Schlamm! Überall Schlamm… und ich rede nicht von kleinen Pfützen oder so ein bisschen Schlick… Ich rede von SCHLAMM!
In diesem Jahr hat es im Vorfeld des Festivals Endzeitartig geregnet, so dass das gesamte Gelände ein Alptraum ist. Jeder hat sicherlich schon Bilder von dem Rotz gesehen…
Leider führt die erwähnte Geländebeschaffenheit in Kombination mit weiterem Regen und Kälte dazu, dass ich in diesem Jahr nicht allzu viele Bands sehen konnte…
Und eigentlich bin ich auch nur für eine Show gekommen…
Doch zuvor geht Rob Zombie auf die Bühne. Solide Horror-Show, nette Setlist mit Klassikern aus der Zombie-Diskographie. Der Meister ist sichtlich genervt von der Crowd, die nicht so ausfällt, wie man sich das als Musiker im Vorfeld ausmalt. Zu wenige haben Bock, unter den genannten Umständen in Bewegung zu verfallen.
Setlist Rob Zombie:
Teenage Nosferatu Pussy
Super-Charger Heaven
Superbeast
Get Up (I Feel Like Being a) Sex Machine
Living Dead Girl
Dead City Radio and the New Gods of Supertown
Drum Solo
More Human Than Human
Sick Bubble-Gum
Pussy Liquor
Meet the Creeper
Never Gonna Stop (The Red, Red Kroovy)
Blitzkrieg Bop
Enter Sandman(angespielt)
Thunder Kiss ’65
Dragula
Doch dann, als es dunkel wird kommt das, auf das ich mich eine Ewigkeit gefreut habe:
SAVATAGE!!!
Eine Show auf beiden Hauptbühnen gleichzeitig. Mit dem Trans-Siberian-Orchestra. Ein Wahnsinn, was hier optisch gefahren wird! Videoprojektionen über alle Leinwände und Bühnenhintergründe hinweg, Musiker, die von einer Bühne zur anderen laufen. Alle lebenden Mitglieder der Bands sind dabei.
Das Konzert beginnt mit Savatage auf der linken Bühne mit einer Setlist zum Niederknien:
Gutter Ballet
24 Hours Ago
Edge of Thorns
Jesus Saves
The Storm
Dead Winter Dead
Hall of the Mountain King
Danach kommt die rechte Bühne mit dem TSO dazu und man zieht gemeinsam folgende Klassiker durch:
The Mountain
O Fortuna
Turns to Me
Another Way (mit Russell Allen)(Jeff Scott Soto ist ja ohnehin dabei)
Mozart and Memories
Morphine Child
King Rurik
Believe
Chance
Christmas Eve
Requiem
Oliva ist gut drauf, was bei dieser Riesenproduktion auch kein Wunder ist… Hoffentlich gibt’s hier bald ne BluRay vom Auftritt…
Danach ab ins Zelt. Nass, voller Matsch und Kalt… Hoffentlich wird es morgen besser…
Doch, Irrtum, das Gelände hat sich nicht beruhig. Immer noch ist der Untergrund eine komplette Schlammgrube. Daher bleibe ich vorerst auf dem Camping Gelände zurück und lasse mir vom Geschehen berichten…
Bei At The Gates ist der Sound glasklar und Tomas Lindbergs kräftige Stimme beherrscht das gesamte Infield. Spätestens bei “Suicide Nation” wackelt der gesamte Jägermeister-Hochsitz und die sich darauf befindlichen Leute begeben sich beim letzten Song “Blinded by Fear“ sicherheitshalber wieder auf festen Boden.
Als ich dann langsam zum Gelände gehe, verrät ein Blick auf die Uhr, dass es langsam an der Zeit ist, für BLACK LABEL SOCIETY. Ich freue mich sehr, denn obwohl ich seit Jahren ein großer Fan von ZAKK WYLDE bin, habe ich den ehemaligen Gitarristen von Ozzy Osbourne und seine Kollegen noch nie live gesehen. Und zum Glück werde ich dieses Mal nicht enttäuscht.
Passenderweise ist der erste Song “The beginning… at last”. ZAKK spielt sich die Finger wund und dominiert von Anfang an die Bühne. Ein Podest verleiht dem Hühnen zusätzliche Größe. Trotz relativ schlichtem Bühnenbild bleibt der Auftritt angenehm abwechslungsreich, denn so wie Lady Gaga ihre Garderobe, wechselt Zakk die Gitarren, um immer neue Nuancen zu erzeugen. Nach einigen Songs setzt er zu einem fulminanten Solo an, bei dem er mich allerdings ein wenig verliert. Der Mann weiß was er tut, keine Frage, aber zehn Minuten ist mir dann doch ein wenig zu lang. Trotzdem: Ich bin hellauf begeistert und freue mich insbesondere über “In this River” und “Stillborn”.
In Flames können nie etwas falsch machen. Anders ist adrett gekleidet; ganz in Weiß mit weißem Cap. Das gefällt den Hardlinern natürlich nicht, ist als Statement aber gewollt und ich finde das gut!
Leider kann man den Auftritt sonst nicht mit vergangenen Großtaten vergleichen. Auch hier hat man den Eindruck, dass die Musiker nicht so richtig Bock haben… Setlist gut, Stimmung, gerade im Publikum, mau. Schade…
Am Samstag Morgen scheint endlich die Sonne, das Gelände ist etwas fester geworden, doch leider müssen wir aufgrund eines Vorfalls in der Familie bereits am Morgen aufbrechen.
Nächstes Jahr, da machen wir es nochmal richtig… Dann hoffentlich auch mit gelegentlicher Live-Berichterstattung… Hoffen wir auf gutes Wetter und gute Laune!
See you in 2016 – No Rain, just Shine, please!
(Text: Bastian; Fotos: Heavy)