FILM+HÖRSPIEL

FILM „Alleluia – Ein mörderisches Paar“ (Thriller)

aOriginaltitel: Alléluia

Produktion: Belgien 2014

Veröffentlichung: 16.10.15

Wertung: Gut

Regie: Fabrice Du Welz

FSK: 16

Darsteller: Laurent Lucas, Lola Dueñas, Stéphane Bissot

Genre: Thriller / Drama

 Studio: Pierrot Le Fou

 

Inhaltsangabe:

Die unscheinbare Gloria und der charismatische Heiratsschwindler Michel hinterlassen bei ihren Raubzügen quer durch das Land eine blutige Spur. Die Opfer des kaltblütigen Liebespaares sind vermögende Witwen, die sich auf Michels Annoncen einlassen. Doch mit jedem Coup steigt auch Glorias mörderische Eifersucht, die schließlich in einer blutgetränkte Katastrophe endet.

ALLELUIA ist ein fiebriger, verstörender Trip in die Abgründe der menschlichen Seele, basierend auf der wahren Geschichte der weltberühmten „Lonely Hearts Killers“. Ein visuell atemberaubend inszenierter Thriller!

Ein Leckerbissen für Genrefreunde

Optisch glatt und gestochen scharf kann inzwischen jeder dank all der technischen Mittel die heutzutage zur Verfügung stehen. Aber ist dies nicht manchmal auch ziemlich langweilig? Immer wieder begegnet man Filmen, deren Schöpfer ganz bewusst anders arbeiten und weich gewaschene, grobkörnige Bilder bevorzugen. Eben das trifft auf Fabrice Du Welz („Calvaire“; „Vinyan“; „Colt 45“) zu, der „Alleluia“ im 16mm Format gedreht hat. All dies soll aber nicht heißen, dass der Film nicht mit starken Bildern versehen ist, ganz im Gegenteil. Die Optik des Films ist grandios und untermalt die Geschichte mit einer passenden Stimmung. Obendrein sind Perspektiven, Bildschnitte und Farbfilter eine ganz große Starke in dieser Inszenierung. Positiv sind auch die akustischen Untermalungen, der Soundtrack ist stark und kann die Geschehnisse teils perfekt intensivieren.

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Die Geschichte ist an die „Lonely Hearts Killer“ Geschichte angelehnt. SIE ist eine einsame Mutter die seit Jahren nach Liebe und Anerkennung sucht. ER ist ein Heiratsschwindler der die Frauen mit männlicher Überzeugungskraft verführt und diese dann ausbeutet. Doch SIE lässt trotzdem nicht locker und gemeinsam führen sie nun das hinterhältige Spiel fort. Doch zunehmend kann SIE ihre Eifersucht nicht zurückhalten und aus Schwindel und Abzocke wird tödliches Grauen…

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Der Film ist dicht am Geschehen das vermittelt wird. Als Zuschauer ist man fast spürbar nahe am Schicksal der agierenden Charaktere.  Es gibt sehr viele intensive Szenen in denen man mit Leid, Freude, Glück, Befriedigung, Hass und Eifersucht konfrontiert wird. Dadurch hat der Film eine enorme Dichte und ist spannend zu verfolgen. Besonders die krasse Veränderung von Gloria ist grandios umgesetzt und zeugt von einer starken Ausdruckskraft der Darstellerin Lola Dueñas. Mit Fortschreiten der Geschichte steigt auch der Brutalitätslevel. Es sind nicht viele Gewaltdarstellungen zu sehen, die aber haben es in der Tat in sich und schmerzen wahrlich beim Zuschauen. Säge und Hackebeil bekommen hier sehr eindrucksvolle Einsatzzeiten.

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Hat mir sehr gut gefallen. Wer will denn noch jeden Tag diese ganzen digital sterilen Werke sehen wo die Filmkunst so viel mehr zu bieten hat. Ich kann nur jeden empfehlen mal die Sehgewohnheiten mit neuen Eindrücken zu konfrontieren. Gerne kann man mit „Alleluia“ anfangen, ein intensiv erzählter dramatischer Thriller ist garantiert. (michi)