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FILM „Shrew`s Nest“ (Horror / Thriller)

snOriginaltitel: Shrew`s Nest

Herstellungsland: Spanien 2014

: 08.01.16

Wertung: Empfehlung

Regie: Juanfer Andres, Esteban Roel

Darsteller: Macarena Gomez, Luis Tosar, Hugo Silva, Carolina Bang, Nadia de Santiago

FSK: ab 16

Studio: OFDb Filmworks

Genre: Horror / Thriller

 

Inhaltsangabe:

Spanien in den 50er Jahren: Die streng religiöse Schneiderin Montse leidet an Agoraphobie, der Angst vor öffentlichen Plätzen. Bereits der Flur des Hauses ist für sie dadurch unerreichbar, so dass ihre gesamte Welt nur aus ihrer Wohnung besteht. Einzig ihre jüngere Schwester, um die sie sich zwar mit Hingabe, aber auch mit einer gewissen Strenge kümmert, ist Teil ihres tristen Lebens.

Der immergleiche und ereignisarme Alltag wird jäh unterbrochen, als der im oberen Stockwerk wohnende Nachbar Carlos die Treppe herunterstürzt und schwer verletzt vor Montses Tür liegen bleibt. Montse, getrieben von ihrer christlichen Nächstenliebe, kann sich trotz ihrer Ängste nicht davor verschließen, dem Verletzten zu helfen. Doch was als Gesundpflegen beginnt, entwickelt sich allmählich zu einer Obsession. Als Montse merkt, dass sich Carlos offenbar stärker zu ihrer Schwester hingezogen fühlt, sieht sie sich mit bislang unbekannten Gefühlen konfrontiert, die unaufhaltsam in eine Spirale der Gewalt führen.

Spaniens nächster Fingerzeig…

denn in den vergangenen Jahren gab es bereits einige sehr gute Filmbeiträge aus dem iberischen Land. Das Erbe von den „Reitenden Leichen“ oder Paul Naschy ist also voll funktionsfähig. Man denke da nur an die Zombies von „REC“, das skurrile Drama von „Mad Circus“, den Thriller „The Body“ oder den Endzeit Mystery Film „Ende“; alles sehr gute und innovative Filmtitel.

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Juanfer Andres und Esteban Roel haben Regie gestanden bei dem Film „Shrew’s Nest“. Bei diesem Film fallen vor allem die großartigen Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen Macarena Gomez und Nadia de Santiago auf, die in atemberaubender Spielweise der gesamten Geschichte Tiefe, Ausdrucksstärke und Authentizität verleihen. Nicht umsonst war dieser Beitrag der Nummer 1-Hit vom Fantasy Filmfest 2015.

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Immer wieder ist zu bemerken, dass bei spanischen Werken das Thema der strengen katholischen Erziehung und Gewalt an Schutzbefohlene ein Kerninhalt ist. Auch hier erleben wir die Schneiderin Montse als verstörte Frau, die sich am extremen Glauben klammert und sich dem Schicksal ihrer Agoraphobie ergeben hat. Doch ihre kleine Schwester entgleitet ihr zusehends was sie versucht mit erzieherischer Härte zu unterbinden.

Mit dem Eindringen vom verletzten Carlos in die kleine Welt der beiden Frauen überschlagen sich die Dinge. Montse versucht die Zuneigung des Mannes zu gewinnen auf eine Art und Weise, die an den Film „Mistery“ mit Kathie Bates erinnert. Nur leider scheint dieser auch eher ihre kleine Schwester zu mögen. Dies sorgt zum Ausbruch der Gewalt bei Montse und dem Zusammenbruch ihrer konstruierten Welt… Hier ist auch sehr interessant das immer wieder der Vater in Visionen erscheint und eine zunehmend negative Rolle bekommt.

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Selten habe ich die Facetten des Wahnsinns so gut gesehen wie von Macarena Gomez gespielt als Montse. Diese Geschichtsausdrücke und die emotionale Körpersprache ist einfach unglaublich glaubwürdig und es begeistert und fesselt dieser Schauspielerin zuzusehen. Aber auch Nadia de Santiago als Darstellerin der kleinen Schwester ist perfekt in der ihr aufgetragenen Rolle.

Der Film beherrscht die Kunst der schleichend zunehmenden Dichte und Intensität. Es muss gar nicht so viel aufregendes passieren um die Spannung zu erzeugen. Allein das Thema und die darin agierenden Darsteller machen diesen Film zu einem Hochgenuss. Das Finale hat es dann aber in sich, denn mit dem Ausbruch der Gewalt bekommt der Zuschauer auch einiges an Blut und Brutalität zu sehen, auch wenn der Akt an sich zumeist im Verborgenen bleibt.

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Das der Film zeitlich im Spanien der frühen 50er Jahre spielt gefällt sehr gut und die passende triste Umgebung ist Stimmung zur bedrückenden Geschichte. Keine Handys oder andere modernen Dinge stören das Geschehen. So kommen die Filmemacher auch komplett ohne CGI oder künstliche Spezial Effekte aus, auch dies empfinde ich als zutiefst positiv.

Wer den guten alten Thriller liebt wie er auch aus der Hand von Hitchcock stammen könnte, der ist hier genau richtig. Eine tolle Geschichte mit überdurchschnittlichen Darstellern. Genau diese Rezeptur macht den europäischen Film wieder stark! Absolute Empfehlung!! (michi)