine grafische Zeichnung. Dieses Mal haben wir allerdings designtechnisch ein bisschen mehr im Petto als bei den voran gegangenen Alben. Wenn das Album draußen ist und die ersten User die Covers der limitierten Ausgabe eingescannt haben und online gesetzt haben, so wird sich herausstellen, dass Master „Ghostfog“ (http://ghostfog.de) offensichtlich mal wieder beim Design nachgeholfen hat.

 

Wir hatten letztes Mal über den Trend gesprochen, dass ihr kaum noch physische CDs verkauft, und hauptsächlich eure Musik über freie Downloads vertreibt. Hat sich an dieser Strategie etwas geändert?
Ladies and Gentlemen – willkommen im Downloadbereich! Natürlich gibt es das Album wieder als Free Download, sollte es eines Tages nicht mehr so sein, wechseln wir den Bandnamen! Es gibt aber auch noch eine „pay what you like“-Version und, für die, die unsere Arbeit unterstützen wollen, haben wir dieses Mal eine winzige CD Produktion gemacht. Auf der CD-Version sind noch zwei zusätzliche Remixe drauf. (Ghostfog (http://ghostfog.de) und MachFox (http://machfox.com)

 

Wie ist dahingehend die Zusammenarbeit mit afmusic?
Wenn du dich als freier Künstler entfalten willst und dich ganz auf die Musik konzentrieren willst, dann gehst du zu afmusic. Wir sind zufrieden.

 

Gibt es bei euch Pläne für Livekonzerte?
Wir planen etwas, aber es dauert noch ein bisschen, bis wir darüber reden können.

 

Gibt es etwas dem man, neben eurer Musik, eigentlich viel zu wenig Beachtung schenkt? Was meint ihr sollte viel wichtiger für uns Menschen sein?
Wir haben mit diesem Album ganz bewusst eine massive, apokalyptisch angehauchte Neo-Hippie- Stellung eingenommen. Nicht nur weil uns aktuelle Ereignisse sehr nahe gehen, sondern auch weil ich aus einem Haushalt komme, in dem „Natur“ groß geschrieben wird. Warum benimmt sich der Mensch, als angebliches Glied der Natur, so zerstörerisch seiner Schöpfung gegenüber?

 

Euren Fans wolltet ihr doch bestimmt mal etwas ganz Besonderes mitteilen. Hier wäre der Platz dafür!
Wir möchten uns bei euch bedanken. Bei allen Lesern, bei unseren Fans und auch bei dem Team des Amboss Mag, welches uns stets einen Ausstellungsraum zur Verfügung gestellt hat.

Vielen Dank euch beiden und viel Erfolg mit „Tales of Sodenliah“

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