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PARTY.SAN 2025 :: Nächstes Jahr geht es zum Jubiläum!

PARTY.SAN 2025

MITTWOCH, Anreisetag.
Gutes Wetter, nicht zu heiß, der Aufbau läuft gut. Dieses Jahr haben wir uns vorgenommen nicht so hemmungslos abzustürzen, wie im Vorjahr mit Phantom Winter. Auch wenn Christoph dieses Jahr Teil unseres Camps war, hatte er letztes Jahr natürlich gar nichts damit zu tun… 😉 Grüße gehen raus an Andreas, der gleichzeitig seinen Urlaub genossen hat. 5 Männer aus 5 Bands, viel Spaß und eine entspannte Atmosphäre. Natürlich haben wir unsere obligatorische Runde gedreht und dabei viel Bekannte getroffen, die wir auch leider immer nur hier treffen, da ansonsten die Entfernung zu groß und der Zeitplan zu voll ist. Toller Start und dieses Mal zum Glück ohne Donnerstagmorgenkaterdestodes! Dieses Jahr habe ich viele Gespräche mitbekommen, welche die Temperatur bei der Tentstage zum Thema hatten. Dieses Jahr habe ich es extrem gespürt, die ganzen Jahre vorher ist es mir nicht mal bewusst aufgefallen. Anscheinend sind die Gespräche alle bei Jarne und Mieze gelandet, denn sie sind nach dem Festival in einem Video u.a. darauf eingegangen. Das Video gibt es unten für euch.

DONNERSTAG

Die erste Band des Festivals sehen wir uns jedes Jahr an. Dieses Mal gab es mit ROTPIT eine schwedisch-deutsche Kollaboration, die „finnischen“ Death Metal spielt. Ein paar Tage vorher haben sie ihren ersten Gig überhaupt gespielt, in Schweden. Hiermit also ihr erster Auftritt in Deutschland und dann gleich Opener auf dem Party.San! Da haben die Szenekontakte von Ralf von Revel In Flesh sicherlich mitgewirkt. Mit persönlich haben sie mit ihrem Groove sogar besser gefallen, als seine andere Band, die ja grad auf Eis liegt. Das Wort Rot wurde inflationär benutzt, kann auch in vielen Songtiteln vor. Und eine Coverversion von Abszess war auch noch drin. Top Start!

Dieses Jahr gab es zwei Länderpremieren. EXTERMINATION DISMEMBERMENT debütierten für ihre Heimat Belarus. Mit ihrem mega Groove, den fetten Subkicks und ihren SEK-Klamotten, machten sie gut was her und konnten mich beeindrucken, was bei Slam/Brutal Death bei mir schon was bedeutet. Das Festival ging wirklich gut los. Auch Wolle von Rotten Noises TV hat in der ersten Reihe mächtig gebangt und die Band hart gefeiert.

SERVANT war eine Band auf die ich mich sehr gefreut habe und sie eröffneten den AOP-Label-Tag auf der Zeltbühne. Ihr letztes Album „Death Devil Magick“ hat mir imponiert. (Review hier) Trotz der geilen Mucke bin ich aber wegen gefühlten 10000° vor der Bühne, nach den Fotos direkt wieder abgezogen. Das wollte mein Körper in dem Moment auf gar keinen Fall mitmachen. Schade.

Mit …AND OCEANS habe ich mich vorher nie beschäftigt. Erwartet habe ich, aufgrund des Namens,  sphärischen Midtempo-Postbm, bekommen habe ich allerdings Blastbeats, was mich dann überrascht hat. Vom Campingplatz aus, hörte es sich ziemlich gut an und die Publikumsreaktionen waren auch positiv.

Auch OUTLAW brachten geilen Black Metal auf die Zeltbühne. Vorne im Zelt waren es mittlerweile 12000°C, weswegen ich dort nicht lange ausgehalten habe. Denn selbst hinten, wo es wesentlich angenehmer war, war es trotzdem noch schweißtreibend. Der Sound im Publikum war ganz gut, aber die Band hatte massive Soundprobleme auf der Bühne, wie ich später erfuhr. Sie selbst sagten, dass sie deswegen unendlich sauer war, was wiederum sehr gut für die Performance war. Auch wenn ich nicht besonders viel gesehen habe, hat es mir gut gefallen.
Setlist: Intro, Archangel’s Fall, To Burn This World And Dissolve The Flesh, Beyond The Realms Of God, Intro (Adharma), Through The Infinite Darkness, Reaching Beyond Assiah

Vor mittlerweile fast 10 Jahren haben THE SPIRIT mich mit ihrem Debüt (Review hier) mächtig vom Hocker gehauen. Seitdem ging die Kurve nicht wie erhofft steil bergauf, sondern leider in die Gegenrichtung. Zum Glück für die Band, sehen die meisten anderen Besucher das ganz anders. Auch deswegen habe ich mir einen Teil des Auftritts angesehen. Mich konnten sie nicht umstimmen, aber die Menge hat die Saarbrücker gut gefeiert.
Trotzdem ich mich auf THEOTOXIN gefreut habe und sie auch unbedingt fotografieren wollte, habe ich mich aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen zu der Zeit irgendwo anders aufgehalten.

Progressiven Rock mit viel Doom Metal brachten uns die Niederländer von DOOL.
Für viele Leute stand die Band ganz oben auf der „Must-See-Liste“ und die Band wurde groß gefeiert. Ich finde es immer wieder gut, dass das PSOA musikalisch anders gelagerte Bands, die aber im Metalpublikum Anerkennung genießen mit ins Billing aufnehmen. Ich konnte den Hype um diese Band nie nachfühlen, trotzdem war es eine sehr schöne Abwechslung!

Die deutschen Schwarzmetaller von FIRTAN passen eigentlich gut in mein Geschmacksprofil, sind aber trotzdem immer an mir vorbeigegangen, ich werde mich ab jetzt intensiver mit ihnen befassen. Mit zwei Sängern und einer Geigerin standen sie gleich siebenköpfig auf der Bühne und beim Gastauftritt des Sängers von Harakiri… sogar zu acht. Die Band muss ich im Auge behalten.

Zwischen dem letzten und dem diesjährigen Auftritt von GRAND MAGUS auf dem Party.San liegen genau 10 Jahre. Und auch sie gehören zu den Bands, die man nicht unbedingt auf diesem Festival vermutet. Gepasst hat es trotzdem ganz gut und sie wurden sehr positiv vom Publikum an- und aufgenommen. Eine willkommene musikalische Abwechslung, diemich zwar persönlich nicht erreicht, mir aber eine Verschnaufpause ermöglicht.
Setlist: I The Jury, Skybound, Steel Versus Steel, Ravens Guide Our Way, Sunraven, Untamed, Like The Oar Strikes The Water, Hammer Of The North

Mit KARG waren 2 Musiker für heute das erste beziehungsweise schon das 2. Mal auf der Bühne. Mit Harariki For The Sky sollten sie dann später wiederkehren. Mit ihrem 2. Album  „Von Winden Der Sehnsucht #2“ haben sie sich vor 15 Jahren meine Aufmerksamkeit gesichert. Danach haben wir uns auseinanderentwickelt. Was ich positiv vermerkt habe, war der fehlende Firlefanz, der durchaus möglich gewesen wäre. Man konzentrierte sich auf die Musik und ihre (schmerzhafte) Wirkung.

Es gab nur sehr wenige Bands, die wirklich niemand von uns sehen wollte. FLESHGOD APOCALYPSE standen für uns dabei habt weit oben. Die Dragonforce des Death Metal, wie wir sie getauft haben, waren einfach bei allem völlig drüber. Musikalisch durchaus anspruchsvoller als einige andere der vertretenen Bands, konnte es aber in keinem von uns etwas Positives auslösen. Da halfen auch ein Flügel auf der Bühne, italienische Lichtflaggen und der ganze andere, durchaus wirksame Schnickschnack für uns nicht.

Auch CHAOS INVOCATION aus dem Westerwald standen auf meiner Liste. Ich habe mir zum Auftritt notiert, dass sie die Dunkelheit heraufbeschworen haben. Ansonsten kann ich mich seltsamerweise gar nicht an den Auftritt erinnern. Hätte ich nicht die Fotos, würde ich sagen ich wäre nicht dort gewesen. Vielleicht war ich um 20:30h auch einfach schon rotzevoll.

Auf der Liste der Bands, die keinen von uns interessieren waren HARAKIRI FOR THE SKY auch ganz oben mit dabei. Sehr viele der Besucher haben das anders gesehen und es war gut Publikum vor der Bühne. Und auch ich muss zugestehen, dass es sich um einiges positiver herausstellte,  als ich erwartete. Die letzten Male als ich sie sah, kam nichts rüber. Dieses Mal schon. Ich sollte mich nochmal intensiv mit der Band beschäftigen, man lernt ja nie aus.
Setlist: Keep Me Longing, Fire Walk With Me, Heal Me, Without You I’m Just A Sad Song, Sing For The Damage We’ve Done, Lungs Filled With Water, Street Spirit (Fade Out)

Black Metal im Zelt war dieses Jahr mein Ding. Auch  AGRYPNIE stand auf meiner Liste. Leider hatte ich  nicht genug Zeit, weil Napalm Death rief. Und wenn sie das tun, reagiere ich, immer. AGRYPNIE hatten an meiner Position einen guten Sound, eine geile Stimmung. Es war top, aber ich musste weiter.

NAPALM DEATH „begleiten“ mich nun schon seit über 30 Jahren und ich sehe sie immer wieder gerne, dieses Jahr zum zweiten Mal und nach 11 Jahren endlich wieder auf dem Party.San! Ihr 4. Auftritt hier und der dritte, bei dem ich dabei bin. Shane Embury ist leider krankheitsbedingt nicht dabei (somit dann ja wohl auch bei Brujeria). Die Meinungen gehen danach ganz weit auseinander. Von „Band“ die sich selbst covert, da nur 2 der langjährigen Mitglieder auf der Bühne stehen, über „Ach, immer das gleiche, voll langweilig“ bis zu völliger Begeisterung bei Raphael und mir war alles vertreten. Meiner Meinung nach haben sie endlich den Slot der ihnen einflussmäßig zusteht bekommen, direkt vor dem Headliner. Für mich hätten die beiden auch gerne tauschen können, aber dazu kommen wir gleich. NAPALM DEATH bleiben sich immer treu. Politische Ansagen, Block sehr alter Songs und freundliche Art. Ich habe leider keine Setlist sehen können, erinnere mich aber daran, dass ich das Set sehr gut fand und die Briten mich mal wieder voll überzeugt haben. Gerne wieder, meinetwegen auch jedes Jahr!

Thrash-Legende DARK ANGEL sind somit erster Headliner des Festivals und damit die ersten 33% auf dieser Position, die ich dort nicht erwartet hätte. Ich erkenne ihre Position und ihren Stand an, habe aber keinen Bezug zu der Band. Jedoch sehe ich Gene Hoglan immer gern am Schlagzeug und auch heute hat er wieder abgeliefert. Der Rest war weder musikalisch noch sonstwie interessant, wobei ich neidlos zugestehen muss, dass die Band die komplette Zeit richtig Gas gibt auf der Bühne und Sänger Ron plötzlich komplett im Publikum verschwunden war. Nach 4 Songs wird dann die komplette „Darkness Descends“ rausgehauen. Für viele ein Traum. Somit endet der erste Festivaltag.
Setlist: We Have Arrived, Time Does Not Heal, No One Answers, Extinction Level Event, Darkness Descends, The Burning Of Sodom, Hunger Of The Undead, Merciless Death, Death Is Certain (Life Is Not), Black Prophecies, Perish In Flames

FREITAG

Grindcorefrühstück und wir sind wie immer dabei, weil es einfach Spaß macht. Wie werden nicht jedes Jahr musikalisch überzeugt, aber halten an der Tradition fest. Cliteater werden wohl für immer die beste Band auf diesem Spot bleiben, aber da es die verrückten Niederländer ja nicht mehr gibt, können für uns ab jetzt gerne jedes Jahr PARTY CANNON spielen. Beschrieben wurden sie als Höhlenmenschen-Slam für Menschen mit Negativ-IQ. Bei Songansagen wie der zum letzten Song, in dem es um einen Blowjob geht, der so schmierig ist, dass man sich danach den Arsch abwischen muss, kann ich dem zustimmen. Musikalisch abgeholt hatten wir lange nicht so viel Spaß am späten Freitagvormittag. Sehr cool.

Auf HYPERDONTIA habe ich mich auch gefreut. Unter anderem auch, weil Mathias Friborg (hier an Gitarre und Gesang) auch bei den geilen Taphos dabei ist. HYPERDONTIA können mich auf Scheibe dauerhaft weniger überzeugen, aber live wollte ich sie unbedingt sehen, weil ich so ein Bauchgefühl hatte. Und dieses Bauchgefühl hat sich bestätigt. Sägende, tiefe Gitarren, die nur von dem noch tieferen Gesang getoppt werden. Zackiges Geknüppel, was aber auch so einiges an Vertracktheit und einen Tritt auf die Bremse verträgt, wenn dieser angebracht ist. Das hat richtig Bock gemacht und wird bei der nächsten Gelegenheit auf jeden Fall wieder mitgenommen.
Setlist: Death’s Embrace, Irrevocable Disaster, Servant To A Crippled God, Degradations Of The Flesh, Deluded, Snakes Of Innards, Grinding Teeth, Majesty, Teeth And Nails

Stimmung zu Gothic Metal mit Horror Touch aufkommen zu lassen, im Sommer um 13.45h? Gar nicht so einfach! THE VISION BLEAK tun trotzdem ihre Bestes, versuchen auch immer wieder das Publikum mit einzubinden. Gegen die Temperatur und die Helligkeit können sie allerdings nicht anschwärzen. Und die Zugaberufe am Ende können natürlich leider auch nicht erfüllt werden.

Epic Doom Metal ist, bis auf ein paar ganz wenige Ausnahmen, ja so gar nicht mein Genre. Den Amerikanern CRYPT SERMON habe ich trotzdem eine Chance gegeben, da mein Bruder sie mag. Musikalisch durchaus interessant, konnte der Gesang mir allerdings gar nichts geben. Das Fotografieren hingegen hat sich für mich gelohnt. Und den Song, den ich ausschnitthaft per Videonachricht an meinen Bruder geschickt habe, kannte er auch. Er hat sich gefreut. Die Menge vor der Bühne war definitiv anderer Meinung als ich.

HERETIC WARFARE aus dem schönen Münster eröffnen heute die Zeltbühne, wie immer um 15.20h. Zackiger Death/Thrash ballert aus den Boxen. Mich können sie heute, um diese Uhrzeit mit bereits ordentlich Temperatur im Zelt nicht so richtig packen, auch wenn sie ihren Job auf jeden Fall sehr gut machen.

Atmospheric Black Metal gemischt mit amerikanischem Folk? Ja, gibt es und hört auf den Namen WAYFARER. Ihr Album „A Romance With Violence“ von 2020 ging ganz gut bei mir, der Nachfolger „American Gothic“ von 2023 dann irgendwie nicht mehr so. Sehen wollte ich sie auf jeden Fall. Ein Cowboyhut war dann auch auf der Bühne vertreten. Was mich schwer begeistert hat, ist die Zeit, die die Band auf der Bühne geheadbangt hat, bis auf der Hut-Mann. Meine besten Bilder der Band sind alle mit fliegenden Haaren. Am Anfang wurde gefragt, ob die Leute Bock auf Cowboy-Metal haben und die Reaktion war absolut überschwänglich. Die Jungs aus Colorado kommen heute mega an mit ihrer nischigen Musik. Man verabschiedet sich mit den Worten, dass man sich im Pit bei Rotting Christ dann wohl wiedersieht.

Die zweiten des Band des Zelttages kam auch aus Münster, ist musikalisch aber ganz anders gelagert. NAXEN bringen ihren kalten Überlängen-Black Metal mit. Ich durfte die Band schon mal auf einem kleinen Tagesfestival in der Pampa auf einem Bauernhof bewundern. Da haben sie mich völlig umgehauen, was ihnen auf dem Festival leider nicht so gelingt, was ich aber nicht der Band zuschreibe. Uhrzeit und Temperatur im Zelt machen es mir da nicht leicht. So verlasse ich nach den Fotos etwas enttäuscht das Zelt. Ich hatte mich auf die Band gefreut, es sollte aber nicht unser Moment werden. Ich hoffe, dass ich sie nochmal unter anderen Umständen erwische. Der Eindruck vom ersten Auftritt hat sich dadurch natürlich nicht geändert.

Nifelheim hatten Kultfaktor, waren aber nie so ganz meins. Die neue Formation HELLBUTCHER von Nifelheimzwilling Per konnte da wesentlich besser bei mir landen. Anspruchsvoller und weniger chaotisch geht man hier zu Werke, was meinen Ohren mundet. Per ist ein absolut perfekter Frontmann für diese Art von Black Metal. Leder, massenhaft Nieten, Corpsepaint und viel Feuer machten diesen Auftritt in Kombination mit Pers Gebärden auf der Bühne zu einem visuellen Augenschmaus. Ich war völlig hin und weg, womit ich gar nicht gerechnet hatte. 6 Songs des Albums, beide des Demos und zum Abschluß noch 2 Cover, einmal Maiden und einmal Venom! Und die Truppe die Per um sich geschart hat, hat es in sich. Da liest man Bandnamen wie Unleashed, Bloodbath, Aeternus und Gravdal und dabei ist man da nur bei den aktuellen Bands. HELLBUTCHER bleiben auf jeden Fall auf meinem Zettel. Das war eindrucksvoll!
Setlist: The Sword Of Wrath, Perdition, Violent Destruction, Hordes Of The Horned God, Death’s Rider, Possessed By The Devil’s Flames, Satan’s Power, Inferno’s Rage, Losfer Words (Big ‚Orra) (Iron Maiden Cover), Black Metal (Venom Cover)

MASS WORSHIP aus Schweden verbinden ihren wuchtigen Death Metal, der selten richtig Gas gibt mit viel Groove und etwas crustigem. Die Gitarren kommen schon fast djentig anmutend daher. Eine absolut interessante Mischung. Auf Scheibe konnte mich das Ganze nicht so richtig packen, ich konnte mir allerdings schon vorstellen, dass das live ein massiver Arschtritt wird. Damit lag ich dann total richtig. Das was mir auf Scheibe fehlte, macht live der Druck bei entsprechender Lautstärke wieder wett. Teilweise fühle ich mich ein wenig an Meshuggah erinnert, aber nicht so krass vertrackt. Die Band packt mich total und auch das Publikum macht mächtig Action. Ich werde die Scheiben nach dieser Prügel auf jeden Fall noch mehrmals checken.

Bei Death/Thrash aus Schweden, hab ich eigentlich immer nur an The Crown gedacht und DEFLESHED völlig verdrängt. Liegt aber wohl auch an ihrer 16 Jahre langen Pause in der ich viel musikalische Sozialisation erfahren habe. „Fast Forward“ von 1999, welche anscheinend schon immer das Motto der Band getragen hat, lief damals durch meine Anlage, danach gingen die beiden Nachfolger irgendwie an mir vorbei. „Grind Over Matter“ von 2022 sagte mir musikalisch aber vom Sound her nicht so zu. Auf alles komplett geschissen… Live haben mir die 3 so mächtig auf die Schnauze gehauen, dass ich drei Schritte zurück bin, obwohl die beiden die vorne stehen Instrumente tragen und einer von beiden auch och ans Mikrofon „gefesselt“ ist. Dieser Auftritt hat langfristig Eindruck bei uns hinterlassen und zählt für uns zu einem der besten des Festivals!
Setlist: Stripped To The Bone, Hand Over Fist, Grind Over Matter, The Return Of The Flesh, Entering My Yesterdays, Heavy Haul, Fast Forward, Fire In The Soul, Speeding The Ways, Snowballing Blood, Thorns Of A Black Rose, Metallic Warlust, One Grave To Fit Them All, Night Vision, Under The Blade

Die Leeraner Truppe FRIISK kommt bei ihrem atmosphärischen Black Metal ohne “Schnickschnack” aus. Keine Nieten, keine Bemalung, keinen besonderen Bühnenaufbau, kein Feuer, keine rituellen Gegenstände. Die einzige Besonderheit bei ihnen sind die vereinzelten Texte im Saterfriesischen, welches im Saterland im Nachbarkreis Cloppenburg noch von ca. 1500 bis 2000 Leuten gesprochen wird um vom Aussterben bedroht ist. Das gut gefüllte, zum Schluss rappelvolle Zelt ist bei den Nordlichtern und spendet viel Applaus. Das hat sich gelohnt, live haben sie mich um einiges mehr gepackt, als bis jetzt auf Scheibe!
Setlist: Mauern Aus Nebel, Torügg Bleev Blot Sand, Hoat, „Neuer Song“

Es gibt so einige Bands im Death Metal, die Kultstatus, von Anfang an oder zumindest schon früh dabei waren, von vielen geliebt werden und trotzdem nie bei mir gelandet sind. SUFFOCATION sind eine dieser Truppen. Wie auch Napalm Death, waren sie zuletzt 2014 auf dem Party.San. Seitdem sind von der Besetzung nur noch 2 Musiker über geblieben. Hat aber keinen Einfluss auf die Mucke oder die Reaktion des Publikums. Brutal Death Metal der alten Schule und was für ein Sound heute für die Band. Da wird wirklich alles an die Wand gepresst, was nicht am Boden festgemacht ist. Für mich ändert sich allerdings nichts und die Band rauscht an mir vorbei.
Setlist: Catatonia, Seraphim Enslavement, Pierced From Within, Clarity Through Deprivation, Effigy Of The Forgotten, Perpetual Deception, Funeral Inception, Liege Of Inveracity, Infecting The Crypts

Das Debüt für Indien gaben GUTSLIT! Das Debüt des Hochzeitsantrags auf der Bühne, soweit ich weiß, dann jetzt halt auch. Ich hoffe sie haben dafür keine Spielzeit hergeben müssen. Ich möchte ja Musik sehen und nicht die Anträge unbekannter Menschen, die mich nicht interessieren. Musikalisch haben die Inder mit ihrem Brutal Death Metal, bei dem die Songs gerne von Serienmördern handeln,  dann ordentlich Dampf gemacht. Viele Bands aus dem Genre sind für mich ja relativ austauschbar, GUTSLIT konnten mich aber überzeugen und begeistern. Über die evtl. Bedeutung eines Turbans wollte ich mich schlau machen, konnte allerdings nicht so richtig zufriedenstellend fündig werden. Der Bassist ist jedoch nie ohne zu sehen, zumindest habe ich ihn noch nicht ohne gesehen. Leute, checkt GUTSLIT!

BRUJERIA! Was soll ich sagen? Live immer eine Bank und auch auf Scheibe nie eine schlechte Wahl. Die internationale Band, die eine pseudomexikanische Strassengang dartstellt, hatte letztes Jahr einiges zu verdauen. Beide Gründungssänger, Pinche Peach und sein Cousin Juan Brujo, sind an Herzproblemen verstorben. El Sativo, Sohn von Juan Brujo, setzt die Familientradition am Schlagzeug fort. Reisenegger an der Gitarre, war der einzige, den ich erkannt habe. Nur eine Gitarre, nur ein Gesang war etwas gewöhnungsbedürftig, hat dem fetten Livesound aber keinen Abbruch getan und Power hat die Band sowieso. Die kam auch definitiv, wie immer rüber. Die Band ist simpel, dafür umso druckvoller, weil man sich nicht um Firlefanz kümmert. Im Backdrop gedenkt man der „gefallenen Brüder“. Das bisschen Gänsehaut, welche deswegen aufkommen mag, wird durch Death/Groove Metal/Grindcore wie ein Drive-By aus dem nichts weggeblasen. Die Setlist war ausschließlich aus den ersten drei Alben zusammengestirckt, was mir persönlich sehr gut gefiel. Habe ich mir Gedanken gemacht ob die Band so funktionieren wird? Ja! War es berechtigt? NEIN!
Setlist: Brujerizmo, El Desmadre, Hechando Chingasos (Greñudos Locos II), Vayan Sin Miedo, La Migra (Cruza La Frontera II), Chingo De Mecos, Cristo De La Roca, Desperado, Colas De Rata, La Ley De Plomo, Revolución, Consejos Narcos, Raza Odiada (Pito Wilson), Matando Güeros

Die griechischen BM-Vorreiter mit Kultstatus, ROTTING CHRIST, waren bereits zum dritten Mal auf dem Party.San gebucht. Gesehen hatte ich sie bisher noch nicht. Warum? Keine Ahnung. Musikalisch waren sie für mich nie wirklich interessant, aber gesehen haben wollte ich sie dieses Jahr auf jeden Fall, des Kultes wegen. Ein Fan bin ich nach dem Auftritt jetzt nicht, aber gelohnt hat es sich trotzdem. Das zahlreich anwesende Publikum, hat die Band gefeiert.

IMPERIAL TRIUMPHANT haben mich im Vorfeld zwiegespalten zurück gelassen. Ich fand die Musik mehr als interessant, aber eben auch schwer zugänglich. Ihr Look auf der Bühne zog mich aber magisch zum Fotografieren an. Live ging es dann um einiges einfacher die Musik zu genießen, war aber trotzdem kein Zuckerschlecken. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, die drei zu sehen. Würde ich mir auf jeden Fall wieder ansehen.

Auf I AM MORBID habe ich mich ziemlich gefreut, da man Morbid Angel hier in Europa ja nicht mehr zu packen kriegt, zumindest war es eine Zeit lang so. Und bei dieser Konstellation kann man sich auch sicher sein, dass man geile Songs geboten bekommt. Auch wenn meine beiden Favoriten aus der Phase („Covenant“ und „Domination“) dann doch eher unterrepräsentiert sind. Das zusätzlich auch noch mit einem der besten Sänger im Death Metal, auch wenn David Vincent ein streitbarer Charakter ist. Und Pete Sandoval gibt mit seinen mittlerweile 61 Jahren und überstandener Rücken-OP trotz allem, immer ordentlich Vollgas. Sie spielten eine 13 Auftritte umfassende Tour zum 30.-jährigen Jubiläum von „Domination“, wobei der Auftritt auf dem Party.San den letzten Termin darstellte.
Die Vorfreude kippte bei mir aber relativ zügig. Gitarrist Bill Hudson, dachte wohl er tritt mit Doro auf und kam mit einer toupierten Frisur auf die Bühne, mit der er auch bei Poison nicht aufgefallen wäre und wirkte irgendwie deplatziert. Irgendwie kam beim ganzen Gig keine richtige Freude bei mir auf, ich hatte das Gefühl es fehlt da so einiges. Natürlich waren das nicht Morbid Angel, aber trotzdem fehlte mir Trey auf der Bühne wirklich sehr. Vincent ließ während des Auftritts auch wieder fragwürdige Sachen von sich. Bei Songs wie „Rapture“ freute ich mich wiederum vor der Bühne zu stehen, aber nach Ende des Gigs war ich eher enttäuscht, als das es mich tief bewegte, wie ich erhofft hatte. Von „megageil“ bis „schlechtester Auftritt des Festivals“ konnte ich beim Verlassen des Infields alles aufschnappen. Ich war auf jeden Fall die Fraktion dazwischen. Einige Songs fand ich echt geil, den Auftritt im Ganzen aber nicht.

Ein ganz besonderes Schmankerl gab es zum Abschluss von Tag 2.
Der für uns alleinig würdige Headliner, der dieses Jahr auf der Bühne stand.
TRIPTYKON PLAYS CELTIC FROST!!!
Damals wusste ich es nicht ausreichend zu würdigen, aber ich habe CELTIC FROST 2006 mit ihrer damals aktuellen “Monotheist” auf dem With Full Force live gesehen. Jetzt bin ich froh darüber, weil ich mich wirklich noch daran erinnern kann, leider am besten daran, dass sehr wenig los war. Heute Abend sieht es ganz anders aus, es ist brechend voll und die Menge frisst Tom G. Warrior aus der Hand. Kommunikation mit dem Publikum ist immer etwas Besonderes bei dieser Truppe. Tom ist da, wie soll ich sagen, recht trocken aber immer überaus sympathisch. Ich habe mit „Ihr seid ja super nett!“ vorher noch nie so ein geiles „Dankeschön“ nach mächtigem Applaus gehört. Einen Song wollte ich unbedingt hören und zu meinem Glück stand er auch auf der Setlist. Mit „A Dying God Coming Into Human Flesh“ wurde mir ein Traum erfüllt. Und am Ende wurde eine schwarze Messe in der “Synagoga Satanae” zelebriert. Eine Demonstration, ein Headliner zum Niederknien, ein Erlebnis das es so wohl nicht nochmal in meinem Leben geben wird. Unsere ganze Truppe war ausnahmslos begeistert, völlig zu Recht!
Setlist: Totengott, Circle Of The Tyrants, The Usurper, Return To The Eve, Into The Crypts Of Rays, Procreation (Of The Wicked), Ground, Sorrows Of The Moon, A Dying God Coming Into Human Flesh, Dethroned Emperor, Necromantical Screams, Synagoga Satanae

SAMSTAG

Mittlerweile hat es sich ja schon fast etabliert, dass am frühen Samstag Tribute Bands das Zelt rocken. Dieses Jahr gibt es mit ASS COBRA einen Vertreter dieser Fraktion, der uns Turbonegro serviert. Es gibt mehr als einige Turbojugendjacken im Publikum zu sehen und viele Leute feiern diesen Auftritt frenetisch mit. Sänger Lars, sonst bei Décembre Noir, zeigt sich hier von einer anderen Seite. „All My Friends Are Dead“ zum Start füllt das Zelt schnell, welches ja immer zum ersten Ton öffnet. Das Publikum feiert die Band und ihr zugrundeliegendes Original mächtig ab um diese frühe Uhrzeit!
Setlist: All My Friends Are Dead, Wasted Again, Boys From Nowhere, Are You Ready (For Some Darkness), Zillion Dollar Sadist, Denim Demon, I Got Erection, The Age Of Pamparius, Get It On, Good Head, Prince Of The Rodeo

MACBETH hätte mich wirklich interessiert, vor allem weil sie ja das 40-jährige Bandbestehen gefeiert haben. Die Band ist ein Stück deutsche Geschichte, waren sie doch eine große Metalband, schon zu Zeiten der DDR. Trotzdem habe ich es nicht geschafft. Wahrscheinlich habe ich mich grad trinktechnisch auf Scalpture vorbereitet und mich früh angestellt um einen guten Platz im Graben zu bekommen.

SCALPTURE, die sympathischen Jungs aus Bielefeld, mit denen wir 2022, als sie auf der Zeltbühne des Party.San antreten durften, schon ordentlich gefeiert haben, konnten dieses Jahr den letzten Festivaltag auf der Hauptbühne eröffnen. Bei 2-8 gemeinsamen Getränken am Vortag, waren sie schon etwas nervös und Samstagmittag um 12h umso mehr. Konnte sie uns vor 3 Jahren schon begeistern, haben sie dieses Mal noch eine Schippe draufgelegt und das in Verbindung mit der großen Bühne, Respekt! Das Publikum war auch schon wirklich zahlreich vor der Bühne vertreten und bekam als Dank eine fette Death Metal Schelle von den Jungs. Sie sind auf der Bühne eine Einheit, was man definitiv auch sehen kann. Sie lassen sich in ihren Songs fallen um zwischen ihnen zu lachen, zu scherzen und den Moment zu genießen. Es war eine wahre Wonne ihnen zuzusehen und man freute sich direkt mit ihnen. Beim letzten Song wurde extra für die Jungs ein Schuss von Esmiralda abgefeuert, womit niemand gerechnet hat. Außer vielleicht wir, eventuell, ein kleines bisschen. Nach dem Auftritt rannten wir in Rudi vom Magazin Hotel666 und gingen zusammen in den VIP-Bereich um die SCALPTURE-Jungs abzugreifen, wenn sie hinten von der Hauptbühne kommen um ihnen zu gratulieren. Sie waren beschäftigt, aber Sänger Thorsten hat sich einen Moment genommen und ist zu uns gekommen. Ich hab da schon gedacht, dass sie auch gut 2-3 Slots später hätten spielen können, wusste aber noch nicht, dass der Death Metal Headliner samstags jetzt als erstes auf die Bühne geht.
Setlist: The Fall…, Into Catastrophe, Schwedentrunk, Dam Busters, Yperite, Til Jeret Undergang, Flattened Horizons (Pounding Howitzers)

Spaßbefreiten Old School Grind sollten BLOCKHEADS uns liefern. Es war schon beim Soundcheck gut gefüllt. Einer der Gitarristen sollte sein Mikrofon checken und brüllte: „Multinational Corporations…“, was von mir brüllend mit: „…Genocide Of The Starving Nations“ beantwortet wurde. Damit habe ich mir ein zustimmendes Kopfnicken von ihm verdient. Was für ein Spaß! Musikalisch sprachen sie mich an, aber ich wollte unbedingt so schnell es geht hinter die Bühne um den Jungs von Scalpture zu sagen, wie geil sie waren!
Setlist: (…), Face Yourself Make Up Your Mind, Awaken, Bastards, Conscience Cleaner,  Follow The Bombs, Famine, Borders, Human Oil, For Daggers To Dive, Arrogant Piece Of Shit, Pro-Lifers, It’s Always OK, Blind Machine, Silent, Sell Your Flesh, Final Arise, Flesh Furnace, Black Heaps Of Cinders, You’re A Prey, Hide Your Face, Polymorphic Perdition,  Cages, Walls

Die französischen Death und Black Metaller NECROWRETCH waren mir vorher kein Begriff. Das aktuelle Album „Swords Of Dajjal“ von 2024 habe ich deswegen angetestet und es hat mir gut gefallen. Live konnten sie mich dann noch mehr überzeugen. Es war schon ziemlich warm und trotzdem wurde mit Feuer nicht gegeizt. Für das Publikum, welches nicht grad in den ersten 3 Reihen steht eher unwichtig, im Fotograben auf jeden Fall eine Strapaze. Aber ich wurde sehr gut unterhalten und die Band ist positiv in Erinnerung geblieben, konnten sie das Publikum ab 13.45 trotz des Wetters doch gut in Stimmung und Schwingung bringen, am Ende gab es sogar Crowdsurfer.

Die Jungthrasher von SCHIZOPHRENIA  habe ich mit ihrer ersten EP ziemlich gefeiert. Danach konnten sie mich nicht wieder so begeistern, aber live sehen wollte ich sie auf jeden Fall. Und das hat sich mehr als gelohnt. So eine Spielfreude habe ich schon lange nicht mehr gesehen, von einer Band, die jetzt schon ein paar Jahre unterwegs ist. Falls es Show gewesen sein sollte, sind sie sehr gute Entertainer. Musikalisch nicht so ganz meins, hat mir das Zusehen und Fotografieren jedoch sehr viel Spaß bereitet, auch wenn die ’80er sehr hochgehalten werden, auch optisch, von denen ich ja nicht besonders viel halte. Würde ich mir aber definitiv nochmal geben.

Damit ging es dann rüber zur Zeltbühne, Eröffnung des letzten Tages durch NIGHTBEARER. Die Paderborner haben nicht mal 2 Monate vorher ihr neues Album „Defiance“ über Testimony Records veröffentlicht, von dem zumindest in meiner Party.San-Blase überall die Rede war. Auch in Podcasts habe ich vorher davon gehört. Mir war die Band unbekannt, also hin da. Umso mehr hat sie mich dann umgeblasen. Das Publikum war sehr dankbar und hat die Band gefeiert, die in gutter Spiellaune war und ihr eigenes Fest auf der Bühne hatte. NIGHTBEARER behalte ich auf jeden Fall auf meinem Zettel.
Setlist: His Dark Materials, The Dragon Reborn, Lycanthropic Death Squad, Beware The Necromancer, Dying Knows No Bounds, Defiance

Dann gab es ein Westeuropadoppel. Erst ANALEPSY aus Potugal auf der Haupt- und dann AVULSED aus Spanien auf der Zeltbühne. Ich gönnte mir eine Pause, da mir noch einiges bevorstand und ich schon ziemlich zerstört war, am dritten Tag. Von unserem Camp au machte aber alles einen guten Eindruck!
Setlist Analepsy: Apocalyptic Premonition, The Vermin Devourer, Locus Of Dawning, Spasmodic Dissonance

EREB ALTOR hatte ich auch so gar nicht auf meinem Zettel, außerdem musste ich mich auch frühzeitig auf den Weg zum Zelt Machen, ein persönliches Highlight stand nämlich auf der Zeltbühne bevor.

Ich bin damals bei NIGHT IN GALES mit dem Debüt eingestiegen und war völlig hin und weg. Dieses Jahr feiern sie 30-jähriges Jubiläum und seit dem Christian Müller wieder dabei ist, kommt ein geiles Album nach dem anderen. Live gesehen habe ich sie allerdings noch nie. Das hat sich hiermit endlich geändert. Ein wenig Schiss hatte ich vor einer Enttäuschung, da meine Erwartungen nach so langer Zeit hoch waren. Zum Glück haben sie mich dann völlig umgehauen. Eine geile Setlist, die sogar „meinen ersten“ NIGHT IN GALES-Song beinhaltete und richtig Bock auf die Mucke in dem Moment, haben den Auftritt besonders für mich werden lassen. Einer der wenigen Auftritte, die ich dieses Jahr komplett gesehen habe. Und im Zelt der einzige. Für mich hat es sich mehr als gelohnt.
Setlist: Dawnlight Garden, The Spears Within, Into The Evergrey, Transition To Doom, Razor, Autumn Water, Sylphlike, Iron Maiden (Cover)

Von den anvisierten 35 Minuten Nachtigallgeballer waren wir so im Eimer, dass wir wiederum unser Camp aufgesucht haben. SKELETAL REMAINS haben damals mit ihrem zweiten Album von 2015 sehr gemundet. Die Richtung, die sie mittlerweile eingeschlagen haben, ist dann aber nicht mehr so unser cup of tea.

DÖDSRIT. Die Band hatte ich auf meinen Zettel für unseren Bericht. Ich wollte sie sehen, ich wollte sie fotografieren. Ich habe mich darauf gefreut. Auf dem Weg zur Bühne schaute ich jedoch kurz beim Stand von Ván Records vorbei um zu sehen, ob ich Zingultus jetzt dort erwische, da er mich bei einem kurzen Treffen im Akkreditierungsbereich dorthin eingeladen hat. Und was soll ich sagen, ich habe ihn erwischt und wir haben bestimmt 45 Minuten richtig gut gequatscht. Beseelt bin ich dann rüber zur Hauptbühne, da ich Pig Destroyer nicht auch noch verpassen wollte.

Der bisher einzige Gig von PIG DESTROYER hat für uns auf dem Neurotic Deathfest 2013 stattgefunden. Deswegen freute mich ich mich riesig auf die verrückte Truppe, auch wenn mir die aktuellen Sachen weniger zusagen, als das damalige Material. Zu meinem Glück gab es dann nur Stuff von Album 2-5. Genau mein Ding. Elektromann Blake, der leider letztes Jahr verstorben ist, war von Alex Cha ersetzt worden, der aktuell auch den Elektrokram für Nailbomb macht, geil! Entsprechender Alex ist dann so krass abgegangen auf der Bühne… Ich habe selten jemanden gesehen, der so Bock auf das hatte, was er da grad tut und bei dem nicht gestellt wirkt. Andere Stimmen nach dem Auftritt sprachen von absoluter Scheiße oder total verrücktem Kram. Ich war so begeistert, dass ich glatt verpennt habe zur Zeltbühne zu wechseln.
Setlist: Gravedancer, Scarlet Hourglass, Thumbsucker, Pretty In Casts, Crippled Horses, The Gentleman, Sis, The American’s Head, Eve, Valley Of The Geysers, Loathsome, The Diplomat, Thought Crime Spree, Starbelly, Cheerleader Corpses, Scatology Homework, Trojan Whore, Piss Angel, Junkyard God

MØL, die für die Ukrainer White Ward als Ersatz gebucht wurden, kannte ich vorher nicht, habe beim Reinhören aber direkt zugesagt. Den Anfang hatte ich wegen Pig Destroyer schon verpennt und der Akku wurde auch nicht voller, also ab zum Camp um schon mal die ersten Teile abzubauen, damit es Sonntag schneller geht.
Den Rest des Tages sollte uns die Zeltbühne auch nicht mehr zu Gesicht bekommen.

GRAVE, eine der wichtigsten Bands des schwedischen Death Metals spielte dieses Jahr mindestens 4 Auftritte im Original Line-Up und das Set bestand nur aus Songs der ersten 3 Alben. Danach sind sie ja bekanntlichermaßen implodiert. Und 1996 mit dem Folgealbum „Hating Life“ bin ich dann erst eingestiegen. Auch wenn die 3 Alben, von denen heute kredenzt wurde sehr selten bei mir liefen, freute ich mich wie Bolle auf den Gig. Umso mehr, weil wir die Info bekommen haben, dass sie am Vortag auf dem Brutal Assault mächtig abgeräumt haben. Die Kulttruppe startete dann mit dem Titeltrack des Debütalbums und ich war direkt hin und weg. Es war schon eigenartig Ola Lindgren nicht am Mikrofon zu sehen, aber das machte heute ja grad den Reiz aus. Der Sound war mächtig und die Kettensäge schien direkt durch das Gehirn zu wandern. Zwischendurch war Ola offensichtlich ziemlich pissed, woran es lag konnte ich allerdings nicht ausmachen. Ich war völlig begeistert von diesem Auftritt und die Position 3 Slots vor dem Headliner war völlig gerechtfertigt. Seitdem läuft bei mir nur noch  „You´ll Never See…” wenn ich Bock auf GRAVE habe und das habe ich.
Setlist: Into The Grave, Day Of Mourning, Turning Black, You’ll Never See, Morbid Way To Die, Deformed, Christi(ns)anity, For Your God, Brutally Deceased, Reborn Miscarriage, Soulless, …And Here I Die…Satisfied

Auch auf KVAEN hatte cih vorher echt Bock, aber wir machten uns weiter daran das Camp zu minimieren jund die restlichen Reserven für die Hauptbühne zu sparen.

Wenn ich mich für EINE Band hätte erbrechen müssen, wegen der ich zum Party.San gefahren bin, hätte ich nur TIAMAT sagen können. Die „Wildhoney“ fand ich schon immer großartig. Live gesehen habe ich sie vorher noch nie und war etwas verunsichert, weil ich von vielen negatives gehört habe, darauf habe ich noch dann auch eingestellt aber trotzdem gehofft. vor allem die Geschichte mit dem Brötchen essen war bei mir hängen geblieben. Und? Was soll ich sagen? Die vielen lagen nicht so weit daneben. Ich stand im Fotograben und als Johan die Bühne betrat, wusste ich nicht was ich sagen sollte. Barfuß, in Indien Klamotten, mit fettem Tatter stand der Mann vor mir, der eine meiner liebsten Scheiben für den Herbst zu verantworten hat. Soundtechnisch war alles super und auch der Gesang war auf dem Punkt. Die Band war top, und Johan hat sie vorgestellt und sich auch bei ihr bedankt. Körperlich schien Johan in keiner guten Verfassung zu sein. Da war nicht viel Bewegung oder Enthusiasmus zu spüren. Nach den drei Songs in Graben bin ich ratzfatz zum Zelt, hab mir ne ziemlich harte Mische gemacht und mich im hinteren Teil des Infields auf die Asphaltkante gesetzt. Ansehen konnte ich mir das Ganze nicht, ich hatte das Gefühl Hilfe leisten zu müssen. Von hinten zuhören hingegen hat mich mehr als erfüllt. Die „Clouds“ trifft auf Scheibe von Sound nicht meinen Geschmack, die sind schon eher. Richtig gut wurde es aber erst mit dem Songs von „Wildhoney“. „Whatever That Hurts“ machte mir schon massive Gänsehaut.  Ein paar Meter von mir entfernt saß ein Mann der sicherlich 15-20 Jahre älter als ich, aber genauso ergriffen, wenn nicht sogar noch mehr. Als „Gaia“ den Abschluss eingeläutet hat, bekam ich wieder eine mächtige Gänsehaut und der Herr neben mir fing an zu weinen, vor Rührung! Als der Song und damit der Auftritt vorbei war, fielen wir uns in die Arme und waren beseelt!
Setlist: In A Dream, Clouds, A Caress Of Stars, The Sleeping Beauty, Divided, Wildhoney (vom Band), Whatever That Hurts, The Ar, Visionaire, Vote For Love, 25th Floor (vom Band), Gaia

Genauso wie den drei vorherigen Bands der Zeltbühne erging es dann auch FULCI, die das Festival auf der kleinen Bühne beschlossen. Sehr schade, ich habe viel Gutes danach gehört.

GORGOROTH war schon immer eine meiner liebsten BM-Bands von damals, deswegen habe ich mich riesig gefreut, dass sie, nach 18 Jahren Abstinenz,  für dieses Jahr bestätigt wurden. Mein letztes Konzert ist auch schon lange her. Leider gehen sie außerhalb von Norwegen ja schon seit Jahren mit dem fragwürdigen Hoest auf die Bühne. Auch wenn mich seine gesanglichen Qualitäten überzeugen, würde ich lieber jemand anderen dort stehen sehen. Die Setlist hat mich dann allerdings mächtig umgehauen. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, dass beinahe mein persönliches Best Of gedüdelt wird und aufgrund so viele alte Sachen dabei sind. 8 Alben waren vertreten und „Under The Sign Of Hell“ mit 4 Songs sogar am stärksten. Außerdem wurden 4 Songs aus der Gaahl-Ära gespielt, wobei ich mir nicht sicher bin, wie das die letzten Jahre so gehandhabt wurde. Und mit „Destroyer“ haben sie mir dann den größten aller Gefallen getan. Nach dem letzten Konzert, welches ich in Holland gesehen habe, bei dem Hoest viel mehr als nur besoffen war, hätte ich nie gedacht, dass GORGOROTH mich live nochmal so umhauen können. Infernus hat geliefert und die Band wieder weiter nach oben auf meinem Zettel gebracht.
Setlist: Bergtrollets Hevn, Aneuthanasia, Prayer, Katharinas Bortgang, Revelation Of Doom, Forces Of Satan Storms, Ødeleggelse Og Undergang, Blood Stains The Circle, Cleansing Fire, Destroyer, Incipit Satan, Krig, Kahla Brahman, Unchain My Heart!!!

BLOODBATH beschlossen das Festival als Headliner am Samstagabend. Allein dieser Umstand hat schon Diskussionen bei uns ausgelöst. Dazu muss man natürlich sagen, dass niemand von uns ein Festival organisiert, geschweige denn in dieser Größe! Ein oder zwei Positionen vor dem Headliner hat ihnen jeder von uns zugesprochen, aber nicht mehr. Da hatten wir den Auftritt aber noch nicht gesehen. Keine Ahnung wer Jonas Renkse am Bass ersetzt hat (lt. der metallischen Enzyklopädie ist es zur Zeit Joakim Antman von Lik). Anders Nyström stand alleine als Gitarrist auf der Bühne. Beim letzten Mal trug Nick Holmes noch Mönchstracht mit großem Kreuz und Blut im Gesicht. Dieses Mal normale Klamotten und ein Cap, wie Anders Nyström auch. Kein Bock auf Schminke und Tracht? Zusätzlich benutze Nick Holmes einen Gesangseffekt, der zwar nicht schlecht klang, aber auch immer heraus zu hören war. Zwischen zwei Songs sagte er dann auch noch mit eingeschaltetem Effekt: This is actually my normal voice! Da war dann für mich alles vorbei. Natürlich bleibt der Band vollkommen selbst überlassen, wie sie sich präsentiert,  aber ich finde als Headliner sollte man zumindest schon das Gefühl vermitteln, dass man Bock hat das zu tun, was man da grad tut. Das war eine Demontage des Selbst in meinen Augen, andere hingegen waren begeistert. Für mich hätte man definitiv die erste und letzte Band tauschen sollen…
SCALPTURE FOR HEADLINER!
Setlist: So You Die, Soul Evisceration, Breeding Death, Like Fire, Putrefying Corpse, Cancer Of The Soul, Brave New Hell, Mock The Cross, Let The Stillborn Come To Me, Cry My Name, Eaten

Damit hatte das PARTY.SAN 2025 ein Ende gefunden!
Wie jedes Jahr wurden bei Anreise schon die ersten Bands über Werbeträger bekannt gegeben. Dieses Mal waren es:
Ich finde es übrigens sehr sympathisch, dass nur klitzeklein auf dem Plakat zu entdecken ist, dass es das 30. Jubiläum sein wird.
Ich freue mich besonders auf: Hypocrisy (da freue ich mich einfach immer), Murder Squad (wie geil ist das denn, bitte?), Tulus (weder Tulus noch Khold habe ich bis jetzt live gesehen), A Canorous Quintet, Sarcator, Temple Of Dread und Gates Of Ishtar (nachdem sie ja schonmal bestätigt waren).
Es wird wie immer ein FEST!
Hier das offizielle Aftermovie und eine Stellungnahme zu den „Beschwerden“:


Hier nochmal ein Best Of der Fotos von 2025…