Originaltitel: The revenge of the creature
Produktion: USA, 1955
Blu-Ray-Veröffentlichung: 13.08.2015
Wertung: gut
Regie: Jack Arnold
FSK: 12
Darsteller: u.a. John Agar, Lori Nelson, Clint Eastwood, Ricou Browning
Genre: Horror / Science Fiction
Studio: Kock Media
Inhalt:
Ein Jahr nach den Vorfällen um den „Schrecken vom Amazonas“ reisen erneut zwei Amerikaner zur schwarzen Lagune am Oberlauf des Flusses, um die tot geglaubte Kreatur zu finden. Mit viel Mühe fangen sie tatsächlich das Ungeheuer und können es in ein Aquarium nach Florida bringen. Als das Monster dort die bezaubernde Meeresbiologin Helen entdeckt, ist es um es geschehen. Es entkommt aus der Forschungseinrichtung und entführt Helen zum Strand von Florida.
Die Fortsetzung des Klassikers „Der Schrecken vom Amazonas“ ist eine würdige Fortsetzung, im klassischen Sinne, denn er wiederholt nicht stur die Ereignisse des ersten Teiles, sondern treibt die Geschichte um den Kiemenmenschen voran. Typisch für die amerikanischen Science Fiction-Filme aus dem 50ern sind die Menschen allen anderen Kreaturen überlegen und es gelingt dem Forscherteam am Amazonas den Kiemenmenschen zu fangen und in ein Aquarium nach Florida zu schaffen. Dort soll es natürlich von den Spezialisten untersucht werden, aber es kommt anders, als man denkt. Der Gefangene verliebt sich King Kong-mäßig in die hübsche weiße Frau und diese Liebesgeschichte gipfelt in der Entführung Helens und der anschließenden Jagd auf das „Monster“, das den finalen Showdown selbstredend nicht überleben wird.
Der Weg dahin ist aber gespickt von teilweise großartigen Kämpfen. Ich bin total baff von den Kämpfen zwischen Mensch und Kiemenmensch… schon lange habe ich keinen solch physischen Film gesehen, denn bei den Kämpfen werden die Menschen durch die Gegend geworfen und die Stunts sind alle so authentisch, wie es nur geht. Das ist ganz einfach toll anzusehen und für mich das Highlight des Filmes. Genau wie die Szene, in der der Kiemenmensch sich im Amazonas einen Reiher schnappt und unter Wasser zieht. Heutzutage dürfte man so eine Szene aufgrund diverser Tierschutzrichtlinien bestimmt nicht mehr drehen, da bin ich mir sicher.
Damals war Mr. Arnold bemüht, für viele wissentschaftliche Themen Erklärungen zu liefern und neben vielen „Tierfilm-Szenen“ kommt auch die Liebesgeschichte zwischen Helen und Prof. Ferguson (gespielt von John Agar, u.a. TARANTULA) nicht zu kurz, was ich persönlich nicht so spannend fand. Allerdings sorgt das für eine gewisse Brisanz, da sich das „Monster“ ja schließlich auch in Helen verliebt und somit einen Widersacher hat. Aufgrund der Verlangsamung des Tempos durch die Liebesgeschichte und diverse Tierkunststückchen schleichen sich einige wenige Längen ein, aber die Action und die vielen Szenen mit dem Kiemenmann machen diese Längen wieder wett.
Ein ganz großes Lob muss an den Schauspieler gehen, der sich in das Kostüm des Kiemenmenschen (auf englisch: „Gill Man“) gezwängt hat: Ricou Browning. Die Unterwasserszenen sind unglaublich gut und authentisch gespielt, sofern ich das beurteilen kann, aber ich habe ehrlich gesagt noch keinen Kiemenmenschen in freier Natur gesehen. Aber man zweifelt auch keine Sekunde an seiner Darstellung. Als kleine Randnotiz sei noch erwähnt, dass Clint Eastwood seinen ersten Leinwandauftritt hat.
Auf der technischen Seite ist alles im grünen Bereich. Oder besser gesagt im grün-roten Bereich, denn Koch Media hat Mitte August 2015 diesen Film als Blu-Ray inkl. seiner 3D-Fassung veröffentlicht. Das Bild ist knackig scharf, liegt im 4:3 Format vor und kann mich in Anbetracht der Tatsache, dass der Film mittlerweile 60 Jahre auf dem schuppigen Buckel hat, durchaus begeistern. Der Soundtrack ist großartig und stammt aus der Feder von Hermann Stein. Als Bonus gibt es die 3D-Fassung mit Brille, Audiokommentar mit Lori Nelson, Tom Weaver und Bob Burns, Trailer, Interview mit Regisseur Jack Arnold, Super-8-Fassung, Bildergalerie mit seltenem Werbematerial.
Wer die typischen 50er-Jahre-Science Fiction-Filme liebt, kommt an diesem Sequel definitiv nicht vorbei! (chris)