Hammer of Doom VIII in Würzburg vom 15.11. bis 16.11.2013
Text & Fotos (c) Chris
ENGLISH VERSION BELOW!!! Just scroll down!!!
Nach dem 2010er HAMMER OF DOOM war es terminlich leider nie möglich, dass wir uns auf den Weg nach Würzburg machen konnten, aber umso größer war die Freude, dass es dieses Mal klappen würde. Bei dem Billing ist es ja auch grob fahrlässig, wenn man das Festival verpassen würde…
Als wir am Freitag gegen 18 Uhr an der Posthalle ankommen, trauen wir unseren Augen nicht…der Platz ist ja schon richtig voll! Das riecht ja nach guter Stimmung und einer vollen Halle! Fein, so soll es sein! Innen angekommen staunen wir nicht schlecht, denn die Händlermeile ist so groß, dass ich mir umgehend Sorgen um mein Erspartes mache. Nicht ganz zu unrecht, übrigens. Die Halle ist groß genug für alle Fans und auch im Laufe des Festivals immer gut gefüllt, aber zum Glück nicht so vollgestopft, dass man sich nicht bewegen könnte.
Vorab kann ich schon einmal sagen, dass das Veranstalterteam ganze Arbeit geleistet hat. Man steht nicht zu lange für das Getränk seiner Wahl (JackyCola, Bier und Malibu-Mischgetränke) und die Preise sind annehmbar, obwohl wir der Oma ihr klein Häuschen garantiert versoffen haben…
Die Sound- und Lichtanlage ist bereits von der ersten Band an auf 100% und das belegt für mich die Tatsache, dass hier nur echte Fans und Freaks am Werke sind. Einige Bands verzichten zwar auf Teile der großzügigen Lichtanlage, aber das Drumherum macht aus jedem Gig eine Headlinershow. Die Stimmung im Publikum ist ebenso von den ersten Bands an auf 100% und ich freue mich wirklich, ein Teil des Ganzen zu sein. Die Zeiten, in denen Metaller jeglicher Couleur eine Gefahr für das Bürgertum waren, sind zwar vorbei, aber das hat den netten Nebeneffekt, dass man sich mit all diesen Freaks, Trveheimern, Metalheads blendend versteht und einfach eine gute Zeit haben kann.
Der Festival-Freitag ist eigentlich eine Fortsetzung bzw. das Ende der laufenden ORCHID, BLUES PILLS, SCORPION CHILD-Tour, aber das ganze passt wie die Faust auf’s Auge, wenn ihr mich fragt, zumal man mit ASHBURY noch eine Band ins Billing aufgenommen hat, die den 70er Jahre Stoner Rock musikalisch auflockert.
Den Opener machen SCORPION CHILD und ihr grandioser 70s Heavy-Stoner-Doom-Rock knallt von der ersten Sekunde. Sänger Aryn ist ein kleines Energiebündel und Gitarrist Chris schrubbt die Riffs mit einer Leichtigkeit aus der Gitarre, dass ich immer wieder staunend zur Bühne blicke und Bassist Shaun zuckt im pulsierenden Takt der Musik. Aryns Stimme ist sehr kraftvoll und immer wieder entdecke ich den Blues, sowohl im Gesang, als auch in den Songs. Dafür, dass die Band erst ein Album veröffentlicht hat, gibt es keine Füller, sondern 45 Minuten lang nur erstklassige Unterhaltung. So darf ein Festival gerne beginnen! (Webseite: www.scorpionchild.com)
Weiter geht es mit den BLUES PILLS…und höchstwahrscheinlich einer großen Anzahl von frisch verliebten Doomheads im Publikum. Elin Larsson, ihres Zeichens Frontfrau der Band ist ja nun wirklich eine sehr hübsche junge Dame, die sicherlich heute Abend etliche Herzen gebrochen haben dürfte. Aber Aussehen ist nicht alles, denn sonst hätten die vielen zauseligen Langbartträger an diesem Wochenende wohl keine Chance gehabt, aber Elin hat auch andere Qualitäten: ihre Stimme ist eine Wucht. Aus dem zierlichen Persönchen kommt eine formidable Blues-Rock-Stimme, die einen sofort gefangen nimmt. Wieder gibt es einen feinen Mix aus Blues und Hard Rock und einem fetten 70s-Einschlag, der sehr gut ankommt und bei dem Song „Devil Man“ singt zur Freude der Band die Halle mit. Wie gesagt: die Stimmung ist von der ersten Band an sensationell! Auffällig ist auch Gitarrist Dorian, der sehr jung aussieht und sich wirklich bemerkenswerten Soli hingibt. Toller Auftritt einer tollen Band und so langsam beiße ich mir in den Hintern, dass ich mir das Package nicht in Hannover in einer kleinen Halle angeschaut habe. Erstaunlich ist, dass die BLUES PILLS erst 2 EPs, ein Demo und eine Single veröffentlicht haben und dennoch so routiniert rüberkommen. (Webseite: www.bluespills.com)
ASHBURY aus Arizona sind eine wahre Perle, die die Organisatoren des HAMMER OF DOOM aus der Auster gepult haben. Ich gebe zu: im Vorfeld habe ich den Bekanntheitsgrad der Band sträflich unterschätzt, aber sobald die Band die Bühne betritt, wird mir klar, dass sie trotz lediglich zwei Alben („Endless Skies“, 1983 und „Something funny going on“, 2004) eine große Fangruppe hat. Die Fans vor der Bühne singen die Songs mit und ich selbst liebe den Sound! Der größte Einfluss von ASHBURY scheint mir JETHRO TULL zu sein, was sicher auch an der Stimme von Rob Davis liegen dürfte. Auch die Musik ist eine wunderschöne Mischung aus 70er Jahre ProgRock mit hardrockigen Momenten und einer epischen Ausrichtung! Die gesamte Band ist mit Leib und Seele bei der Sache und der Gig macht einfach nur Spaß. Auch oder gerade weil man ein wenig aus dem Klangbild der vorangegangen Bands ausbricht, ist das eine sehr willkommene Abwechslung mit wunderschönen Songs. Leider gibt es nur sehr wenig Merchandise der Band, welches dann auch ruck-zuck ausverkauft ist und CDs (von Vinyl will ich gar nicht träumen) waren leider nicht dabei. Aber ASHBURY haben sich empfohlen und stehen nun auf meiner Einkaufsliste ganz weit oben. (Webseite: www.ashburyonline.com)
Auf ORCHID habe ich mich im Vorfeld so richtig mächtig gefreut und nachdem ich heute drei Mal in Folge sehr positiv überrascht wurde, muss ja nun der Knüller kommen! Und ORCHID sind verdammt geil! Ihr BLACK SABBATH-Sound ist so grandios und fett, dass einen die Tränen in den Augen stehen können. Wenn jemand das Erbe der Meister antreten kann, sind es ORCHID! Ich schwöre, wenn BLACK SABBATH damals einen Drink mehr oder weniger oder eine andere stimulierende Substanz genommen hätten, hätte sie genau die Riffs erfunden, die sich ORCHID von der Seele geschrieben haben. Die Songs sind einfach nur geil und Sänger Theo geht bei den mächtigen Instrumentalparts ab und vermischt Luftgitarre und Luftschlagzeug in unterhaltsamer Weise und als er sich seines Hemdes entledigt ist das weibliche Publikum entzückt. Was sich aber etwas negativ auf den Auftritt auswirkt, sind die Pausen zwischen den Songs! Diese Pausen, in denen auch nicht großartig mit dem Publikum kommuniziert wird, bremsen einfach den Fluss der Show mächtig ab. Aber dennoch: allein für die beiden Übersongs „Capricorn“ (hier tobt die Halle) und meinem absoluten Favoriten „He who walks alone“ hat sich der Weg nach Würzburg gelohnt. Fazit: extrem geile Songs einer verdammt geilen Band, aber die Show wirkte etwas zäh. (Webseite: www.orchidsf.de)
Früher dachte ich wirklich ich sei „born too late“ und hätte gerne die Ära der Rockmusik in den 70ern hautnah erlebt, aber wenn ich mir diese Bands heute Abend so anschaue, muss das nicht mehr sein, denn die Anzahl an hungrigen Bands, die dem alten Sound mit Leib und Seele huldigen, ist einfach überwältigend. Mit dem Wissen, einen sauguten Abend verbracht zu haben, trollen wir uns ins Hotel.
Der Samstag beginnt mit der drölften Runde durch die Händlermeile und der Shopping-Marathon wird mit WHEEL musikalisch untermalt. Der düstere Doom weckt die Lebensgeister und erstmalig beim 8. HAMMER OF DOOM regiert der schwere Doom, wie man ihn kennt und liebt. Auffällig ist Sänger Arkadius, der sowohl die klaren Parts, als auch manche energische Stelle hervorragend meistert, aber ich gestehe, dass die Band noch in meine Aufwachphase fällt. Die Riffs sind traditionell und im Großen und Ganzen gefällt mir der Gig der Dortmunder gut. (Webseite: www.facebook.com/WheelDoom)
BELOW aus Schweden fahren im Anschluss schwere Geschütze auf…eine herrliche Epic Doom-Peitsche, die von CANDLEMASS beeinflusst ist, aber auch schwarzen Heavy Metal beinhaltet. Sehr schön ist die Deko mit den Kerzen gelungen, was mich wiederum an KING DIAMOND (über den Umweg ATTIC) erinnert. Es sind die Kleinigkeiten, die eine schöne Stimmung verbreiten und dem Gig etwas erinnerungswürdiges verleihen. Allerdings hat die Bande auch nur mit der Musik gepunktet, denn der kraftvolle Doom hat alles, was das Herz begehrt: große Melodien, Power, gute Instrumentalisten und einen kraftvollen Sänger, der post wie Hölle. Das Alles macht den Gig zu einer guten Unterhaltung und man hört später bei den Fans, dass viele das genauso gesehen haben, wie ich. (Webseite: www.facebook.com/belowmetal)
AGE OF TAURUS ist die erste Band, bei der ich nicht genau weiß, wo sie musikalisch hingehört. Das heißt, ich weiß es schon, aber der musikalische Mix ist so breit aufgestellt, dass von Song zu Song die Assoziationen wechseln…von CANDLEMASS zu BLACK SABBATH zu TROUBLE zu ST. VITUS. Dieser Mix macht Laune, aber leider geht mir das Ende des Gigs flöten, da ich mal vor die Tür muss…ich habe mir Bier über die Hose gekippt und sehe nun aus, als hätte ich mir die Buxe vollgestrullt. Na toll. Hier nochmal für’s Protokoll: ich bin (noch) nicht inkontinent, nur nicht multitaskingfähig! (Webseite: www.facebook.com/ageoftaurus)
Nach der (wie immer sehr humanen) Umbaupause treten ALTAR OF OBLIVION auf. Der epische Doom erinnert mich grob an SOLITUDE AETERNUS und passend zum schweren Sound der Musik stampft Sänger Mik über die Bühne, während der Bassist sichtlich Spaß an der Performance hat. Die Band präsentiert sich eh‘ sehr agil und die Energie der Band überträgt sich auf das Publikum, welches den Auftritt mit viel Applaus zu würdigen weiß. (Webseite: www.altarofoblivion.dk)
Im August haben BEELZEFUZZ über The Church Within Records ihr selbstbetiteltes Debüt veröffentlicht und vor allem die ungewöhnliche Stimme von Ortt ist mir in Erinnerung geblieben. Live auf der Bühne allerdings wird der flockige Sound der Band zum wahren Tier. Heavy as fuck und dabei so sensationell rockig/doomig, dass es der beste Auftritt bis hier hin ist, auch wenn alle anderen Bands wirklich gut waren. Aber BEELZEFUZZ haben das gewisse Etwas, obwohl auf der Bühne nicht unbedingt die Kuh fliegt, sondern sie für das Three-piece etwas groß erscheint. Aber die Songs des Debüts („Reborn“, „Lotus Jam“, „Hypnotize“, „All the feeling returns“ und „Lonely Creatures“) sind halt großartig und live finde ich die Band definitiv noch besser, als auf CD! Feine Überraschung! A propos Überraschung am Ende des Sets: BEELZEFUZZ hören ganz gepflegt auf zu spielen, bedanken sich, packen ihre Gitarren ein und ich bin begeistert, wie schnell die 45 Minuten rum sind! Sind sie aber gar nicht, denn nach 30 Minuten haben die Jungs den Gig beendet…wahrscheinlich haben sie in ihrem Klangkosmos die zeitliche Orientierung verloren…aber sie stöpseln dann brav wieder ihre Instrumente ein und legen noch einen Song drauf. Das ist jedenfalls ziemlich witzig! (Webseite: www.facebook.com/pages/Beelzefuzz)
Falls irgendwer von euch schon im Amboss-Mag gelesen hat, weiß er, dass ich YEAR OF THE GOAT sehr schätze. Ihr Album „Angels‘ Necropolis“ ist ein sensationelles Stück Musik und hat mich persönlich sehr bereichert. Dementsprechend freue ich mich auf den Auftritt der Band beim HAMMER OF DOOM, bin aber aufgrund der ORCHID-Erfahrung gewarnt, meine Erwartungen nicht ins Unendliche zu schrauben. Die Band überrascht aber schon mit der Entscheidung, 2 Mönche mitzubringen, die für die Backingvocals zuständig sind! Sehr gute Wahl, denn die Hintergrundstimmen sind extrem wichtig und die beiden Mönche, die die gesamte 45 Minuten still auf der Bühne stehen, sind eine wahre Bereicherung für den Sound. Es ist ja nicht so, dass YEAR OF THE GOAT mit akustischen Reizen geizen würden: drei Gitarren, ein Mellotron, Bass und Schlagzeug sind das Maß der Dinge heute Abend und als die Band auch noch mit dem Titeltrack (und dem geilsten Vintage Progressive Rock-Song der letzten Jahre) „Angels‘ Necropolis“ startet, wähne ich mich im Rockhimmel. Der Song ist in der Liveversion eine wahre Offenbarung…so komplex und mit grandiosen Melodien gesegnet. Es macht einfach Spaß zu beobachten, wie die drei Gitarren zusammen arbeiten: zum Beispiel spielt Don das Grundriff, Per den Lead-Part und die Harmonien legt Thomas obendrauf. Das ist einfach geil zu beobachten und dank des großartigen Sounds kann man auch alle drei Gitarren klar heraushören. Hammer ist dann beim letzten Song „Thin lines of broken hopes“ die unglaubliche Riffpower, die die drei Klampfen entfesseln, als sie alle drei gemeinsam das Anfangsriff abfeuern. Thomas, einer der besten Sänger des Genres, brilliert mit seiner kraftvollen Stimme, Bassist Tobias ist in Dauerbewegung und Mikael am Mellotron sorgt für die richtige Atmosphäre. Die Songauswahl ist sehr gut: nach „Angels‘ Necropolis“, „Spirits of Fire“, „Circle of Serpents“, dem grandiosen „Voice of the Dragon“ wird mit „Of Darkness“ der einzige Song von der Debüt-EP gespielt, bevor man, wie bereits erwähnt, mit „Thin lines of broken hopes“ den Auftritt beendet. Es war ein Fest! Die Band hat super in das Billing gepasst und eine neue Facette hinzugefügt und dank der musikalischen Leistung absolut gepunktet…Fanboy hin oder her… (Webseite: www.yearofthegoat.se)
Danach haben es PROCESSION sicher etwas schwer, das Energielevel zu halten, aber da die Musik eine andere ist, wird das schon gut gehen. Spannend ist es zu sehen, wie sich Drummer und Sänger auf den Gig einstimmen: sie schauen sich tief in die Augen, fixieren sich regelrecht und die Körper wiegen sich im Takt hin und her…das hat absolut was von einem Ritual. Der Beginn der Show ist dann auch extrem energiegeladen und die CANDLEMASSschen Doomer werden gekonnt mit etwas schnelleren Powernummern gekreuzt, was die 60 Minuten extrem kurzweilig werden lässt. Die Songs der „To reap heavens apart“-CD kommen live so richtig knackig rüber und nachdem ich auf dem 2010er HAMMER OF DOOM das erste Mal von PROCESSION gehört habe, habe ich auch heute wieder ein gutes Gefühl, was die Zukunft der Band angeht. (Webseite: www.facebook.com/pages/Procession)
Ich bin gespannt, mit welcher Besetzung JEX THOTH on the road sind, da sie in der vergangenen Zeit auch ohne Keyboarder aufgetreten sind, aber zu meinem Entzücken wird das Keyboard in der Pause auf die Bühne gewuchtet! Sehr gut! Die atmosphärischen Keyboardparts sind für mich für den Sound essentiell und auch heute zeigt sich, dass die besten Gigs der Band eben mit Keyboard stattfinden. Die Setlist ist heute überwältigend und mit „To bury“, „The Places you walk“, „Banishment“, „Into a sleep“, „Raven nor the Spirit“, „The Divide“, „Seperated at Birth“, „Ehjä“, „The four of us are dying“ und „Son of Yule“ haben sich so viele Highlights in den Gig geschlichen, dass ich immer noch eine Gänsehaut habe und besonders „Keep your weeds“ ist ein heißer Anwärter auf den schönsten Song des Festivals. Die Songs werden in herrlich psychedelischer Art und Weise zelebriert und man kann sich dabei ganz herrlich treiben lassen. Man kann ja zu dem ganzen Firlefanz stehen, wie man will, aber Frontfrau Jex bietet heute wieder das volle Programm: um sich in Stimmung zu bringen entzündet sie Räucherware, die allerdings riecht, wie ein alter Gummireifen und trägt später wieder die Kerzen in der Hand. Geschmäcker sind halt sehr verschieden und wenn es ihr hilft…dazu tänzelt, wandert und rudert sie in ihrer unnachahmlichen Manier über die Bühne, steht selten mit dem Gesicht zum Publikum und verströmt eine geheimnisvolle Aura. Als ich sie von ganz nah vor der Bühne aus betrachte, fällt mir auf, dass sie entweder sehr müde oder in Trance ist. Interessant ist, dass sie immer noch das gleiche Cape trägt, wie vor Jahren. Aber schließlich sind wir ja kein Modemagazin…Messiah Marcolin hatte ja auch nur eine Kutte…
Ich möchte behaupten, dass das einer der besten Gigs ist, die ich bisher von JEX THOTH gesehen habe, auch wenn die Musik ein Gegensatz zu den anderen Bands ist. Aber genau das macht es vielleicht so spannend. (Webseite: www.jexthoth.com)
Das Publikum ist nun jedenfalls tiefenentspannt und kann sich ganz auf WHILE HEAVEN WEPT konzentrieren… WHILE HEAVEN WEPT sind ein würdiger Headliner, denn fast alle Fans bleiben bis zum Schluss vor Ort. Wer früher geht, hat auch wirklich etwas verpasst, denn was WHILE HEAVEN WEPT in den 2 Stunden abliefern ist verdammt große Kunst! Waren alle vorangegangenen Bands gut bis phänomenal…das hier setzt dem Ganzen noch die Krone auf! Diese Perfektion, mit der das epische Material dargeboten wird, ist beinahe überirdisch! Dazu kommt, dass Sänger Rain Irving so ziemlich der sympathischste Mensch zu sein scheint, den man sich wünschen kann, er bedankt sich auf ehrliche Art und Weise bei dem Publikum, macht Fotos von den Fans und will sogar ein Video mit der Frontkamera seiner Handys aufnehmen und animiert die Meute zum Jubeln…da er aber mit dem Rücken zum Publikum steht, wird das eher schwierig…sehr witzige Geschichte!
Musikalisch sind WHILE HEAVEN WEPT die perfekte Mischung aus Power und Pathos und die ergreifenden Gitarrenmelodien wie bei „Vast Oceans Lachrymose“ haben mich beinahe an den Rand der Tränen gebracht. Sowas schönes, wie die Band heute auf der Bühne abliefert, habe ich seit GRIFTEGARD nicht mehr erlebt! „Sorrow of the Angels“, „In Aeturnum“, „Into the wells of sorrow“, „Vast Oceans Lachrymose“, „The furthest Shore“, „Unplenitude“, „To grief forever“, „Saturn and Sacrifice“, The drowning Years“, „Of Empires Forlorn“, „Voice in the Wind“, „Soulsadness“ und die allerletzte Liveaufführung des Epos „Thus with a kiss I die“ sind die Songs, die knapp zwei Stunden füllen und dich von einer Gänsehaut zur nächsten befördern. Zwischen den Songs hat man immer den Wind und die Wellen der „Vast Oceans Lachrymose“, was für eine tolle atmosphärische Dichte und nicht wie bei JEX THOTH und ORCHID für bremsende Pausen sorgt.
Tom Phillips an der Gitarre ist ein wahrer Könner und es ist unglaublich, welche Leads und Soli er spielt. Oder vielmehr, WIE er sie spielt. Können ist eine Sache, aber Gefühl eine ganz andere…Den Höhepunkt aber setzt die Band, als sie für die Zugabe „Vessel“ wieder auf die Bühne kommt. Ein vor Pathos triefender, wunderschöner Metalsong, der das gesamte Festivalwochenende perfekt zusammenfasst! Einen besseren letzten Song hätte man gar nicht finden können und das schönste ist, wie die Fans diesen Song so voller Inbrunst mitsingen, dass die Performance gleich doppelt so schön wird. Ich habe die Menschen um mich herum beobachtet, wie sie kurzzeitig alle Emotionen rausgelassen haben und mit Tränen in den Augen ganz in den Song eingetaucht sind. Das war nicht weniger, als der perfekte Konzertmoment!
(Webseite: www.whileheavenwept.com)
Und damit möchte ich meinen kleinen Bericht auch beenden, denn ich habe immer noch eine Gänsehaut, wenn ich an das Festival zurückdenke und möchte die Erinnerung nun mit einer gute Doomscheibe pflegen! Ich danke ganz herzlich Anja, Heiko und Oli! Ich melde mich schon mal für′s nächste Jahr an! (chris)
***********************************************************************************
After the HAMMER OF DOOM-Festival in 2010 it has unfortunately never worked out that we could make our way to Würzburg. But the greater was the joy that it would work this time. But with that killer line-up it would be fatal to miss the festival …
When we arrive at the Posthalle we almost can′t believe our eyes…that place is already full of people! That smells like a lot of fun and a well filled place. That′s the way it should be! Inside the venue we′re astonished about the size of the merchant-place but instantly I feel sorrow for my poor little piggy bank. The venue is big but throughout the festival always well crowded and you can move without pushing and shoving…very comfortable.
First of all I can congratulate the organizers! There′s no waiting at the bar for a drink of your choice, the prices are moderate although we drank quite a lot and my piggy bank got quite empty.
The sound and light on stage has a high standard from the very first band and that shows me that there a real fans and freaks at work to put up such a great weekend. Some bands won′t use the full light but the technical side makes every gig to a real headlining show. The audience is from the start at 100% and I′m happy to be a part of this.
The festival Friday is actually a continuation or better the end of the current german ORCHID, BLUES PILLS, SCORPION CHILD tour, but it fits perfect, if you ask me, especially since they added another band, ASHBURY, to the billing which loosens the 70s stoner rock musically.
The first band of the festival is SCORPION CHILD and their magnificent 70s heavy stoner-doom rock is winning from the first second. Singer Aryn is full of energy and guitarist Chris scrubs the riffs from the guitar with an ease that I always look in amazement to the stage and bassist Shaun twitches in the pulsating beat of the music. Aryn’s voice is very powerful and every once in a while I discover the blues, both in singing and in the songs. The band has only released one album, but there’s no filler, but for 45 minutes first-class entertainment. Every festival should start like that!
It continues with the BLUES PILLS … and most likely a large number of newly enamoured doomheads in the audience. Elin Larsson, singer of the band, is indeed a very pretty young lady who has certainly broke many hearts tonight. But good-looking are not everything, because otherwise many long bearded musicians wouldn′t probably have had a chance this weekend, but Elin has other qualities: her voice is a blast. Out of this dainty little person comes a formidable blues-rock voice that captures you immediately. Again, there is a subtle mix of blues and rock and a fat ′70s impact that is very well received. When they play „Devil Man“ the fans start singing to the delight of the band. As I said, the atmosphere is sensational! It is also striking guitarist Dorian, who looks very young and plays really remarkable solos. Great performance of a great band and I am beginning to worry that I have not went to the show in Hanover to see them in a small hall. It is amazing that the BLUES PILLS have published only two EPs, one demo and one single and rock the house like veterans.
ASHBURY from Arizona are a true gem which was picked up by the organizers of HAMMER OF DOOM. I have to commit: I totally underrated the popularity of ASHBURY but as soon as they enter the stage I realize that this band, which only released two records (“Endless Skies”, 1983 und “Something funny going on”, 2004) has a strong fanbase. The fans in front of the stage are instantly singing along and I really love their sound. A big influence seems to be JETHRO TULL what is owed a little bit to Rob Davis voice. Their music is a beautiful blend of 70s prog rock with nice hard rocking moments and an epic direction. The band puts their heart and soul into this performance and it’s great fun to watch and hear them play. Because their style doesn’t sound like the previous bands of this evening it’s a great alternation with beautiful songs. Unfortunately there are a only a few shirts on sale and they are quickly sold out and I didn’t spot any CDs (not to mention vinyl). ASHBURY is highly recommended to the prog rock connoisseurs around the globe and I will keep an eye on this band.
I was really excited to see ORCHID and after three times I was very pleasantly surprised in a row today, this is hopefully gonna be the final blow. ORCHID are damn cool! Their BLACK SABBATH sound is so great and massive… If someone can take over the legacy of the masters, it is ORCHID! I swear, if Black Sabbath had taken a drink more or less or other substances than they did, they would just have invented the riffs that have ORCHID written. The songs are just awesome and singer Theo goes goes crazy during the powerful instrumentals and mixes air guitar and air drums in an entertaining way. The female part of the audience is delighted as he gets rid of his shirt, by the way. The only negative thing are the breaks between the songs! These breaks are not used to communicate big time with the audience and they simply slow down the pace of the show. But still: listening to „Capricorn“ (the hall rages) and my absolute favorite „He who walks alone“ was worth the way to Würzburg. Conclusion: extremely great songs of a damn hot band, but the show seemed not as powerful as it should.
Years ago I thought I was „born too late“ and wished to have witnessed the golden era of rock music with my own eyes, but when I take a look at these great bands today, who are capturing the spirit so perfectly and hungry like wolves, I′m quite fine with living today. Knowing to have been part of a fantastic evening, we go to sleep.
The Saturday starts with shopping and WHEEL. The gloomy doom tries to wake us up and for the first time at the 8th HAMMER OF DOOM the massive doom rules, as he is known and loved. Remarkable is singer Arcadius, the outstanding master of both the clear parts, as well as some energetic shouts, but I confess that the band is playing during my recovery phase. The riffs are traditional and I like the gig.
BELOW from Sweden are next and they take no prisoners… magnificent epic doom, which is influenced by CANDLEMASS, but also includes black heavy metal. The stage ist beautifully decorated with candles, which reminds me of KING DIAMOND (via the detour ATTIC, where I have seen candles on stage for the last time). It’s the little things that spread a nice mood and give the gig something memorable. However, the band succeeds only with the music, because the powerful Doom has everything your heart desires: great melodies, power, good instrumentalists and a powerful singer who′s posing as hell. All this makes the gig a good entertainment and later I hear that the fans agree with that opinion of mine.
AGE OF TAURUS is the first band that I do not know exactly where it belongs musically. Well I mean, I know it already, but the musical mix is so broad based that it changes from song to song… the associations are from CANDLEMASS to BLACK SABBATH to TROUBLE to ST. VITUS. This mix is fun, but unfortunately I don′t see the end of the gig… I tipped my beer over my pants and from now on I look like I peed my pants… Holy fuck…. Here again for the record, I’m not (yet) incontinent, just not capable of doing more things than one or maybe two at a time!
After a short reconstruction break ALTAR OF OBLIVION occur. Their epic doom reminds me roughly of SOLITUDE AETERNUS. Singer Mik is stomping to the heavy sound of the band, while the bass player clearly has fun at the performance. The band presents itself very agile and the energy of the band carries over to the audience which appreciates the appearance with much applause.
In August BEELZEFUZZ has released their self-titled debut via The Church Within Records, and especially the unusual voice of Ortt has remained in my memory. Live on stage the fuzzy sound of the band mutates to an animal. Heavy as fuck and yet so sensational rocky / doomy, it’s the best gig until here, even if all the other bands were really good! But BEELZEFUZZ have that certain something! The stage action is quite limited, but the stage seems a bit large for the three-piece. The songs of the debut („Reborn“, „Lotus Jam“, „Hypnotize“ , „All the feeling returns“ and „Lonely Creatures“) are just great and I like the band live on stage even more than on CD! Fine surprise! Speaking of surprise at the end of the set: BEELZEFUZZ play their songs, say „Thank you“, grab the instruments and I’m kinda amazed about how fast the 45 minutes went by! But they are not, because after only 30 minutes the guys have finished the gig… probably they got a little disorientated in time… but they come back and play the last song. At least that’s pretty funny!
If anyone of you has already read the Amboss-Mag, he might know that I appreciate YEAR OF THE GOAT. Their album „Angels‘ Necropolis “ is a sensational piece of music and I was very enriched personally. Accordingly, I look forward to the appearance of the band at the HAMMER OF DOOM, but I am warned, due to the ORCHID experience, not to screw my expectations to infinity. The band already surprised with the decision to bring two monks, who are responsible for the backing vocals! Very good choice, because the background vocals are extremely important and the two monks, who won′t move for the the entire 45 minute gig, are a true enrichment to the sound. It’s not like that YEAR OF THE GOAT would be stingy with acoustic attractions: three guitars, a Mellotron, bass and drums are the measure of things tonight and when the band starts with the title track (and the hottest vintage progressive rock song of recent years) „Angels‘ Necropolis“, I think I′m dead and arrived in Rock′n′Roll Heaven. Or hell. Whatever…the only essential thing is, that the music is brilliant on the other side. The song is is simply a revelation… so complex and blessed with magnificent melodies. It’s just fun to watch how the three guitars work together: for example, Don plays the rhythm, Per plays the leads and the harmonies are played by Thomas. That’s just cool to watch and thanks to the great sound you can hear all three guitars very clearly. One of the highlights is the last song „Thin lines of broken hopes“ (although I personally think the whole set is the highlight without exception): witness the incredible power that is unleashed by the three guitars as they play the opening riff together. Thomas, one of the best singers in the genre, shines with his powerful voice, bassist Tobias is in continuous movement and Mikael on Mellotron provides the right atmosphere. The song selection is very good: After „Angels‘ Necropolis“, „Spirits of Fire,“ „Circle of Serpents“, the terrific „Voice of the Dragon“ is played, the only song from the debut EP is „Of Darkness“ and, as already mentioned, with „Thin lines of broken hopes“ the performance ends. It was a feast! The band was fantastic and added a new facet to the billing.
It might be hard for PROCESSION to keep the energy level, but since the music is different, they’ll be fine. It is exciting to see how the drummer and vocalist get in the right mood for the gig: they look deep into their eyes, stare at each other and the bodies sway to the beat back and forth… that’s absolutely some kind of a ritual. The beginning of the show is extremely energetic and their dark, deep doom is skillfully crossed with slightly faster numbers and that makes their 60 minutes gig extremely entertaining. The songs of „To reap heavens apart“ come over really crisp and after I listened to the band at the 2010 HAMMER OF DOOM for the first time, I have again a good feeling about the future of the band.
I’m curious in which constellation JEX THOTH are on the road, as they have occurred in the past time without keyboard player, but to my delight the keyboard is set up on the stage! Very good! The atmospheric keyboard parts are essential for the sound and today’s gig shows that the best gigs of the the band take place with the keyboard. The setlist is overwhelming and with „To bury“, „The Places you walk“, „Banishment“, „Into a sleep“ , „Raven nor the Spirit“, „The Divide“, „Separated at Birth“, „Ehjä“ , „The four of us are dying“ and „Son of Yule“ so many highlights sneaked into the gig that I have goosebumps and especially „Keep your weeds“ is a hot contender for the most beautiful song of the festival. The songs are celebrated in a glorious psychedelic way. You may like all the occultism or not, but Jex offers the full program: to bring yourself into the mood she′s burning some kind of incense, but that smells like an old rubber tire and later on she′s holding candles in her hand. Tastes are just very different and if it helps her… She is rarely facing the crowed as she prances and wanders across the stage. When I look at her from close to the stage, I notice that she seems to be very tired or in a trance either. It is interesting that she still wears the same cape as years ago. But after all we are not a fashion magazine… Messiah Marcolin also had only one habit of a monk… I think that this is one of the best gigs, that I ‚ve seen from JEX THOTH, even if the music is a contrast to the other bands. But that’s what makes it so exciting perhaps.
The audience is now deeply relaxed and can concentrate on WHILE HEAVEN WEPT… WHILE HEAVEN WEPT are a worthy headliner, because almost all fans stay until the final spot. Who leaves before, has really missed something, because what WHILE HEAVEN WEPT is to deliver in two hours is fucking great art! All previous bands were from good to phenomenal… but this is beyond expectation! This perfection with which the material is presented is epic, almost unearthly! In addition, singer Rain Irving seems to be the most pleasent man that you could wish for, he thanks the audience in honest ways, is taking pictures of the fans and tries even to record a video with the front camera of his mobile phone and encourages the crowd to cheer… but he stands with his back to the audience, which makes it rather difficult… very funny story !
Musically, WHILE HEAVEN WEPT is the perfect blend of power and pathos and poignant guitar melodies like „Vast Oceans Lachrymose“ brought me almost close to tears. I have not seen such a touching performance since the GRIFTEGARD gigs I attended. „Sorrow of the Angels“, „In Aeturnum“ , „Into the wells of sorrow“ , „Vast Oceans Lachrymose“ , „The furthest shore“, „Unplenitude“, “ To grief forever“ , „Saturn and Sacrifice“, „The drowning years“, „Of Empires Forlorn“, „Voice in the Wind“, „Soulsadness“ and the very last live performance of the epic „Thus with a kiss I die“, are the songs that fill almost two hours and give you one goosebump after the other. Between the songs, there are always the wind and the waves of the „Vast Oceans Lachrymose“ record, which makes a great atmospheric density and not as JEX THOTH and ORCHID for braking breaks.
Tom Phillips on guitar is a true magician and it is incredible what leads and solos he plays. Or rather, HOW he plays them. The highlight is of the weekend starts when they come back on stage for the encore „Vessel“ . A pathos dripping, beautiful metal song that summarizes the entire festival weekend in a perfect way! There′s no song that could end the HAMMER OF DOOM more perfect than this! The most beautiful thing is how the fans sing this song so fervently that the performance is twice as nice. I have observed people around me as they have briefly let out all the emotions and are immersed with tears in their eyes completely into the song. This was nothing less than the perfect concert moment!
I want to finish my little report here, because I still have goosebumps when I think back to the festival and would like to maintain the feeling with a good doom record! Many thanks to Anja, Heiko and Oli! We′ll see us next year! (chris)