Bei uns im Kreis gibt es eher wenig extremen Metal. Anfang des Jahres tauchte dann wie aus dem Nichts eine Death Metal Band namens AEON OF DISEASE auf und macht seitdem mächtig Wirbel. Grund genug mich mit einem Teil der Band auf dem VISBEK ROCKT OPEN AIR (Bericht hier) zu treffen und ihnen mal ein paar Fragen zu stellen. Stephan, Thomas und Holger waren so nett, sie zu beantworten.
AMBOSS: Moin Jungs! Danke fürs Interview! Wie sieht es bei euch aus?
AEON OF DISEASE:
Stephan: Wir bedanken uns erstmal für das Interview. Wir haben ja im Januar unsere Demo herausgebracht und sind jetzt grad dabei die ersten Konzerte aufzubauen und haben die ersten beiden hinter uns. Der erste Auftritt war in Hamburg in der Markthalle. Der Wacken Metal Battle. Der zweite war jetzt letzte Woche in Emden mit Slaughterday.
AMBOSS: Wer hat da noch gespielt?
Stephan: Islay und Reactory!
Holger: Wir haben den Abend auch echt gute Resonanzen bekommen, hat schon Spaß gemacht!
Stephan: Die Resonanzen die wir so bekommen haben, geben uns schon richtig Aufwind. Und das bei der Demo für einen Erstling, das ist schon geil!
AMBOSS: Erzählt mal was über eure Band, für die die euch noch nicht kennen!
AEON OF DISEASE:
Stephan: AEON OF DISEASE spielen relativ schnörkellosen Death Metal mit hohem melodiösen Anteil.
Holger: Uns gibt es seit Sommer letzten Jahres und wir haben uns einen strikten Plan gemacht, was wir machen wollen. Wir wollten bis Dezember ins Studio und ein paar Song gut aufnehmen und dann erst in die Öffentlichkeit mit Bandfotos und Facebookseite, etc. Und das hat bis jetzt auch echt gut geklappt.
Stephan: Der Studiotermin stand auch, bevor wir überhaupt die ersten Songs hatten!
AMBOSS: Ganz schön hoch gepokert, oder?
Stephan: Der Plan ist aber gut aufgegangen.
Holger: Wir waren im Docmaklang in Osnabrück. Geiles Studio, geiler Typ! War ein Experiment was geglückt ist, könnte man sagen. Nach dem Open Air heute, heißt es neue Songs schreiben um das Liveset auszubauen!
AMBOSS: Wie habt ihr euch gefunden? Ihr macht doch sicher alle schon länger Musik!
AEON OF DISEASE:
Thomas: Wir drei sind Kollegen.
Stephan: Wir wollten eigentlich immer schon mal zusammen Death Metal zocken. Und der ausschlaggebende Punkt war, dass meine alte Band Carniwhore sich aufgelöst hat. Da war der Weg dann frei für etwas Neues!
Holger: So machen wir jetzt das, was wir immer wollten. Wir sind mit Nichts im Proberaum angefangen. Haben einfach Riffs gezockt und so ist als erstes dann „Global Suicide“ entstanden, der auch auf der Demo gelandet ist.
AMBOSS: Mit welcher Intention habt ihr AEON OF DISEASE gegründet? Was wollt ihr erreichen?
AEON OF DISEASE:
Stephan: Live spielen und ein wenig den Underground aufmischen, dass man sich einen Namen macht. Und dann gerne ein Label irgendwann, das ist das größte Ziel.
Holger: Man muss sich ja hohe Ziele stecken und wir sind ehrgeizig. Wir wollen geile Liveshows machen und live so klingen wie auf CD, das ist uns sehr wichtig. Keine Megaproduktion, die live nicht umzusetzen ist, das ist nicht unser.
Thomas: Ich glaube wir haben uns da gut strukturiert, wir haben „Ämter“ verteilt. Einer ist zum Beispiel für das Booking zuständig. Merchandising, Internet, etc.
AMBOSS: Wart ihr mit euren alten Bands auch schon im Death Metal unterwegs?
AEON OF DISEASE:
Stephan: Bei den anderen Bands waren schon deathige Einflüsse vorhanden, bei Dead Memories ging es dann auseinander, weil es mit 6 Leuten schwierig war, einen Nenner zu finden.
Decayed Flesh war eher im Thrash angesiedelt. Die ganzen Einflüsse der alten Bands kommen bei AEON OF DISEASE jetzt aber wieder zusammen. Das rock´n´rollige von Carniwhore ist da aber eher verschwunden. Also haben wir jetzt das was wir eigentlich immer wollten. Relativ harte Musik mit melodiösem Anteil.
Holger: Mit unserem Gitarristen Ecki habe ich bei Trinity ganz melosiösen Death Metal mit Keyboard gespielt, so um die Jahrtausendwende, daher kenne ich ihn auch, so ist er dann auch zu AEON OF DISEASE gekommen, weil wir einen zweiten Gitarristen gesucht haben. Ich habe ja schon immer Metal gehört, hatte mit 13 schon eine Scorpions-Kutte.
AMBOSS: Wie und durch welche Bands seid ihr denn zum Death Metal gekommen?
AEON OF DISEASE:
Thomas: Bei mir war das glaube ich Hypocrisy.
Holger: Bei mir auch. Und Protector, das war eine ganz harte Nummer früher. Und Benediction zählt auch so zu den ersten.
Stephan: Amorphis. Die „Tales From The Thousand Lakes“, damit bin ich eingestiegen.
AMBOSS: Also schon echt lange dabei!
Stephan: Wir sind ja auch nicht mehr so jung, ne?
AMBOSS: Welche Bands würdet ihr als eure größten Einflüsse bezeichnen?
AEON OF DISEASE:
Thomas: Ursprünglich haben wir mal gesagt, dass wir so an den Sound von Bolt Thrower heran wollen. Mittlerweile werden wir in vielen Reviews aber eher in Richtung Amon Amarth gedrängt, was vom Prinzip ja auch irgendwie passt, da wir viele Melodien haben die schon in die Richtung gehen.
Holger: Wir wundern uns aber ein wenig selbst. Also auf Amon Amarth wäre ich jetzt nicht gekommen.
Stephan: Hatten wir ja auch nicht geplant. Aber mittlerweile werden die Parallelen schon deutlicher.
Holger: Wir spielen heute ja auch Sachen, die nicht auf der Demo drauf sind und da sind schon sehr melodiöse Sachen dabei.
Stephan: Die Demo kann man sich übrigens umsonst im Netz anhören und digital organisieren.
AMBOSS: Ich wage mal zu behaupten unsere heimatliche Szene recht gut zu kennen. Als ihr euch über Facebook bekannt gemacht habt, wart ihr mit eurer „Vorbereitung“ schon recht weit würde ich sagen. Habt ihr absichtlich so lange gewartet um in Ruhe arbeiten zu können oder welchen Hintergrund hatte das?
AEON OF DISEASE:
Thomas: Nein, wir haben absichtlich so lange gewartet um in Ruhe an allem arbeiten zu können.
Holger: Wir wollten nicht nach langer Zeit eine Proberaumaufnahme abgeben, sondern gleich mit guter Aufnahme zeigen, BÄÄÄMMM, hier sind wir!
Stephan: Das ist uns glaube ich auch geglückt. Von 0 auf 100 gab es dann hier eine neue Band! Der Tag des „Onlinegehens“ war schon geil! Wir haben lange vorm PC gehangen und ständig nur aktualisiert!
AMBOSS: Erzählt für die Leute von weiter weg doch mal etwas zu unserer Szene. Wie seht ihr sie?
AEON OF DISEASE:
Thomas: Relativ aktiv, wenn man etwas Fahrzeit mit einkalkuliert. So im Dreieck Osnabrück, Bremen, Oldenburg geht schon einiges!
Stephan: Thomas hat schon Recht. Wenn wir was erreichen wollen müssen wir uns schon bewegen, aber dann ist auch was möglich. Das regelt man dann häufig über Austauschgigs.
Holger: Den ersten haben wir ja auch schon, könnten wir ja schon bekannt geben.
Thomas: Genau. Am 1.10.2016 spielen wir in Dinklage mit Syndemic, Alibi For A Murder und Ebbe! Syndemic haben ja den Wacken Metal Battle Nord gewonnen.
AMBOSS: Seit dem eure DEMO draußen ist, haut ihr ganz schön rein! Gigs, Aufnäher, Festivals. Ihr macht gleich das ganze Rundumprogramm. Erzählt mal.
AEON OF DISEASE:
Thomas: Ganz klar ist die größte Priorität alle Veranstalter zu nerven, dass wir überall spielen können!
Holger: Bewerben, bewerben, bewerben. Songs schreiben, Songs schreiben, Songs schreiben. Album, Album, Album, irgendwann. Evtl. noch ein zusätzliches Shirt für das Merchandise. Und wir haben Tapes gesehen bei Slaughterday, das ist auch ziemlich geil! Wir wollen die Musik halt unter die Leute bringen. Ein Video wird sicherlich auch mal gemacht werden!
AMBOSS: Was war euer geilster Gig bis jetzt?
AEON OF DISEASE:
Thomas: Bei den beiden die wir bis jetzt hatten, fand ich den in Emden mit Slaughterday am besten.
Stephan: Da schließe ich mich an. Sehr entspannter geiler Abend. Und das Vertrauen das wir von Slaughterday bekommen haben war toll. Die Stimmung war toll und als zweiter Gig für das Boiled In Blood Festival zu eröffnen war schon toll. Das vergisst man so schnell nicht.
Holger: Beim Wacken Metal Battle war es halt ein Wettbewerb, da ist immer eine gewisse Anspannung. Deswegen war Emden auf jeden Fall entspannter!
AMBOSS: Wie professionell wollt ihr das Ganze denn aufziehen? Beim zeitintensiven Hobby bleiben oder weitergehen?
AEON OF DISEASE:
Stephan: Wir können jetzt ja nur für uns 3 sprechen, da wir halt auch noch keine Kinder haben. Aber zeitintensives Hobby trifft es wohl schon.
Thomas: 1-2x die Woche proben wir halt schon und wir wollen halt Gigs spielen.
AMBOSS: Wie findet ihr das VISBEK ROCKT? Was machen kleine Festivals für euch aus? Seid ihr sonst auch Festivalgänger?
AEON OF DISEASE:
Stephan: Ich persönlich freue mich auf dem Visbek Rockt Open Air mal wieder ein Heimspiel zu haben.
Mit Freunden und Bekannte hier feiern und denen unsere Musik live präsentieren.
Thomas: Für uns ist das schon ein klein wenig emotional. Stefan und ich sind mit einer anderen Band ja schon bei der ersten Ausgabe hier dabei gewesen.
Holger: Ich liebe es kleine Festivals zu spielen und da haben wir mit Visbek und dem Afdreiht un Buten schon gute hier in der Gegend bekommen. Heute ist halt schön, dass uns viele Bekannte zum ersten Mal live sehen können. Deswegen haben wir echt Bock zu spielen.
Stephan: Man darf heute ja auch nicht vergessen, dass mit Ebbe eine Kumpelband dabei ist und mit Mantar ein Knallerheadliner am Start ist. Und das in dem Ort in dem man aufgewachsen ist, ist schon eine schöne Sache!
Holger: Dann ist der dritte Auftritt also auch super, haha!
AMBOSS: Bei Facebook habt ihr letztens verlauten lassen, dass jeder der rechtsgerichtet ist, aus eurer „Likeliste“ fliegt! Ist das für euch selbstverständlich oder gab es einen besonderen Auslöser, der euch dazu brachte? Seid ihr politisch engagiert?
AEON OF DISEASE:
Holger: Das ist ein klares prinzipielles Statement. Wir hatten jemand mit einem dicken AFD-Hintergrund in der Liste und solche Leute brauchen wir nicht!
Stephan: Wir hatten 2,3 Leute in der Liste und die haben wir dann direkt entfernt und als Botschaft dann auch gleich gepostet, dass die Leute sich fernhalten dürfen!
AMBOSS: Danke für den Einblick in eure Band! Weiterhin viel Glück und schickt mir eine CD, wenn das Album fertig ist. Die letzten Worte gehören euch!
AEON OF DISEASE:
Stephan: Wir bedanken uns auf jeden Fall für das Interview. SUPPORT THE UNDERGROUND!
Thomas: Unsere Demo kann man umsonst auf unserer Internetseite (Link hier) herunterladen. Wer Interesse hat, kann also bedenkenlos klicken!