FILM+HÖRSPIEL

FILM „Demon – Debbuk“ (Horror)

dOriginaltitel:

Herstellungsland: Polen 2015

VÖ: 21.09.16

Wertung: Geht so

Regie: Marcin Wrona

Darsteller: Itay Tiran, Agnieszka Zulewska

FSK: ab 16

Studio: Donau Film

Genre: Horror

 

Inhaltsangabe:

Piotr reist von England nach Polen, um hier seine große Liebe Zaneta zu heiraten. Der Brautvater hat dem Paar ein verfallenes Landhaus als Mitgift geschenkt, in dem auch feuchtfröhlich die Hochzeit gefeiert wird, bevor Piotr es als neues Familienheim renovieren will. Doch schon bei den Vorbereitungen glaubt er im Garten auf ein menschliches Skelett zu stoßen, bald durchzuckt es seinen Körper, er spricht in fremden Zungen. Zuviel Alkohol, versucht der Brautvater zu beschwichtigen, nur der alte Dorflehrer ahnt Unaussprechliches…

Weitere Informationen Vertrieb:

Regisseur Marcin Wrona schafft eine atmosphärische Mischung aus subtilem Psychohorror und schwarzem Humor, ein dunkel schillerndes, nervenaufreibendes Meisterwerk, das klug und anspielungsreich reflektiert, wie Polen mit seiner eigenen Vergangenheit umgeht.

DEMON feierte im September 2015 in Toronto Weltpremiere. Eine Woche später nahm sich Regisseur Marcel Wrona während des Gdynia Filmfestivals in seinem Hotelzimmer das Leben.

Erfolgreicher Kinostart in Deutschland mit bisher 23 Kinos (27.07.2016)
DEMON hatte ein hohes Presseecho durch Filmfestivals (TIFF, BIFF, Fantasy Film Fest, u.a) und erhielt auf dem Jewish Film Festival Berlin Brandenburg die Auszeichnung BESTER SPIELFILM.

Ungewöhnlicher Film

Der Begriff des Dibbuk hat sich in den letzten Jahren im Horror Film Bereich etabliert. Der polnische Regisseur Marcin Wrona greift dieses Geistwesen ebenfalls auf und platziert es in einen Film, der zwar unter der Rubrik Horror angesiedelt wird, hier aber nicht wirklich gänzlich zu Hause ist.

In dem Film lernen wir den in England lebenden Bräutigam Piotr kennen, der in Polen seine dort lebende Partnerin heiratet und zukünftig dort mit ihr leben möchte. Kurz vor der Trauung findet er auf dem Grundstück ihres neuen Hauses ein Loch mit Knochen,…ein Grab. Ab dem Zeitpunkt verändert er sich zunehmend. Die Hochzeit selber wird noch halbwegs störungsfrei vollzogen, doch ab dem Zeitpunkt an dem die Party auf dem neuen Grundstück beginnt gerät alles zunehmend außer Kontrolle.

Der Film setzt auf viele klassische Elemente, macht aber doch vieles völlig anders. Mit einer großen Portion Humor und Komik wird die Geschichte durchgehend mit einem Augenzwinkern und viel zweideutigem Humor erzählt. Die polnische Hochzeit und die folgende Feier tragen nicht unbedingt dazu bei, dass man diesen Film komplett ernst nehmen kann. Der Film ist in sehr blassen Farben gedreht und intensiviert damit die sehr ärmlich wirkende Umgebung in der dieser Film spielt. Was in dem Werk zu Beginn sehr stört, ist der Versuch mit mal deutschem und englischen Konversationen Authentizität zu erzeugen. Blöd nur das man bei gleichen Personen völlig verschiedene Stimmen zu den jeweiligen Sprachen benutzt hat. Als hätte man dies gemerkt endet dieser nervige Tonsalat nach dem ersten Drittel des Films. Die Darsteller spielen ihre Rollen aber sehr gut und lassen uns gemeinsam diese emotional katastrophale Hochzeitsfeier miterleben.

Letztlich kann ich den Film für mich aber nur bedingt als Horrorfilm werten. Vielmehr ist es eine Schwarz-humorige Komödie mit einer dunklen Geschichte im Hintergrund, die allerdings weder Angst macht noch schockieren kann. (michi)