LIVEBERICHT

ROCK HARD FESTIVAL :: Wieder Mal zum Genießen


Livebericht Rock Hard Festival  vom 17. bis 19. Mai 2013
u.a. mit King diamond, Queensryche, U.D.O.

Impressionen könnt ihr u.a. hier bekommen, in der offiziellen Bildergalerie:
http://www.rockhard.de/festival/galerie/2013.html

Livevideos im Mitschnitt vom WDR-Rockpalast gibt’s hier:
D-A-D
QUEENSRYCHE
ENSIFERUM
MUSTASCH
NAGLFAR 
DESASTER

 

So, die Festivalsaison 2013 erkläre ich hiermit für eröffnet. Da Bier trinken in der Sonne mehr Spaß macht als im Regen leider um einen Tag verspätet. Bielefeld, Samstagmorgen um 10 Uhr; aufgewacht bei 10 Grad und kontinuierlich fallenden bohnendicken Regentropfen verließ ich mich dennoch auf den Wetterbericht für den Westen und stieg in meine schon Vortags gepackte Karre. Mein mürrischer Blick gen Himmel verzog sich mit zusehender Helligkeit, die sich durch die Wolken kämpfte. Alle 20km stieg die Temperatur um ein halbes Grad und die Bahn war frei. Gelsenkirchen Hessler runter, geparkt am Arsch der Welt und mein grünes Klapprad ausgepackt (ja ich bin der mit dem grünem Klapprad) erst mal hin zum Bändchen holen. Pünktlich zu DESASTER, die mit Nercopolis Karthargo ihr Set begannen, stieg ich im endlos geilen Amphitheater die Treppen runter. Irgendwie hatte ich von Anfang an das Gefühl, als wenn mit DESASTER irgendetwas nicht stimmt. Es war schon klar, dass sie nicht wie 2003 auf Wacken klingen werden, denn das war das letzte Mal, dass ich sie gesehen hatte. Auch trauerte ich nicht dem altem Sänger hinterher, damit hatte man sich ja schon längst abgefunden. Nein, es dauerte bis“ Teutonic Steel“, dass ich merkte, dass der Drummer aus allen Löchern pfiff. Also mal ehrlich, ein zwei Mal mehr proben hätte auch der gesamten Band gut getan. Ich gebe ja, zu wir sind alle nicht mehr die jüngsten, aber vorm Konzert zwei drei Mal ein paar Kilometer mit dem Rad steigert schon die Kondition. Alles in allem aber doch ein recht solider Auftritt. „Metalized Blood“, „Black Magic“ als Gedenken an Jeff und Kreators „Tormented“ rundeten den Gig ab.

 

Ein Videobericht vom ersten Tag unseres Rock Hard Festivals 2013 wird euch von Heavy Metal Home TV präsentiert.

 

Ich fand es sehr schade, dass nach Desaster zu NAGLFAR sich das Theater so geleert hat. Man hört aus 3 km Entfernung, dss das Schweden sind. Hochprofessionelle Musiker mit unüberhörbaren, schwedischen Black Metal Wurzeln, hatte echt vergessen wie gut die eigentlich sind. Auf CD waren sie mir immer zu sehr am knüppeln, aber die Setlist wies eine gute Mischung aus gekonnter Gitarrenversiertheit und Härte auf. Ich finde es gut, dass auch im Black Metal Bereich wieder auf Traditionsbands zurückgegriffen wird. Der Rest des Tages plätscherte mehr oder weniger vor sich hin. Für einen Fan, der mehr auf die härtere Gangart steht, waren die Bands eher mäßig von der Auswahl her, dennoch lässt sich das Rock Hard Festival auch so genießen, in dem man einfach nur rumläuft (oder fährt) sich betrinkt und sich mit Leuten unterhält. Hätte gerne noch Nachtmystium gesehe,n aber leider ist dieser Gig nicht zustande gekommen. Der Rest des Abends hat mich an die schönen 90er erinnert. Kann mich an DAD und Queensryche nur noch wage an zwei Videos auf Headbangers Ball erinnern oder war’s Metallah 😉 ? Genau was macht Adam Turtle eigentlich?

 

Habe ja eigentlich nicht damit gerechnet, doch pünktlich zu GOSPEL OF THE HORNS vor der Bühne zu stehen. Überraschenderweise ging es mit trotz überheblichem Alkoholkonsum am Abend zuvor wirklich gut, muss wohl am Wetter gelegen haben. Dies konnte sich wirklich sehen lassen. Zum ersten Mal in diesem Jahr konnte man sich endlich mal wieder richtig gehen lassen. Einen Tag zuvor hatte man noch das Gefühl, das Rock Hard wurde in den April verlegt… Nun gut. GOSPEL OGF THE HORNS haben mich positiv überrascht, da ich sie bei mir auf Grund der dünnen Produktionen immer auf meinen uninteressant Thrash Metal Stapel gelandet sind. Man muss schon ein Thrashfan sein, um die CDs wirklich hören zu können, aber live drückte GOTH in Aura Noir Manier ordentlich über die Bühne. Auch wenn ich mir das „Arschloch“ verkneifen musste, als der Sänger erwähnt hatte, „bei uns ist das Wetter immer so wie heute“ (sie schienen auch schon ein paar Tage in Deutschland gewesen zu sein). Zumindest haben GOTH das erfüllt, was ich von Desaster erwartet hatte. Dann erinnerte ich mich wie eine Bekannte von mir neulich von ORCHID schwärmte und ich mit dachte, das schau ich mir mal an. Da diese ganze Retro-Rock Welle eigentlich völlig an mir vorbei geschwappt ist, konnten auch ORCHID mich nicht überzeugen. Ich fands wirklich langweilig und daran hätte nicht mal ein Joint was dran geändert. Dann putze ich lieber meine Platten und bleibe lieber bei Sabbath, Rainbow, Doors und Konsorten.

 

Wie gut, dass wenigsten SEPULTURA noch mal für’n ordentlichen Sound gesorgt haben. Mit „Inner Self“ startend ging es gleich mächtig zur Sache, auch wenn ich die neuen Sachen nicht kannte, war es ein solider Gig. Auch wenn viele Leute meinen, dass die Band nicht mehr ‚true‘ sei, war es für mich etwas besonderes, da ich die Band nach 20 Jahren das erste Mal live gesehen habe. Klar wäre es interessanter mit Max gewesen, aber es war okay. Schöne Erinnerung an alte Zeiten. KING DIOMOND hingegen gehen mir spätestens nach 5 Liedern so dermaßen auf den Sack, dass man am liebsten den Strom abstellen würde. Ich weiß, viele Leuten fahren da voll drauf ab, aber für mich ist der Gesang einfach zu hoch.

 

Alles in allem wieder mal ein gelungenes Rock Hard Festival, jedoch wäre ich dafür, den Bereich ums Amphitheater etwas weiter abzusperren, da sich immer mehr Schaulustige vor dem Gelände sammeln. Mittlerweile hat man schon die Brücke als Sicherheitszone deklariert, vielleicht sollte man das noch ein bisschen erweitern oder zumindest sollte die Polizei mal hinter den Brücken ein bisschen mehr Acht geben. (holger)

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