FILM+HÖRSPIEL

FILM „The Green Inferno“ (Horror)

tgiOriginaltitel: The Green Inferno

Herstellungsland: USA 2015

: 03.03.16

Wertung: Gut

Regie: Eli Roth

Darsteller: Lorenza Izzo, Ariel Levy, Daryl Sabara, Kirby Bliss

FSK: ab 18

Studio: Constantin Film

Genre: Horror

 

Inhaltsangabe:

Um einen bedrohten Indio-Stamm zu retten, fliegt eine Gruppe von Studenten und Weltverbesserern von New York an den Amazonas. Als ihr Flugzeug abstürzt, müssen sich die jungen Leute jedoch völlig allein durch den peruanischen Dschungel schlagen. Eine extreme und mit zahlreichen Gefahren gespickte Belastungsprobe für jeden Einzelnen. Schließlich stoßen sie tatsächlich auf die gesuchten und hilfsbereiten Einheimischen. Doch die rleichterung währt nur kurz: Zu spät bemerken sie, dass sie einem Stamm von Kannibalen in die Hände gefallen sind. Die Einwohner haben es auf das Fleisch der Überlebenden gesehen und nehmen die Eindringlinge gefangen …

THE GREEN INFERNO ist nervenaufreibender Survival-Horror für Hartgesottene! Regisseur Eli Roth beweist erneut wie bereits schon bei „Hostel“ und „Cabin Fever“, dass er sich auf grausige Horrorfilme versteht.

Die Kannibalen sind zurück

Filme wie „Cannibal Holocaust“, also die Exploitation Kannibalen Filmen der späten 70er frühen 80er Jahre, haben schon immer für große Kontroversen gesorgt, selbst in der Horrorfilmgemeinde. Teilweise sind diese auch bis heute noch beschlagnahmt und auch nach Ablauf der üblichen Fristen bekommen sie eine erneute entsprechende Bewertung. Im Jahre 1988 folgte ein zweiter Teil von „Cannibal Holocaust“ welcher den Beinamen „Green Inferno“ trägt. Nun hat sich der im Horror Genre bewährte Regisseur Eli Roth diesem Thema gewidmet und ein Remake eben jenes zweiten Teiles abgedreht. Ob dieses Werk eine ebenso abschreckende und kontroverse Wirkung auf seine Zuschauer haben wird wie die zumeist aus Italien stammenden ursprünglichen Mondo Filme?

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Entgegen vieler anders lautender Meldungen hat es der Film tatsächlich geschafft als Directors Cut ungekürzt in Deutschland zu erscheinen.  Hier hat sich die FSK also tatsächlich gnädig gezeigt und sich auch nicht verleiten lassen und die dunklen Schatten der Original Filme unbeachtet gelassen. Natürlich erscheint der Film allein schon durch die heute gängige Filmoptik viel weniger verwegen und unbehaglich als die doch recht mangelhaft bebilderten Versionen, die man von den alten VHS vielleicht noch kennen könnte. Außerdem ist auch die gesamte Storyeinleitung mit der Charaktervorstellung der Hauptdarstellung nach dem typischen Hollywood Muster gestrickt. Aber dies soll nicht negativ gemeint sein.

Das Aktivisten in die bedrohte Natur ziehen und versuchen mit ihren verfügbaren Mitteln der profilgeilen Wirtschaft auf den Teller zu kacken ist genauso nachvollziehbar wie sympathisch und damit auch eine gut funktionierende Einleitung. Dummerweise stürzt nach scheinbar erfolgreicher Tat auf dem Rückflug der Flieger ab und man landet prompt auf dem Teller derer, die man zuvor noch schützen wollte, den Indio Völkern des Amazonas Gebietes.

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Was dann folgt kennen diejenigen, die alten Kannibalen Stoff kennen und hinsichtlich Gore und Splatter gibt es ordentlich Futter und das nicht nur sprichwörtlich. Da wird es sicherlich manchem Zuschauer ein bisschen Flau im Magen. Aber dafür gibt es so manchen guten und kreativen Tipp aus der Kannibalen Küche. Die Kamera hält voll drauf aber trotzdem wirkt die Szenerie bei weitem nicht so verstörend wie erwartet, sofern man im entsprechenden Filmgenre bewandert ist. Durch Bild und Ton wirkt halt alles eher wie ein Spielfilm und weniger wie eine Dokumentation was hier ganz viel ausmacht, man denke da nur an die echten Tiertötungen seinerzeit,… Aber genau diese Fakten werden auch dazu geführt haben, das die FSK diesen Film so bewertet hat. Die Gewalt ist schon sehr hoch angesetzt, doch wirkt diese nicht so real, trotz besserer Technik.

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Über Sinn und Verstand könnte nun manch einer herum diskutieren bei diesem Film mit dem Motto „Welche Message hat der Film“. Klar kann man nun sagen, die wollen mich fressen, also kann man die auch platt machen. Aber der Film vermittelt genau das Gegenteil, allerdings muss man diesen bis zum Ende gucken um das auch feststellen zu können. Letztlich verhält es sich genau wie mit der Tierwelt. Wir scheiß zivilisierten Menschen gehören dort einfach nicht hin und die rechtmäßigen Besitzer tun nur das, was die schon seit tausenden von Jahren machen, und das zurecht. Man sollte sich immer die Frage stellen wofür es sich lohnt zu trauern,…über einen von über 7 Milliarden Menschen oder über das letzte Exemplar einer ausgestorbenen Spezies….

Auch wenn nur alles Fiktion ist,….guten Hunger und lasst es euch gut schmecken ihr lieben Kannibalen. Gutes modernes Remake. (michi)