LIVEBERICHT

PROJEKT PITCHFORK + STAHLMANN + SOLAR FAKE :: Gesehen auf der Zielgeraden

Projekt Pitchfork +Solar Fake + Stahlmann am 24.02.2012 in Magdeburg
(Photos by Oliver Garrandt – www.abstrakte-fotografie.de / www.dark-faces.com)

Es war das vorletzte Konzert der Tour, die immerhin 12 Konzerte in einem Monat beinhaltete. Dabei waren in Gänze als Support die Jungs von Stahlmann mit ihrem neuen Album im Gepäck und weil es nicht genug war, waren für die ersten acht Konzerte Deviant UK und die letzten vier mit Solar Fake eine dritte Band mit am Start. Man musste sich also auf einen langen Abend gefasst machen. Der Club, die Factory in Magdeburg, war schon recht gut gefüllt, als Solar Fake sich auf die Bühne begaben.

 


Das musikalische „Einmann-Projekt“ von Sven Friedrich, wird auf der Bühne immer von seinem Partner unterstützt. Allein Singen, Tanzen, Publikum anheizen UND Keys spielen wäre dann doch etwas viel, auch für einen Vollblutmusiker wie Sven. Das Programm war als Vorprogramm lang genug, um von seinem Können zu überzeugen, aber leider nicht so lang, als dass es für ein echtes Feuerwerk gereicht hätte. Dafür waren aber die meisten Leute schon recht begeistert. SOLAR FAKE ist zwar „noch“ nur ein kleines Projekt, aber es findet immer mehr Fans. Ein glänzend aufgelegter Sänger hat gezeigt warum. Unterscheidet sich sein Auftritt mit SOLAR FAKE denn auch nicht so sehr von dem unter Zeraphine oder den Dreadful Shadows.

Der eigentliche Anheizer kam denn auch relativ zügig auf die Bühne, um die Stimmung nicht erst wieder sinken zu lassen. STAHLMANN ist ein richtiger Live-act, wie man es sich wünscht. Nah am Publikum, gute Feiermusik und dazu auf der Bühne mit ihren silber angemalten Gesichtern auch immer ein besonders optisch eine echte Freude. Der Drummer hätte indes sich nicht anmalen brauchen. War doch das Licht derart schlecht, das er selbst in der Ecke verbluten hätte können und niemand hätte es gesehen. Dabei haben die vier Jungs ein echt gutes Programm abgeliefert und sind zudem immer wieder zwischen ihren beiden Alben hin und her geglitten, so dass das Publikum sich einen guten Eindruck von der relativ neuen Band um Mart herum bilden konnte.  Leider war jedoch besonders was den Sound betraf einiges im Argen, so dass abgesehen von der überzogenen Lautstärke (selbst mit Ohrenstöpseln tat es mitunter weh!) auch der Klang ziemlich gelitten hatte. Diverse Rückkoppler auf der Bühne hätten dem Mixer eigentlich sagen sollen, dass was nicht stimmt. Es schien aber nicht so, als dass es ihn interessiert hätte, oder er hat es nicht mehr gehört! Aber egal. Zu Pitchfork wurde es, wenn auch nur ein wenig, besser.

 


Denn nach der knackigen Einlage haben sich Peter Pitchfork und seine Gefährten nicht lange warten lassen. Die Umbaupause, auch diesmal sehr gut organisiert, hatte in dem mittlerweile sehr gut gefüllten Haus, wenn auch nicht ausverkauft, doch eben relativ kurz davor, der Stimmung nichts anhaben können. Mit dem Auftritt von Peter selbst wurde die Factory zu einem Backofen. Ein ums andere mal mussten die Security all zu tanzwütigen Leuten ein wenig Einhalt gebieten und den wilden Osten zähmen. Mitunter wurde es auch Peter selbst zu arg, denn besonders bat er in den vorderen Reihen um mehr Rücksicht, zumal sich dort auch eine Rollstuhlfahrerin befand. Die war aber auch so begeistert, dass ich noch immer ihre Schreie (vor Begeisterung und nicht vor Schmerz) im Ohr habe. Peter Pitchfork war in jedem Fall bestens aufgelegt spielte Hit auf Hit und auch aktuelles Material, und abgesehen von der eben technisch (Licht und Sound) nicht so dollen Factory war wenigstens mit den Leuchten im Hintergrund auf der Bühne ein wenig was an Show. So man die bei Pitchfork überhaupt braucht. Natürlich auch wie immer mit DEN beiden Pitchfork-Songs schlecht hin: „Souls“ und „Timekiller“. Leider habe ich keine Playlist gefunden und konnte zwischenzeitlich nicht mitschreiben, aber es waren sicherlich noch einiges mehr an Songs! Immerhin wurde denn gegen Ein-Uhr langsam das Ende eingeläutet und selbst für Autogramme war sich zumindest Peter nicht zu schade, ebenso wie Stahlmann und Solar Fake. Viele Fans und auch Pressevertreter ließen es sich nicht nehmen, auch noch ein Erinnerungsfotos von sich und natürlich möglichst allen Musikern des Abends machen zu lassen.

Fazit: Alle Bands haben einen ordentlichen unterhaltsamen und musikalisch tollen Abend abgeliefert. Dazu waren sie bestens gelaunt und haben die Stimmung sehr gut auf ihre Fans und andere Konzertbesucher übertragen. Aber die Factory sollte sich entweder nach nem neuen Mixer oder neuer Technik umsehen. Der Sound ist grottig und viel zu laut gewesen. Wer es aus der Nähe dort nicht glaubt, sollte mal ins benachbarte Braunschweig, dem „Meiers“, fahren. Da gibt es echt klasse Sound auf die Ohren! So sich das nicht gerade zufällig in den letzten Tagen geändert hat. Gegen 6 Uhr morgens lag ich dann nach den 350km Rücktour in meinem Bett, um euch denn auch schnellst möglich diesen Bericht schreiben zu können.

Anstehende Konzerte/Festivals mit Projekt Pitchfork:
17.03. Lahr, Dark Dance Treffen
06.04. B-Gent, Rewind Festival
07.04. F-Paris, Le Divan Du Monde
27.04. HU-Budapest, Industrial Boom Festival
19.05. CH-Zürich, Dynamo
14.07. Hamburg, Nordstern Festival
22.07. Köln, Amphi Festival

Solar Fake:
06-Apr-12 CH-Zürich, X-Tra
01-Jun-12 Bremen, Schlachthof    DE
08-Jun-12- 10-Jun-12 Meßkirch-Menningen, BizARTica Festival    DE   // fällt leider aus!
21-Jul-12-22-Jul-12 Köln, Amphi Festival / Tanzbrunnen    DE