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FILM „Mörderspiel“ (Krimi Klassiker)

Originaltitel: Mörderspiel / Le Jeu De L’Assassin

Herstellungsland: Deutschland, Frankreich 1961

Verkaufsdatum: 07.03.14

Wertung: Empfehlung

Regie: Helmuth Ashley

Darsteller: Harry Meyen, Magali Noël, Götz George, Hanne Wieder

FSK: ab 16 Jahren

Studio: Pidax Film

Genre: Krimi

 

Inhaltsangabe:

Das „Mörderspiel“ sollte eigentlich den Partygästen des Industriellen Hauser einen schönen und unterhaltsamen Abend bescheren. Mörder und Kommissar wurden ausgelost und nur durch Befragungen sollte herauskommen, wer der Täter ist. Doch plötzlich wird aus dem lustigen Spiel blutiger Ernst: einer der Teilnehmer liegt auf einmal tatsächlich tot am Boden! Es handelt sich dabei um den attraktiven Geschäftsmann Dahlberg, der ein Verhältnis mit Eva Troger hatte. Deren Mann Andreas (Harry Meyen) ist auch auf der Party. Niemand kann wissen, dass er ein Doppelleben führt, denn neben seiner Tätigkeit als erfolgreicher Modeschöpfer ist er auch ein Frauenmörder. Das Motiv für seine Taten ist Hass, der sich durch langjährige Unterdrückung und Fremdgehen seiner Frau geschürt hat. Troger wollte das Spiel zum Vorwand benutzen, um sich Herrn Kerstens (Götz George), einer ihm lästigen Person, zu entledigen. Doch leider hat es den falschen getroffen. Als der zuständige Kriminalinspektor (Wolfgang Kieling) eintrifft, verliert Troger zusehends die Nerven …

Hintergrundinformationen:
„Mörderspiel“ in der Inszenierung des Krimispezialisten Helmuth Ashley („Das schwarze Schaf“, „Derrick“, „Der Alte“) hebt sich deutlich von dem Einheitsbrei deutscher Spannungsfilme jener Jahre durch mehrere Faktoren ab: interessante Kameraführung (OSCAR®-Preisträger Sven Nykvist) und Lichtgestaltung, eine stringent gestrickte und packend erzählte Geschichte, überaus stimmige Szenenmusik von Starkomponist Martin Böttcher („Winnetou“-Melodie) und eine äußerst prominente Besetzung. Neben Harry Meyen und Götz George sind hier u. a. Publikumslieblinge wie Wolfgang Kieling oder Margot Hielscher zu sehen, in Nebenrollen agieren der junge Peter Eschberg („Wie ein Blitz“) und Armin Dahlen („Alarm in den Bergen“). Das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Mordernistisch fotografiertes Kriminalstück. Dank seiner Bildgestaltung weit über dem deutschen Durchschnitt.“ Ein ganz großer deutscher Film!

Meinung / Fazit:

Schon die ersten Minuten zeigen die außergewöhnliche Perspektive dieses Krimi Films aus Deutsch-Französischer Produktion. Wir sehen den Mörder aus der Ego Perspektive, wie er den Tatort reinigt und alle vermeintlichen Spuren beseitigt. Dabei ist es eine Erzählerstimme, die uns alle seine Gedanken teilhaben lässt. Schon wenige Minuten später wechselt die Perspektive und wir sind Auge in Auge mit dem Mörder. Fragt man sich, wo bleibt da noch die Spannung? Doch darüber muss man sich keinerlei sorgen machen, denn an Spannung mangelt es diesem Werk wirklich nicht. Denn was diesen Film ausmacht, ist wie und ob die Polizei den Täter ausfindig machen kann und zudem was der Mörder alles so für Gedanken und Pläne hegt damit die Tat nicht mit ihm in Verbindung gebracht wird.

Das der Mörder dann durch einen dummen Zufall auf einer Party landet auf der man das Spiel „Mörder“ spielt und dabei die perfekte Situation entsteht sich dem einzigen Potentiellen Mitwisser seiner Tat zu entledigen ist vom Scripting her wirklich außergewöhnlich inszeniert. Doch nicht alles klappt wie es soll und er tötet eine falsche Person, war in Summe eine äußerst verzwickte Situation entstehen lässt, als die Polizei vor Ort alle Partygäste verhört.

Sensationell ist wie schon angemerkt die Kameraarbeit. Es gibt da eine Szene, welche unmittelbar nach dem Mord im Spiel Mörder stattfindet. Das Licht geht an,…der Tote wird entdeckt,…und jedes Gesicht der Anwesenden wird kurz eingeblendet. Diese Szene ist wirklich sehr überzeugend.

Das Götz George in einer seiner ganz frühen Rollen hier zu sehen ist, sollte nicht unerwähnt bleiben. Er hat in diesem Film eine Schlüsselrolle zu erfüllen, die er schon mit einer starken Ausstrahlung meistert. Für diese Rolle erhielt er übrigens 1961 einen Bambi!

Oft übertreiben die Verlage von Filmen ja ganz gerne mit ihren Cover Zitaten. Aber der Satz „Der Film hat Hitchcock Klasse!“ ist kein Stück übertrieben sondern absolut passend. Thrill, Spannung, starke Schauspieler und wegweisende Kameraarbeiten machen diesen Film zu einem Meilenstein deutscher Filmkunst. Ist ein absolutes Muss für jeden Fan vom guten Schwarz-Weiß Krimi! (michi)