Originaltitel: Starry Eyes
Herstellungsland: USA 2014
VÖ: 03.04.2015
Wertung: Empfehlung
Regie: Kevin Kolsch, Dennis Widmyer
Darsteller: Alex Essoe, Amanda Fuller, Noah Segan
FSK: ab 18
Studio: Turbine Medien
Genre: Horror / Okkult
Inhaltsangabe:
Tagein, tagaus schuftet Sarah als Kellnerin und träumt davon, eine berühmte Schauspielerin zu sein. Plötzlich macht ihr ein alter Hollywood-Produzent ein wahrhaft teuflisches Angebot: Sarah soll die Hauptrolle in einem Horrorfilm spielen. Doch im Gegenzug will er ihre Seele und verwandelt ihr Leben zur Hölle.
Der okkulte Horror-Schocker fasziniert mit einer radikalen Story, brutalen Effekten und hypnotischem Soundtrack. Hautnah erlebt der Zuschauer Sarahs schmerzhafte Mutation. Starry Eyes ist mehr als eine geniale Verbeugung vor dem opulenten Psycho-Kino von Dario Argento.
Bonusmaterial:
- 10 unveröffentlichte Szenen (ca. 12 Min.) mit deutschem Untertitel
- Making of: Soundtracks (ca. 3 Min.)
- Casting-Video: Alex Essoe (ca. 14 Min.)
- Fotoshow: Hinter den Kulissen (ca. 10 Min.)
- Teaser, Trailer (USA), Trailer (D)
- Audiokommentar mit den Regisseuren Kevin Kölsch und Dennis Widmyer und dem Produzenten Travis Stevens
Meinung / Fazit: der Weg zum Erfolg kann schmerzen
Ein Film mit einer massiv radikalen Story, noch lange kann man sich über die Wirkung des Film Gedanken machen, eines ist aber klar… „Starry Eyes“ bricht aus den gewohnten Sehgewohnheiten des Horrorfilms aus und geht nicht den geradlinigen einfachen Weg. Lange sehen wir Sarah zu, die bemüht ist in Hollywood eine Schauspielrolle zu bekommen. Um sich über Wasser zu halten arbeitet sie in einem fragwürdigen Restaurant, in dem es eher um die optischen Reize der Kellnerinnen geht als ums gute Essen. Immer wieder erfährt sie erniedrigende und deprimierende Castings und auch ihre angeblichen Freunde bestärken sie nicht wirklich. Doch alles ändert sich als sie an einem Casting teilnimmt für einen Horrorfilm, bei dem sie durch einen exzentrischen Anfall Aufmerksamkeit auf sich zieht. Doch leider gibt es kurz vorm Ziel auch wieder ein Problem, denn der alte Studioboss zeigt sexuell motivierte Interessen an ihr, sodass sie zuerst alles hinschmeißt. Doch das bereut sie schnell und im Alkohol und Drogenrausch begibt sie sich zurück zum Filmboss und lässt sich auf diese Erniedrigung ein um ihre Chance zu nutzen.
Bis hierhin ist alles wie eine kleine Studie über das harte Geschäft in Hollywood, wo viele Träume platzen und die jungen Schauspieler ausgenutzt und ausgebeutet werden. Dabei macht Hauptdarstellerin Alex Essoe eine sensationelle Figur, sowohl körperlich aber natürlich auch schauspielerisch. Aber auch der Rest des Casts ist sehr glaubwürdig und alle sehr intensiven Rollen sitzen perfekt.
Das optisch beeindruckteste an diesem Film ist dann sicherlich die letzte halbe Stunde. Alles beginnt nachdem sich Sarah mit dem Filmchef eingelassen hat. Wie nach einem Drogentrip wacht sie morgens völlig platt in ihrem Bett auf und auch die ersten körperlichen Veränderungen lassen nicht lange auf sich warten? Immer mehr verändert sie sich, bekommt Ausschlag, die Haare fallen ihr aus und aus allen Körperöffnungen rinnt Blut. Dieser körperliche Abbau ist sehr intensiv und optisch grandios und schockierend umgesetzt. Hier kann man ganz klar Regisseur David Cronenberg als Referenz anziehen, den Meister des Body Horrors. Auch nimmt zum Ende der Gewaltlevel vorher ungeahnte Ausmaße an, denn der finale Tötungsprozess ihrer ungeliebten Pseudofreunde ist ziemlich kalt und radikal dargestellt. Mich wundert es, dass hier die FSK untätig geblieben ist. Nun gut ,Glück gehabt, dass man auch in Deutschland mal einen Film in voller Pracht sehen darf. Aber genau durch diesen Gewaltexzess wird Sarah zu dem was sie immer wollte und erhebt sich dadurch in den Level ihrer Helden. Nun kann man natürlich die Frage stellen, ob die Filmemacher uns damit sagen wollen, dass alle diese Diven der Filmgeschichte einen solchen Weg zum Erfolg wählen mussten, aber diese Spekulation sei mal jedem selbst überlassen….
Generell kommt man nicht umher an andere okkulte Horrorfilme zu denken, vor allem „Rosemaries Baby“ ist ja auch ein Film, in dem Menschen satanische Unterstützung in ihrer Karriere bekommen haben. Letztlich ist „Starry Eyes“ ein Film der nicht in der Masse der Veröffentlichungen untergehen wird sondern einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt. Was noch lustigerweise auffällt ist, dass auf der Veröffentlichung auf dem Backcover das Logo von „Astraeus Pictures“ abgedruckt wurde, eben der Firma bei der Sarah die okkulte Begegnung erlebt hat, sollte man mal drüber nachdenken, wenn man diese Scheibe in seinen Player einlegt,…
Übrigens wer den Film in einer opulenten aber würdigen Version besitzen möchte sollte sich schnell eines der wunderschönen limitierten Special Editions besorgen! (michi)