u.a. WARNING, PROCESSION, CRIPPLED BLACK PHOENIX, CIRITH UNGOL ...
Live in der Posthalle in Würzburg am 17. und 18.11.2017
Text & Fotos (c) Chris
more pictures: a Face in the Crowd
Sorry, aber ich bin halt keine Machine …
Asche auf mein Haupt! Bei einem Zwei-Tages-Festival mit 14 Bands muss es Opfer geben. Einige Opfer habe ich gesehen, denn die saßen komplett trunken an den Wänden und haben mehr oder minder erfolgreich versucht, ihres Rausches Herr zu werden; aber wer ohne Rausch war, werfe den ersten Becher …
Die Opfer, um die es eigentlich gehen sollte, habe ich aber leider nicht gesehen. Dazu zählen THE TEMPLE (am Freitag) und CRANIAL, BELOW und NAEVUS (am Samstag). Die Gründe sind mannigfaltig und reichen von „ich konnte halt nicht früher in Würzburg eintrudeln“ über „jetzt essen wir erstmal anständig zu Mittag, damit wir eine Grundlage für die Getränke haben“ bis hin zu „ich muss die ganzen Shops inspizieren“. Ihr seht, ich bin auch nur ein Mensch. Daher ein Sorry an die Bands, die ich nicht gesehen habe.
Misantropie
Bei den Bands, die ich mir mit großem Interesse angeschaut habe, ist mir eine Unart ganz besonders negativ aufgefallen und wahrscheinlich trägt es nicht zwingend dazu bei, dass ich den Sympathikus-Award 2017 erhalte: Die Gäste in der Halle sollten einfach mal schweigen, wenn eine Band spielt. Es ist respektlos, wenn eine Band auf der Bühne steht, Fans davor dieser lauschen wollen und man einen so hohen Gelaberpegel um sich herum hat, dass es einfach nur nervt. Leute, wenn ihr euch über Meerschweinchen, neue Autos, eure Aktienkurse und euer Studium unterhalten wollt, geht beim nächsten Mal bitte vor die Tür, in eine Kneipe oder wartet die Pausen ab. Es zerstört nicht nur die Atmosphäre eines Gigs, sondern geht den Fans auch auf den Sack, die sich wirklich in die Musik hineinfühlen möchten. Ich spreche hier übrigens nicht von der letzten Reihe, sondern fast überall. Sogar, als ich weit nach vorne gegangen bin, um WARNING zu lauschen, bin ich in einen solchen Bienenschwarm geraten. Vielleicht war früher die Musik lauter, ich weiß es nicht, aber es war mir ein Bedürfnis, es mal loszuwerden.
Eine Runde Extra-Applaus
Um sich auszuquatschen und auszuruhen hat die Crew um das Hammer of Doom diesmal meine (und garantiert viele andere) Gebete erhört und eine wirklich großzügige Sitzecke eingerichtet, die auch sehr intensiv genutzt wurde. Früher gab es nur einige Bänke hinter dem Merch-Bereich, aber diesmal haben die Jungs und Mädels wirklich geklotzt und einen Bereich geschaffen, wohin man sich zurückziehen konnte, wenn die Füße schmerzten, die Band nicht kickte oder man einfach in Ruhe quatschen wollte. Großartig!
Wo ich auch gerade beim Abfeiern bin … Die Organisation war grandios, wie immer! Es gab keine nennenswerten Verspätungen oder Absagen (SAINT VITUS haben ja auch nicht gespielt), der Sound und das Licht war bei jeder Band (und damit meine ich bei JEDER Band) unverschämt gut, die Security war absolut freundlich und sowohl die Getränkeauswahl, als auch der Service inklusive Wartezeit, war absolut vorbildlich. Daher möchte ich mich im Namen aller Gäste ganz herzlich bei Anja, Oliver und Heiko, sowie den wahrscheinlich zahllosen Helfern bedanken. You rule! Gedankt wurde es ihnen allerdings schon damit, dass die Posthalle am Samstag Abend so voll war, wie ich es bisher noch nie erlebt habe!
Der entscheidende Funke erstarb im Flug
Kommen wir nun zu den Bands …
Vorweg darf ich ruhigen Gewissen sagen, dass es für mich keinen einzigen „schlechten“ Auftritt gab! Alle Bands, die angetreten sind, um das Hammer of Doom Anno 2017 zu dem zu machen, was es geworden ist, haben größten Respekt verdient! Geschmack ist immer subjektiv und daher gibt es immer Bands, die gut sind, aber bei denen der entscheidende Funke einfach nicht überspringt und die Seele in Flammen setzt. In diesem Jahr ballten sich diese Bands für mich, unabsichtlich oder nicht, auf den Samstag Nachmittag.
THE VISION BLEAK
(Samstag, 17.30h – 18.15h)
Im Vorfeld habe ich, da bin ich mal ehrlich, von THE VISION BLEAK nicht viel erwartet, da ich mich bisher nicht großartig mit ihr beschäftigt habe. Auch wenn die Band sich nicht postwendend zu meiner Lieblingsband gemausert hat, hat mich der Auftritt tatsächlich positiv überrascht! Die Band versprüht auf der Bühne einen tolle Energie, der Frontmann ist charismatisch und man gibt volles Pfund; ihr Mix aus Härte und Atmosphäre ist wirklich ansprechend und ich werde sie mir sehr gerne noch einmal anschauen, um meine durchaus positive Erfahrung zu untermauern.
THE DOOMSDAY KINGDOM
(Samstag, 18.30h – 19.15h)
Die neue Band von Leif Edling hört auf den Namen THE DOOMSDAY KINGDOM und ich war sehr gespannt auf die Musik. Aber THE DOOMSDAY KINGDOM sind nicht CANDLEMASS, das war von vornherein klar.
Ein ganz besonderes Lob geht an den Frontmann, der wirklich erste Sahne ist und hervorragend mit dem Publikum agiert. Als er bei „A Spoonful of Darkness“ anmerkt, dass es das beste Riff der letzten zehn Jahre sei, muss sogar Leif grinsen und ja, schlecht ist das Riff nicht. Die Band ist engagiert und Leif scheint Spaß an dem Auftritt zu haben, was ja scheinbar in der Vergangenheit nicht immer der Fall war, denn bei den Auftritten von AVATARIUM oder CANDLEMASS in den letzten Jahren war er nicht mit am Start und umso mehr freue ich mich, dass er sich wohlzufühlen scheint. Dennoch springt der Funke nicht wirklich über.
Setlist (laut Spickzettel und somit ohne Gewähr): The Sceptre / Never Machine / A Spoonful of Darkness / Silent Kingdom / Hand of Hell
COUNT RAVEN
(Samstag, 19.35h – 20.35h)
Wie sehr habe ich mich auf COUNT RAVEN gefreut und trotzdem … es grenzt zwar an Blasphemie, wenn ein belauschter Fan meint „Kennste eine Band, kennste alle“, aber im Laufe des Gigs wird diese Aussage immer evidenter. Es ist für mich großartig zum ersten Mal Fodde in Aktion zu erleben, denn sein faltiges Gesicht allein erzählt uns Geschichten und er ist für mich eine echte Legende und COUNT RAVEN waren immer eine Konstante im Doom und in Sachen Charisma steht er einem Wino oder Dave Chandler in Nichts nach.
Allerdings ist der Gig etwas unspektakulär geraten und auch wenn oder gerade weil die Band einen neuen Song des noch unveröffentlichten Albums spielt, fehlt mir persönlich ein „True Revelation“, um beglückt zu werden. Dafür wird als kleines Trostpflaster „Wolfmoon“ von der Split mit GRIFTEGARD gespielt … Guter Auftritt, keine Frage, aber der Funke … ihr wisst schon.
Setlist (laut Spickzettel und somit ohne Gewähr): The Poltergeist / An ordinary Loser / Wolfmoon / The Nephilims / The Entity / The Madman from Waco / High on Infinity / Nashira / Jen
Too old to die young
War es vor einigen Jahren der Frauenüberschuss, der auffällig war, ist es dieses Jahr die Tatsache, dass man einige Bands nach Würzburg geholt hat, die bereits seit Jahrzehnten (mehr oder weniger) aktiv sind und einen extremen Kultstatus besitzen. Gemeinsam ist allen drei Bands dieses Features, dass sie trotz des fortgeschrittenen Alters durch die Bank weg zu begeistern wissen, vor Spielfreude strotzen und ich den Eindruck habe, dass im Herbst des Lebens der Frühling zurückgekehrt ist.
LUCIFER’S FRIEND
(Freitag, 21.05h – 22.20h)
Die am ehesten unbekannte Band des Rentner-Trios macht am Freitag auch den Anfang: LUCIFER’S FRIEND. Dabei handelt es sich beim Sänger John Lawton wahrlich um keinen unbekannten, denn wer von uns kennt dem Smashhit „Mama Loo“ von den LES HUMPHRIES SINGERS nicht? Aber genug der Ironie … bei URIAH HEEP schrieb er mit „Free me“ Geschichte und ist ein begnadeter Sänger, was er am Freitag Abend eindrucksvoll unter Beweis stellt. LUCIFER’S FRIEND war bis vor kurzem eher eine Randnotiz in der Geschichte des Hard Rock, bis man sich in unseren Lieblingsmagazinen dem Thema des Proto Hard Rocks und der Beleuchtung der Prog Rock-Szene der 70er Jahre gewidmet hat und diese Band vermutlich reaktiviert hat.
Setlist (laut Spickzettel und somit ohne Gewähr): Awakening / Pray / Fire and Rain / In the time of Job when Mammon was a Yippie / Keep going / Demolition Man / Hey Driver / Riding High / Moonshine Rider / Burning Ships / Ride the Sky / Rock ’n‘ Roll Singer / High Flying Lady
TIME LORD / PAGAN ALTAR
(Samstag, 20.55h – 22.10h)
Vielleicht ist es die emotionalste Geste des ganzen Festivals, dass wir uns am Samstag dem Vermächtnis von PAGAN ALTAR widmen dürfen. 2015 verstarb Terry Jones, seines Zeichens Sänger der großartigen Doom Rock Band. Sein Sohn Alan (g) hat sich mit den PAGAN ALTAR-Musikern Diccon Harper (b) und Andy Green (d) zusammengesetzt und die Band mit Brendan Radigan (v) und Andres Arango (g) verstärkt, um das kürzlich erschienene Album „The Room of Shadows“ und gleichzeitig das Vermächtnis der Band den Fans näher zu bringen.
Der Tribut gelingt ganz hervorragend, denn die Songauswahl ist großartig und die Band, allen voran Andy und Brendan genießen den Auftritt in vollen Zügen, was von den zahlreichen Fans vor der Bühne auch ordentlich abgefeiert wird. Es ist generell besonders schwierig, einen charismatischen Sänger zu ersetzen, aber Brendan macht einen großartigen Job und geht respektvoll mit dem Erbe um. So dürfen Tribut-Gigs gerne sein: authentisch und ehrlich, ohne billig kopieren zu wollen. Von diesem DIO-Hologramm-Dreck wollen wir jetzt lieber nicht reden.
Setlist (laut Spickzettel und somit ohne Gewähr): Pagan Altar / Highway Cavalier / The Cry of the Banshee / The Black Mass / In the Wake of Armadeus / Dance of the Vampires / Sentinels of Hate / The Lords of Hypocrisy / The Aftermath / Demons of the Night / Judgement of the dead / March of the Dead / The Witches Pathway
CIRITH UNGOL
(Samstag, 22.30h – 00.30h)
CITITH UNGOL schaffen etwas, was ich bisher beim Hammer of Doom noch nicht erlebt habe: die Halle ist am Samstag um 22.30h rappelvoll. Jeder der Anwesenden hat Bock auf die Band und kann den Auftritt kaum erwarten. Die Herren wollen aber auch wirklich klotzen, anstatt zu kleckern, denn sie kündigen einen zweistündigen Auftritt an, bei dem das „King of the Dead“-Album in Gänze präsentiert und gleichzeitig ein Livealbum mitgeschnitten wird. Das riecht nach Vollbedienung und genau die bekommen wir auch! Spielfreudig, enthusiastisch und energiegeladen geht die Band zu Werke und wird dem Headliner-Status meines Erachtens vollkommen gerecht. Etwas eintönig klingt auf Dauer der Gesang von Tim Baker, der mich im fortgeschrittenen Alter ein wenig an eine rostige Säge erinnert, wobei das immer noch extrem charismatisch ist und mich nicht wirklich stört. Die Performance der gesamten Band ist auf hohem Niveau und ich denke, dass die Tatsache, dass eine Livescheibe mitgeschnitten wird, den Herren noch einen Extraboost verabreicht hat.
Setlist (laut Spickzettel und somit ohne Gewähr): I’m alive / Edge of a knife / Frost and Fire / Atom Smasher (Intro) / Black Machine / Master of the Pit / King of the Dead / Finger of the Scorn / Cirith Ungol / Toccata in Dm / War Eternal (Intro) / Blood and Iron / Nadsokor / Doomed Planet / Chaos Descends (Intro) / Join the legion / The Fire / Chaos Rising / Fallen Idols / Paradise Lost / Death of the Sun
Bands, ohne die ich bisher nicht leben konnte und / oder zukünftig nicht mehr leben möchte
Hier kommt meine persönliche Creme de la Creme, der Rahm, das frischgezapfte Pils an einem heißen Sommertag.
WITCHWOOD
(Freitag, 19.00h – 19.45h)
Die erste Band, die wir am Freitag sehen, haut mich gleich aus den Socken … WITCHWOOD, der fleischgewordene Traum für Fans von JETHRO TULL, alten QUEEN, URIAH HEEP und DEEP PURPLE spielen auf und ich bin schlichtweg komplett begeistert! Diese Energie, die die italienische Band von der Bühne aus versprüht, ist absolut begeisternd. Leider hört man, wenn die Band ordentlich Gas gibt, die Querflöte nicht gut raus, was sich aber relativiert, wenn diese Flöte im Vordergrund steht und die Gitarren sich ein wenig zurücknehmen. Der großartige Gesang und die packenden Songs sorgen umgehend dafür, dass man sich in Würzburg wohlfühlt und richtig gut gelaunt in das Festival einsteigt.
Setlist (laut Spickzettel und somit ohne Gewähr): Intro / Like a Giant in a Cage / Liar / Flaming Telepaths / A Grave is the River / A Place for the Sun / Handful of Stars
PROCESSION
(Freitag, 20.00h – 20.45h)
PROCESSION ist immer ein Garant für starken Doom und am Freitag zog die Band alle Register. Der Beginn des Auftrittes sorgte dafür, dass ich am Samstag fürchterliche Nackenschmerzen hatte, denn die Songs des neuen Album laden nun mal zum Bangen ein, denn das neue Album beinhaltet auch Power Doom und Heavy Metal. Was mich aber komplett begeistert hat, war das letzte Songtrio… „To Reap Heavens Apart“ war großartig, aber „Lonely are the Ways of a Stranger“ vom aktuellen Album „Doom Decimation“ hat in Sachen Epik noch eine Schippe draufzulegen und ist sowohl Live, als auch auf Platte ein absolutes Genrehighlight, welches allerdings noch von „Chants of the Nameless“ locker getoppt wurde! PROCESSION scheinen auf jedem Album mindestens ein echtes Doom-Highlight zu verewigen und das ist doch gut so! Dazu kommt eine absolut souveräne Performance der Band und in dieser Form ist PROCESSION wichtiger, als je zuvor.
Setlist (laut Spickzettel und somit ohne Gewähr): The Warning / When Doomsday has come / Raven of Disease / All Descending Suns / To Reap Heavens Apart / Lonely are the Ways of a Stranger / Chants of the Nameless
CRIPPLED BLACK PHOENIX
(Samstag, 16.30h – 17.15h)
Mit dem Bandnamen habe ich immer eine New Metal Band assoziiert und mich nie darum gekümmert, was CRIPPLED BLACK PHOENIX für Musik machen.
Großer Fehler.
Was die Band zu leisten im Stande ist, ist nicht weniger als atemberaubend. Eine Kategorisierung fällt mir nicht sehr leicht, aber es war die Band des Festivals, die am ehesten aus dessen Rahmen gefallen ist und das ist auch gut so. Am ehesten denke ich, das man die Musik als Psychedelic / Space / Post Rock bezeichnen kann; dazu kommen aber so viele verschiedene Facetten, Einflüsse, dass das nicht ausreicht. Mit Keyboard und Synthesizer tritt die Band auf, wobei die Keyboarderin so dermaßen mit den Gitarrenjungs abrockt, dass es eine Freude ist. Der Gesang ist klar und wunderbar und bei zwei Songs ist eine weibliche Sängerin zur Unterstützung anwesend und es passt alles ganz wunderbar. Die Kunst ist aber, dass die Band in der Lage ist, einen echten, kleinen Mikrokosmos zu erschaffen, in dem nichts anderes existiert, als ihre Musik. Sie bauen die Songs langsam auf, geben ihnen Zeit zur Entwicklung und lassen sie dann in einer Supernova von Drive, Groove und Energie explodieren und die Musik strahlt in den wunderschönsten Farben. Ich bin froh, dass ich die Band auf genau diese Weise kennengelernt habe: mit einem atemberaubenden Auftritt. Ich habe keine Ahnung, was genau passiert ist, aber die Band hat meine Glückshormone in Schwingungen versetzt und das ist, was zählt.
Wer die Möglichkeit hat, muss sich die Band live anschauen!
WARNING
(Freitag, 22.40h – 23.55h)
Was soll ich zu WARNING sagen? Wer WARNING nicht kennt, darf das Hammer of Doom eigentlich nicht besuchen, denn „Watching from a Distance“ ist ein Meilenstein, der seinesgleichen sucht.
Für mich ist der Auftritt etwas ganz besonderes, denn als ich das Album kennen- und lieben lernte, war die Band schon nicht mehr aktiv und daher war es immer unwahrscheinlich, dass ich WARNING einmal Live erleben dürfte. Seit einiger Zeit führt die Band eben dieses Album in seiner Gänze auf und meine Freude, dass sie auch zum Hammer of Doom kommen, war astronomisch.
Ich liebe dieses Album, die Texte und jeden einzelnen Ton; die Stunden, die ich bereits mit ihm verbracht habe, sind zahlreich; den Trost, den es mir bisher gespendet hat, ist nicht mit Gold oder Tränen aufzuwiegen. Und trotz der Freude, diese Show erleben zu dürfen, schwang eine Sorge mit: wird das Album so gespielt, wie man es aus zahllosen Stunden kennt? Hat das Trio etwas an den Songs verändert? Wie ist der Sound, den man mit dem Album assoziiert?
Antwort: Es war die perfekte Aufführung des Epos. Jeder Ton stimmte, die Atmosphäre war umwerfend und vor allen Dingen war Patrick Walker groß bei Stimme. Gefühlt denke ich, dass er heute etwas tiefer singt, als noch Anno 2006, aber es war alles stimmig. Generell bin ich kein Freund von Liveshows, die den Studioaufnahmen gleichen, aber in diesem Falle wäre es für mich persönlich verheerend gewesen, wenn es an den wichtigen Stellen anders klänge. Kurzum: es war ein Traum, der wahr geworden ist. „Watching from a distance“, „Footprints“, „Bridges“, „Faces“ und „Echoes“ sind Göttergaben, die mit meinen geliebten GRIFTEGARD mithalten können und in jedem Text steckt die Poesie der Verzweiflung; oder wo habt ihr schon mal einen wunderschönen Satz wie „Can someone feel too much?“ gehört? (chris)