Dieses Jahr waren wir aufgrund von Krankheit „nur“ zu dritt unterwegs, was die Planung, wer wann vor welcher Bühne steht schon etwas kniffliger macht. Aber gut, endlich waren wir wieder auf „unserem“ Festival, in „unserem Wohnzimmer“! Das 2/3 der Crew frisch getrennt und 1/3 ausdruckslos überarbeitet war, hat teilweise eine gedrückt/drückende Stimmung bereitgehalten. Spaß hatten wir trotzdem!
Auf geht es in unser 14. Party.San!
MITTWOCH
Die Anreise war entspannt und auch der Aufbau klappte gut, alles top!
Die ersten Getränke liefen rein wie Schmieröl. Für den späteren Verlauf hatten wir uns mit 2/5 von Phantom Winter verabredet. Ein wunderschöner, sympathischer, angenehmer Abend sollte es werden. War es auch. Der nächste Morgen hingegen war dann alles andere als wunderschön und angenehm. Na ja, wir sind halt aus der Übung und außerdem müssen ja hin und wieder auch Opfer gebracht werden.
DONNERSTAG
BASTARD GRAVE sollte auf dem Party.San nun zum ersten Mal auf großer Bühne erleben zu sein dürfen. Bisher sah ich sie etliche Mal Club Shows in kleinen, Old School Death Metal-tauglichen Locations spielen und war stehts begeistert. Ich hatte tatsächlich ein wenig meine Bedenken, dass eine große Festivalbühne und dann noch bei Tageslicht der Band nicht gut tun würde, versuchte aber so unvoreingenommen wie nur möglich an die Sache heran zu gehen. Dennoch dachte ich bei mir: „BASTARD GRAVE eröffnen also das Party.San dieses Jahr um 13:45 Uhr auf der Hauptbühne. Kein einfaches Los für eine filthy SweDeath-Kombo.“ Ich freute mich dennoch die Truppe wieder in Aktion zu sehen. Und was soll ich sagen, die große Bühne tat ihnen keinen Abbruch. Die Band braucht so ca. zwei Songs zum warm und locker werden aber wer kann es ihnen verdenken. Hauptbühne hat man nicht alle Tage. Man spürte förmlich wie sie mit jeder Note gelöster wurden und sah mehr und mehr den Spaß in den Gesichtern. Und alle haben ihren Job wirklich großartig absolviert. Schlagzeug tight, Gitarren präzise am Sägen, die Vocals dreckig und aggressiv, der Bass on Point. All das machte die Songs und das Set zu einer reinen Freude. Super Einstieg in den Tag. Super Einstieg in das Festival!
SINISTER sprangen spontan für Broken Hope auf der Hauptbühne ein. Ich muss zugeben, dass ich ziemlich enttäuscht war, dass Broken Hope absagen mussten, hatte ich mich auf diese Band besonders gefreut. Ein Klassiker, den ich bis dato noch nicht live erleben durfte und der nun auch weiterhin als unabgehakt auf meiner „Have To See Live“-List stehen bleiben muss. SINISTER begannen ihre Karriere als Death Metal-Band und wandelten sich im Verlauf hin zum Mix mit Brutal Death, was sie zu einem adäquaten Ersatz machen. Ihnen war ihre Ersatzrolle absolut bewusst und so entschied man sich ausschließlich „neueres“ Material in Brutal Death-Manier zum Besten zu geben. Sauber gemachtes Set, sauber gemachtes Handwerk aller Protagonisten aber bei vielen Fans kam dann doch im Verlauf des Sets Enttäuschung auf, dass ausschließlich „Brutal Death-Kram“ gespielt wurde. Ja gut, hat sich tatsächlich gelegentlich etwas gezogen. War jetzt auch nicht super viel Action auf der Hauptbühne. Da geht dann vielleicht schon ein wenig Punch verloren. Dennoch bewerte ich den Auftritt als grundsolide und ich hatte Spaß mir das Ganze anzusehen. Auch wenn ich trotzdem um Einiges lieber Broken Hope gesehen hätte.
HORRESQUE eröffneten dieses Jahr die Zeltbühne. Die Mainzer mit 2 bekannten Gesichtern haben mich 2020 mit ihrem Debüt sehr positiv überrascht. Bis dato hatte ich keine Möglichkeit sie live zu sehen und war umso gespannter auf ihren Auftritt. Der knallte mich dann auch ziemlich weg. Das Material war noch aggressiver als auf Scheibe und Sänger M.R. macht optisch wie stimmlich eine sehr gute Figur. Seine Schreie gingen mir durch Mark und Bein und ich war völlig geflasht von der Bühnenpräsenz der Truppe. Das old school Corpsepaint ohne weiß machte einiges her. Ich bin nachhaltig beeindruckt und möchte die Truppe auf jeden Fall nochmal sehen. Der wirklich gute Sound hat positiv zum Erlebnis beigetragen.
Dieses Jahr waren einige Bands dabei, die ich zum ersten Mal sehen durfte. Auch ETERNAL CHAMPION gehörten dazu. Lange musste ich warten, bis ich eine Chance erhielt, die nicht unendlich weit weg war oder an der es mir einfach nicht möglich war, teilzunehmen. Endlich konnte ich die epischen Heavy Metaller aus Texas, die mich mit ihrem Debüt mächtig begeistert haben, mal auf einer Bühne. Prinzipiell eher nicht mein Ding, haben die Amis etwas Besonderes, was mich packt. Bis auf Sänger Jason, machten die anderen eigentlich nicht so trve heavy Eindruck, aber das machte es für mich noch sympathischer. Und das Shirt von „Bernd, das Brot“ eines der beiden Gitarristen, toppte das noch. 2 der Band sind ja auch bei Sumerlands und wenn die auch noch gespielt hätten, wäre ich im siebten Himmel gewesen, aber das sollte leider nicht sein. Ich war aber auch mit einer der beiden Bands voll zufrieden und bedient, vor allem stand meine liebere auf der Bühne vor mir. Großartig in allen Belangen.
WILT waren für 18:20 Uhr auf der Zeltbühne angekündigt. Als ich kurz vorher den Weg zum Zelt antrat, sah ich schon von Weitem, dass das Zelt bereits mehr als gut gefüllt war und die Meute nur darauf wartete, dass WILT die Bühne betreten. Ich hatte gerade noch Zeit mir einen Weg nach vorne in die erste Reihe zu bahnen, als auch schon die ersten Töne erklangen. Die Band gab direkt Vollgas und die Besucher waren sofort bei der Band und die Freude aller war auf Anhieb im Zelt zu spüren. Während der ersten 1,5 Songs merkte ich der Band ihre Nervösität noch ein wenig an. Nicht dass sie unsicher wirkten oder ihre Sache nicht von Anfang an äußerst gut machten, sie waren nur etwas angespannt, was im Zuge des Wahrwerdens des Traumes der Band, eines Tages auf dem Party.San zu spielen jedoch vollkommen verständlich und legitim ist. Nachdem diese erste Nervösität dann aber verflogen war und die Band unmissverständlich zu verstehen bekommen hatte, dass die Leute enorm Bock auf sie haben und das was sie dort auf der Bühne abliefern hart gefeiert wird, wurde das Ganze noch energiegeladener. Die nun spürbare Gelassenheit der Band übertrug sich auf die Zuschauer und das Zelt war für die Länge des Auftritts von WILT der Mittelpunkt des Death Metal-Universums. Alles an diesem Auftritt passt. Es war authentisch, aggressiv, roh und genauso gewaltig wie auch sympatisch. Einer der am meisten im Gedächtnis bleibenden Auftritte dieses Jahres.
Auf VLTIMAS war ich auch gespannt. Das erste Album fand ich damals interessant und der Umstand dass Blasphemer (ex-Mayhem) an der Gitarre auf David Vincent (ex-Morbid Angel) am Gesang trifft, machte es für mich noch besser. Die aktuelle Scheibe habe ich kurz getestet und sie traf mich wenig, aber sehen wollte ich es auf jeden Fall. Na ja, musikalisch war es dann ok. Interessant, hat mich in dem Moment aber nicht packen können. Der Gesang von David Vincent und sein Dress hingegen, verwirrten mich doch. Die cleanen, theatralischen Parts, wollten so gar keinen Wohlklang in meinen Ohren erzeugen. Da bleibt dann wohl nur noch zu sagen, dass sich über Geschmack nicht streiten lässt.
IMHA TARIKAT füllen das Zelt gut, es riecht überall nach Gras und anderen rauchbaren Geschichten und die Menge geht gut ab.
Die Kultthrasher von SADUS mussten aufgrund unserer körperlichen „Gebrechen“ dann leider zurückstecken.
Die Berliner Goth Rocker oder Post Punker ROPE SECT habe ich schon im Vorfeld kennen und lieben gelernt. Ihre Bestätigung für die diesjährige Ausgabe, war eine sehr positive Überraschung für mich. Mit solch einem Stil hatte ich bis jetzt nicht auf dem Party.San gerechnet. Aber da mir die Musik der deutschen mit einigem Einschlag der großartigen Smiths sehr gut gefällt, habe ich es dankend angenommen. Das haben sich auch viele andere gedacht und das Zelt war zu 2/3 gefüllt, womit ich ehrlich gesagt nicht gerechnet habe. Fotos durften leider nicht gemacht werden, in meinem Kopf habe ich dafür viele abgespeichert. Ein wirklich gefühlvoller, toller Auftritt. Danke, Jungs!
THE BLACK DAHLIA MURDER!!! Darauf hatte ich mich absolut gefreut. Die Vorabsongs der neuen Platte kamen gut bei mir an und ich hatte sie ohne Trevor (R.I.P.) noch nicht live gesehen. Brian, das letzte Originalmitglied der Band, hat ihn mehr als würdig vertreten, auch wenn er in punkto Bühnenperformance nicht mithalten konnte. Das die Jungs nicht alles bierernst nehmen, ist ja schon bekannt aber der Gorilla im Sporttrikot mit TBDM-Aufdruck war schon eine sehr witzige Nummer. Wer wohl in dem Kostüm gesteckt hat? Ich habe ja schon öfter gehört, dass Bands sich auch gegenseitig Streiche auf der Bühne spielen. Jedenfalls war ich in und weg von dem Auftritt und bin sehr froh, dass die Band immer noch ihre Macht unter Beweis stellen kann!
MEPHORASH habe ich zu meinem Bedauern verpasst, dass wäre was Schönes zum Fotografieren gewesen. Wirklich schade!
LEFT TO DIE ist eine der beiden Bands, die Songs von Death mit Originalmitgliedern zurück auf die Bühne bringt. LEFT TO DIE berücksichtigt dabei die beiden Scheiben „Scream Bloody Gore“ und „Leprosy“ und beherbergt die Originalmitglieder Terry Butler (war auf der Spiritual Healing zu hören) und Rick Rozz (der auf der Leprosy zu hören ist) neben den Gruesome-Gründern Matt Harvey und Gus Rios. Die genaue Setlist vom diesem Auftritt weiß ich nicht, aber auf allen anderen Festivals haben sie die gleiche Setlist gespielt, deswegen habe ich mal die vom Abend danach auf dem Brutal Assault aufgeführt, da ich denke, dass es dieselbe ist. Matt Harvey hat einen super Job erledigt und wenn man die Augen geschlossen hielt, hörte es sich streckenweise stimmlich wirklich sehr nach Chuck Schuldiner an. Rick Rozz hatte, trotz der anspruchsvollen Musik auch meistens die Augen geschlossen. Er muss es wohl genossen haben. Der Platz vor der Mainstage war sehr gut gefüllt und das Publikum hat die Band wirklich gefeiert. Ich habe auch einige Aussagen gehört, dass das ja wohl Quatsch sei, so eine Band spielen zu lassen, Death wäre halt tot. Aber anscheinend war der Bedarf im Publikum da. Ich habe es genossen diese Songs sehr nah am Original auf einer Bühne erleben zu dürfen.
Auch RITUAL DEATH habe ich verpasst, irgendetwas kam mir dazwischen. Eigentlich wollte ich sie knipsen.
Nach ziemlich viel Death Metal, den man bis jetzt hören konnte, gab es mit DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT auf der Hauptbühne die erste Black Metal Band des Festivals zu sehen. Zu Hause läuft der ´90er Black der Band aus NRW eher selten, aber wenn ich sie auf einem Festival sehen kann, dann tue ich das auch. Das letzte was ich bewusst von der Band wahrgenommen habe war die schwere Erkrankung von Gitarristin und Sängerin Onielar, die sie gut überstanden zu haben scheint. Man merkte ihr zumindest nichts an und ihre markerschütternden Schreie verfehlten ihr Ziel nicht. Fotografieren macht hier immer viel Spaß, aber auch die Stimmung und die Musik, die mit DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT produzieren, gefällt mir jedes Mal. Nächstes Mal gerne wieder!
Auf der Zeltbühne sollte ich heute kein Glück haben, scheiß Sauferei. Als ich zu SCHAMMASCH rüber gelaufen bin, da ich mich wirklich auf sie gefreut habe, waren sie leider schon fertig, irgendwie war mein Zeitgefühl total im Eimer und ich bin davon ausgegangen, dass sie der DNS und Terrorizer zu hören sind. Wäre auch schön zu fotografieren gewesen.
TERRORIZER haben mich bei entdecken ihres Debüts (natürlich viele Jahre später) bis jetzt schwer beeindruckt. Obwohl vor Jahren bei einem Auftritt von Terrorizer LA, den wir in Holland sehen konnten, Oscar Garcia am Mikro war, hat der Gig ziemlich abgestunken. Das Original, was auch nur zur Hälfte aus Originalmitgliedern besteht, konnte auch nicht sehr viel mehr überzeugen. David Vincent mit Cappi und Sonnenbrille machte einen uninteressierten Eindruck. Sänger Brian Werner, der jahrelang bei Vital Remains das Mikro malträtiert hat, machte in „Stacheldraht“ gewickelt und mit Schimmelschminke optisch was her, konnte Oscar aber nicht adäquat ersetzen. Mit Stacheldraht an die Mikroständer gewickelte Skelette wirkten für mich irgendwie fehl am Platz. Das Zuhören machte mir viel Spaß, da die komplette „World Downfall“ (+5 andere Songs) gezockt wurde, aber im Ganzen wurden meine zugegebenermaßen sehr hohen Erwartungen nicht erfüllt.
ABBATH wurde mit interessantem Zusatz für das diesjährige Party.San bestätigt und beschloss damit auch den ersten Festivaltag. Es sollte nur Immortal-Songs geben. Das machte mich schon ein bisschen wuschig. Ich war auch sehr gespannt, auch wenn mein Akku schon platt war für den Tag. Und das war sicher auch der Grund, weswegen ich leider nicht gepackt wurde, von einer doch recht interessanten Setlist, da die ersten drei Alben vertreten waren. Aber im Großen und Ganzen stand ich vor der Bühne und hatte das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Einige Songs, die ich wirklich sehr gut finde waren vertreten und diese waren auch schön in so einer Lautstärke live von der Bühne zu hören, aber ich brauche es in dieser Konstellation ehrlich gesagt nicht nochmal.
FREITAG
Freitag wird bekanntlich auf der Hauptbühne mit Grind und/oder Slam eingeläutet und diesen Job nahmen dieses Jahr STILLBIRTH wahr. Die Band ist dem Party.San-Publikum nicht unbekannt und auch der Freitagseröffnungs-Slot ist für die Band nicht neu. Sie fühlen sich von Beginn an wohl auf der Bühne, nehmen sich nicht zu ernst und sind daher perfekt für das „Grind Frühstück“. Pure Partystimmung von Anfang bis Ende. Der Sound war großartig, die Performance anheizend. Ansagen der Band schürrten die eh schon großartige Stimmung und die Leute im nahezu durchgehenden Circle Pit schwangen luftgefüllte Hämmer, Plüschfeuerlöscher, Gemüselauch oder derartige schleuderfähige Utensilien während sie in Kostümen von T-Rex, Mario, Rentnern und vielem mehr im Kreis slamten und rannten. Mittig des Circle Pits wurde gemeinschaftlich imaginäres Ruderboot im Slamtakt gefahren und der Tag hätte nicht ausgeglichener und spaßiger beginnen können. Zugute kam dem Auftritt, dass nur altes Material gespielt wurde, was die Band extra für diesen Slot vorbereitet hat.
OBSCURITY war so gar nicht unser „cup of tea“, deswegen lauschten wir vom Zelt aus. Die Band schien aber gut angenommen zu werden.
Die belgischen Black Metaller von ENTHRONED, die nach zwanzig Jahre ganze elf Alben vorweisen können, hatte ich auch auf meinem Zettel, da ich sie noch nie live erleben konnte. Sie boten einen guten Querschnitt durch ihre Diskographie dar und bunden sogar ihr Debüt von 1995 mit ein. Black Metal bei vollem Tageslicht ist ja immer so eine Sache, aber die Jungs aus Brüssel machten einen ganz guten Job und das Publikum dankte es ihnen. Schön sie mal gesehen zu haben.
AFSKY hatte ich schon lange auf meiner Liste der Bands die ich noch sehen muss, aber tatsächlich hatte es bis jetzt nichts geklappt, obwohl sie ja ausgiebig unterwegs sind. Trotzdem sollte es mein erster Auftritt von AFSKY werden. Und der hatte es dann auch in sich. Ohne großes Gerödel und Aufgefahre stand hier die Musik völlig im Vordergrund. Sänger und einziges Bandmitglied Ole, der in Deutschland geborene Däne hatte seine Mannschaft dabei und legte mit aller Kraft los. Seine Schreie und Kreische brachten mir mal wieder Gänsehaut. Und seine Gesichtsausdrücke während dessen waren zusätzlich gut fürs Fotografieren. Der Sound war super die Songs verfehlten ihr Ziel nicht. Ich war begeistert. Danach noch beim offiziellen Merchstand n T-Shirt zugelegt und als ich beim Stand von Eisenwald wegen des Vinyls ankam standen ¾ der Band bei „ihrem“ Label. Da habe ich mir die Platte doch gleich noch unterzeichnen lassen. Fanboy-Herz auch zufrieden!
Zu CLOAK bin ich in den Fotograben geflitzt, da mir das Probehören im Vorfeld gut gefallen hat. Die Amis aus Atlanta konnten mich in dem Moment aber nicht mit ihrer Mischung aus Gothic und Black catchen.
Die Schweden von SACRAMENTUM, die mit 3 Alben in 4 Jahren vor einiger Zeit ordentlich Wirbel gemacht haben, standen auch weit oben auf meiner Liste für dieses Jahr. Der melodische Black/Death hat mich immer überzeugt und live wollte ich es gerne sehen. Erst wusste ich nicht ganz genau, was Sänger Nisse da mit seinen Händen vorhatte. Dann kam mir den Gedanke eines satanischen Priesters, der sich bestätigte, als er einen Kelch voll Kunstblut über sich goss. Cool, auf sowas stehe ich ja. Die Power der Scheiben kam nicht so recht bei mir an, aber mir gefiel es trotzdem ziemlich gut. SACRAMENTUM live, check!
VORGA und BEWITCHED mussten wir dann aufgrund “sozialer Verpflichtungen” sausen lassen.
Und auch wenn die Live-Fraktion von den Argentiniern LOS MALES DEL MUNDO aus Musikern von Der Weg Einer Freiheit, Heretoir und Nocte Obducta besteht, waren wir nicht zugegen.
KRAANIUM sind auch schon seit einer gefühlten Ewigkeit eine dieser immer-drüber-freu-Bands. Ihre Musik besteht seit jeher aus stampfenden und technisch anspruchsvollen Parts im gekonnten Wechsel und sie produzieren dabei eine Härte und Brutalität, die sie für mich im Bereich Slam und Brutal Death nach wie vor zu den großen, wenn nicht sogar legendären Genrevertretern macht. Nun sollten sie also die Hauptbühne bespielen und taten das ohne große Schnörkelei. Rauf auf die Bühne und los geslamt. Brachial und tief. Die Instrumente präzise, die Vocals vernichtend. An dieser Stelle schicke ich ein „R.I.P Brother“ für Martin Funderud, der von der Gründung der Band bis zu seinem Tod 2017 die Vocals inne hatte und Standards setzte. Sein Nachfolger Jack Christensen, der hier auf der Bühne zu sehen war, führt die schwere Aufgabe der Nachfolge jedoch herforagend aus und begeistert mit seinen Vocals und seiner Präsenz auf der Bühne ohne Einschränkungen. Starker Auftritt, von dem ich aus Erfahrung heraus aber im Vorfeld nichts anderes erwartet hatte. Vor ihrem Auftritt traff ich die Band kurz im Backstage und unterhielt mich mit den Jungs. Äußerst nette, bodenständige Dudes. Eine meiner Lieblingsbands, die mir nicht nur durch ihren Auftritt einen besonderen Moment bescherrten, sondern auch danach. Memory saved successfully!
NERVO CHAOS, wie auch danach auf der gleichen Bühne VARATHRON ließen wir dieses Mal links liegen, die ganze Bekanntschaften mussten weiter gepflegt und ausgebaut werden.
Während INCANTATION hat es mächtig geregnet und als der Regen dann vorbei war, gab es einen mega Doppelregenbogen, der danach auch in den sozialen Medien hundertfach zu sehen war. Der Auftritt der Band geriet dadurch für uns sogar in den Hintergrund!
Auch BATUSHKA musste ich mir unbedingt geben. Ihr kirchlich angehauchter Black Metal gefällt mir gut, auch wenn die andere Version der Band eher meinen Geschmack trifft. Trotzdem Pflichtprogramm. Black oder Unblack Metal soll vom Publikum entschieden werden. Die vielen Personen auf der Bühne und der aufgebahrte Sarg, sollten dann wohl eine Beerdigung darstellen. Machte natürlich für die Fotos einiges her und gab auch ein geiles Bühnenbild ab. Da allerdings keinerlei Bewegung auf der Bühne zu verzeichnen war, ließ der ergreifende Eindruck mit Dauer des Auftritts auch nach und am Ende war es durchaus langweilig auf die Bühne zusehen, wenn die Musik auch weiter zu packen wusste. Trotz aufkommender Langeweile ein beeindruckender Auftritt!
Bei NON EST DEUS wurde es dann recht voll im Zelt! Vielleicht weil sich herumgesprochen hat, dass unter den weißen Kutten die Jungs von Kanonenfieber stecken?
Auf SOLSTAFIR habe ich mich mal wieder wirklich gefreut. Ich habe sie auf meinem zweiten Party.San 2009 kennen- und seitdem lieben gelernt. Außerdem habe ich jeden Party.San-Auftritt von ihnen gesehen. Trotzdem war bei mir so die Luft raus, dass ich es nicht pünktlich in den Fotograben geschafft habe, worüber ich mich im Nachhinein doch sehr ärgere. Auch wenn sie dieses Mal recht wenig Platz auf der Bühne hatten, da im Hintergrund schon für Behemoth vorbereitet wurde. Ich hatte besonders gehofft, dass sie die Vorabsingle „Hin Helga Kvöl“ aufgrund der Blasbeats spielen, was sie zu meinem Glück auch taten und es folgte dann der Überhit „Fjara“. Wieder mal großartig, solch liebliche Klänge zwischen dem ganzen Gedresche zu vernehmen. Dieses Mal ging es aber nicht so tief wie die letzten Male, aber trotzdem freue ich mich jetzt schon auf ihren nächsten Party.San-Gig. Vor allem auch, weil der Sound bei den Isländern jedes Mal wirklich gut gemischt ist, wenn ich mich recht erinnere.
Die 4 Däninnen von KONVENT polarisieren zumindest auf dem Party.San. Die einen können mit ihrem Doom gar nichts anfangen, die anderen drängen sich vor die Bühne und feiern die Mädels ordentlich ab.
BEHEMOTH waren vor 9 Jahren das letzte Mal auf dem unheiligen Acker zu begrüßen und beschlossen heute den zweiten Festivaltag. Die letzten beiden Alben konnten bei mir punkten, so freute ich mich darauf sie mal wieder zu sehen. 7 Alben waren in der Setlist vertreten und mit „Cursed Angel Of Doom“ den man „Demonica“-Compilation finden kann sogar, der erste Song der je von BEHEMOTH geschrieben wurde. Das hatte schon was. Danach gab es einen Break und man kam mit Fackeln wieder auf die Bühne. Ansonsten war die Setlist wenig überraschend, aber bei solch einem großen Backkatalog kommen meist auch dieselben Songs, die eh alle hören wollen. Die Polen haben mich nicht so gepackt wie erwartet, aber sie sind ja schon prinzipiell eine Macht! Außerdem habe ich gehört, dass es wohl der letzte Auftritt von BEHEMOTH auf dem Party.San gewesen ist, da sie mittlerweile so groß sind, dass es in Zukunft finanziell nicht mehr zu stemmen sein wird, die Band zu buchen! Das konnte man auch an den Merchpreisen festmachen. Ein Shirt für 40€ und ein Pulli für 80€ ist für das Party.San schon ne krasse Nummer, aber die Preise gibt ja die Band vor.
SAMSTAG
Dieser Tag hat nochmal alles von uns abverlangt, der heißeste Tag des Festivals und wir waren eigentlich schon im Arsch. Na ja, zusammenreißen und Vollgas!
IRON WALRUS aus meiner Heimatgegend eröffneten mit ihrem Doom/Sludge den Samstagvormittag im Zelt. Es war recht gut gefüllt und die Meute die am letzten Festivaltag schon konnte und wollte hatte sich ins Zelt geschleppt um sich die Ohren verdreschen zu lassen. Ich muss sagen, dass es schon ziemlich gut gefüllt war um diese Zeit. So kann ein Festivaltag gerne beginnen.
Letzes Jahr gab es Samstag morgends zwei Tributebands. BLOOD FIRE DEATH durften dieses Jahr die Fahne für Bathory hochhalten. Die Songs kamen zum größten Teil von den ersten Alben bis zur „Twilight Of The Gods“ und wurden vom zahlreich erschienenen Publikum mächtig gefeiert. Das Prinzip Tribute Bands zu buchen, die große Bands auf eine kleine Bühne bringen gefällt mir gut, vor allem, wenn es die Band nicht mehr gibt, wie letztes Jahr mit Bolt Thrower und dieses Jahr mit Bathory. BLOOD FIRE DEATH haben das Ganze auch gut umgesetzt und das Publikum begeistert. Damit können doch alle zufrieden sein. Liebes Party.San, behaltet das ruhig bei.
Bei ULTHAR mit „R“ geben 3 Leute Vollgas und wecken die Meute, die noch nicht wach ist von der Hauptbühne aus. Da brauch man sonst nichts mehr zum wach werden.
REGARDE LES HOMMES TOMBER durfte ich vor Jahren schon mal in Holland in einem Raum sehen, der wie ein Kirche wirkte, auch wenn er keine war. Das war sehr eindrucksvoll. Heute, als zweiter Act auf der Hauptbühne im gleißenden Licht, kam die düstere Atmosphäre, die die Band eigentlich ausstrahlt, leider so gar nicht rüber! Die ersten beiden Alben habe ich damals sehr gefeiert und finde sie immer noch sehr gut, das Nachfolgematerial ist dann aber leider nicht mehr so mein Geschmack. Und die Kombination mit der Sonne hat mir den Auftritt dann leider verschmäht. Für den Slot und das Wetter kann die Band natürlich nichts, aber an mir ist es leider vorbeigerauscht.
Bei NECROT ist es dann schon so warm, dass sich viele lieber in den Schatten verziehen. Die Amis ballern trotzdem aus allen Rohren. Fettes Ding!
Dann ULTHA auf der Bühne und wir fragen uns, wie das gehen soll! Keine Dunkelheit, kein rotes Licht, kein Nebel. Und unsere Befürchtungen bestätigten sich leider. Die 4 Songs in ihrer ¾-Stunde Spielzeit landeten nicht so richtig, die Stimmung die man sonst von ULTHA gewohnt ist, kam einfach nicht auf. Sehr schade!
Zu HATE musste ich nach vorne zur Hauptbühne, denn HATE sind eine Blackened Death-Institution aus Polen, die es mit Vader mehr als aufnehmen können, und die man sich geben sollte. Die Hauptbühne bei Tageslicht ist vielleicht nicht das beste Fundament für die Band aber sie haben es geschafft ihre düstere Atmosphäre auf die Menge vor der Bühne zu produzieren und die Leute abzuholen. Schnelles Spiel voller Wut und Dunkelheit ist das Rezept der Band, welches großartig funktioniert, sich nach hinten heraus dann doch etwas zieht, was auch der Grund dafür war, dass ich nicht die ganze Zeit vor der Bühne stand, sondern irgendwann los zog, um mir Verpflegung zu organisieren. Guter, professioneller Auftritt, ohne Frage aber für mich nicht ausreichend, um dafür nochmal los zu ziehen, wenn sie in der Stadt sind, um sie erneut live zu sehen.
MALPHAS, die ich eigentlich unbedingt fotografieren wollte, musste ich sausen lassen. Das Wetter kickte tierisch! Sehr schade!
Auch UNTO OTHERS waren für 2020 (noch als Idle Hands) bestätigt. „Mana“ hat mich damals ziemlich umgehauen und ich habe mich mega gefreut. Bis zu diesem Jahr sollte es dauern, dass die Band dann wirklich auf die Bühne trat. Ich hatte mir im Vorfeld einige Liveausschnitte der Band angesehen und war sehr enttäuscht von der Gesangsleistung. Das trübte meine Vorfreude gewaltig. Das folgende Album war dann auch nicht mehr so meins und so trat ich nur kurz für ein paar Fotos aus der Entfernung vor die Bühne und meine Erwartungshaltung wurde leider erfüllt. Schade, musikalisch finde ich die Band prinzipiell durchaus interessant, aber wenn das live nicht rüberkommt, gebe ich mir die Truppe lieber auf Scheibe!
Mittwoch noch an der Theke und unter unserem Pavillon, heute schon auf der Zeltbühne, PHANTOM WINTER! Technische Probleme erschwerten den Start. Die Fußmaschine von Schlagzeuger Christof zerlegte sich schon nach einigen Sekunden und so wurde der erste Song direkt unterbrochen und nach Geräteaustausch nochmal von vorn begonnen. Auch die Elektronik lief nicht reibungslos. Aber als alles eingestellt war, brach das Inferno los. Die Winterdoomer aus Würzburg feuerten aus allen Rohren und entfesselten eine Kraft, die uns beeindruckte. Mein Fotoapparat klickte unaufhörlich, da sie auch einiges zu sehen boten. Es gab 2 Songs meines liebsten Albums „Cvlt“, 2 vom aktuellen „Her Cold Materials“ und einen von „Into Dark Science“. Ich war im Fotograben und auch in der Menge hin und weg, wie so viele andere auch. Das Potpourri aus Wut, Verzweiflung, Schmerz, Hass und Melancholie greift tief in mich ein und berührt mich da, wo wenige andere hinkommen. Und das obwohl das Genre gar nicht so meines ist. Wir sind total fasziniert und freuen uns jetzt schon auf die nächsten Auftritte, die wir besuchen wollen, nicht nur um die Jungs wieder zu treffen.
Nach dieser brachialen Walze hatten wir keinen Kopf für SULPHUR AEON, auch wenn (zumindest mich) ihr letzter Auftritt auf dem Party.San total überzeugt hat. Das Publikum allerdings hatte den Platz vor der Bühne massiv gefüllt und die Band abgefeiert. Das haben sie sich auch verdient.
ALKALOID auf der Zeltbühne! Große Vorfreude meinerseits. Die Band bei der Linus Klausenitzer den Bass bedient und dessen Ex-Band Obscura kurz darauf auf der Hauptbühne zu sehen sein sollte überzeugt mit Technik und progressiver Verspieltheit und hat so seine Die Hard Fans vor der Bühne versammelt, die textsicher „ihre“ Band feiern und selbst die neuesten Songs bereits mitsingen. Der Mix aus Growling und Cleangesang ist hier sehr schön gesetzt und stimmlich überzeugt Sänger Morean ohne Einschränkungen. Die Band ist sympatisch und nahbar, was eine familäre Stimmung vermittelt und man fühlt sich direkt dazugehörig. Als wäre man auf einer großen Familienfeier und nach dem Auftritt unterhält man sich bei einem Bierchen über Onkel Heiners sinnlosen Autokauf letzten Monat. Sehr schön! Vielen Dank dafür ALKALOID!
OBSCURA sollten auf der Hauptbühne für vertrakten Prog-Tech-Death Metal sorgen und das können sie auch. Technisch eine der Bands, über die man kaum was Negatives sagen kann, nur empfinde ich seit jeher die Band auf der Bühne als zu-viel-gewollt. Für mich greift das Konzept schon auf Platte immer schwerer und live gibt es mir gar nichts. Habe ich in meinen jüngeren Jahren die Band unsagbar aufgrund ihrer technischen Fähigkeiten gefeiert, ging mir das nach und nach ab. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass ich einen irgendwie unsympatischen Vib gegenüber Frontmann Steffen Kummerer habe, der am laufenden Band gefühlt großartige Musiker verheizt. So war neben Linus Klausenitzer z.B. ebenfalls Hannes Großmann unter den Musiker, die bei OBSCURA ihr Talent einbrachten, mittlerweile nicht mehr dort tätig sind und die ich nun wieder zusammen kurz vorher mit Alkaloid bestaunen durfte. Und der Direktvergleich dieser beiden ähnlich ausgerichteten Bands vergibt den Spaßfaktor leider unumstößlich an Alkaloid. Gute Musik ist halt nicht nur Technik, sondern auch Attitüde.
Eine der Bands, wenn nicht sogar DIE Band auf die ich mich am meisten freute waren DISENTOMB, da ich sie bis dato noch nicht live erleben durfte. Ich liebe ihre Musik einfach. Die härte im Mix mit dieser verspielten Dissonanz bis Progressivität machen sie für mich so überaus interessant und nun konnte ich sie auf der Zeltbühne endlich live sehen und mich überzeugen lassen, dass sie nicht nur im Studio fähig sind ihre Musik zu performen. Und das taten sie auch. Sie überzeugten auf ganzer Linie. Schnörkeloser als es zuvor schon Kraanium als Live-Anssatz wählten knüppelte, slamte und growlte sich die Band in die Herzen der Zuschauer. Besonders die tiefen Growls und Gutturals von Sänger Jordan James ließen mich immer wieder das Gesicht in die typische oh-my-fuckig-God-wie-mies-geil-ist-das-bitte-Mimik legen. Gepaart mit der drückenden und beeindruckenden Arbeit der Instrumentenfraktion kam ich aus dem Headbangen nicht mehr heraus und ich war definitiv nicht der Einzige, dem es so erging. Die Australier überzeugten auf ganzer Linie.
LEGION OF THE DAMNED waren für un seine Band, die wir schon öfter am Rande gesehen haben, die uns aber nicht wirklich interessierte. So auch dieses Jahr. Aber was war das? Im Vorbeigehen nach Disentomb blieben wir für 2 Songs im hinteren Bereich des Geländes stehen, da die Band überraschenderweise in dem Moment gepackt hat. War es der Kontrast zum Programm im Zelt? Keine Ahnung, aber ich werde mir die Band nochmal aus der Anlage geben. Vielleicht haben wir ihr immer Unrecht getan…
Auch HERETOIR gingen heute leider an mir vorbei, dafür hatte ich zu der Zeit aber zufällig eine kurze aber tolle Begegnung!
ANAAL NATHRAKH, Brainfuckmusik von total sympathischen Typen! Geile Mischung. Die elektronischen Anteile landen total bei mir, das abartige Geballer in Hochgeschwindigkeit packt mich eh und die Cleangesanganteile sind ein toller Kontrast. Dave Hunt, mit dem ich zufällig vorher noch ein Foto und einen kurzen Schnack ergattern konnte, war auch sehr gut drauf und scherzte ständig zwischen den Songs, zum Beispiel über ätzende Brexit-Passkontrollen! Besonders lachen musste ich bei der Erwähnung, dass er vor 100 Jahren schon mal mit Benediction hier gespielt habe und dabei so betrunken war, dass er sich dort und zeigte auf die Stelle, selbst auf die Schuhe gekotzt habe, als er The Haunted zugesehen habe. Aber als er lächelnd berichtete, dass ihm vorher niemand erklärt habe, wo sie Pyroeffekte platziert seien, lachte ich weniger! Er bedankte sich auch bei Tompa für musikalische Inspiration und stellte klar, dass Gott diesen Mann lieben müsse! Die Briten haben uns, wie jedes Mal, wieder völlig umgeballert und wir freuen uns jetzt schon auf ihren nächsten Auftritt!
HELLRIPPER waren wir immer sehr präzise und haben viel Energie, die sich zu transportieren wissen. Dat war schon was!
Auf AKHLYS war ich ganz besonders gespannt. Ich verfolge die Band schon seit ihrem zweiten Album und bin immer wieder begeistert, wie sie es schaffen, solch eine beklemmende Stimmung zu erzeugen und wollte natürlich wissen, ob das live auch klappt. Und das hat es definitiv. Es war laut, mächtig, intensiv und furchteinflößend. Aufgrund der starken Hintergrundbelichtung, konnte man von der Band eher weniger erkennen, als von anderen. Im Fotograben waren die selbstgebastelten Masken, die auch in einem Horrorfilm hätten benutzt werden können gut zu erkennen. Geballer und Gebrülle gingen durch Mark und Bein. Ich fand es zwar sehr traurig, dass ich rüber musste um eine meiner Lieblingsbands auf der Hauptbühne zu fotografieren, aber auf der anderen Seite war dieser Auftritt schon eine echte Herausforderung für mich. Körperlich wie psychisch! Chapeau!
PARADISE LOST sind kurzfristig für My Dying Bride eingesprungen, die ich zugegebenermaßen auch gerne gesehen hätte. Da ich aber seit Ewigkeiten ein PARADISE LOST Fan bin, hatte ich nichts dagegen, dass sie als Ersatz auf die Bühne kommen. Und auch wenn ich live immer etwas von Nick Holmes Gesangsleistung enttäuscht werde, genieße ich jedes Konzert. Mir persönlich fehlt immer noch „Sweetness“ in einer Setlist, aber den haben sie auch wohl 2007 zuletzt gespielt. Die Setlist war, mit 2 Songs der “Shades Of God” sicherlich ein wenig auf das Party.San zugeschnitten, aber beim Bronski Beat Cover erwähnte Nick Holmes, dass man mit so etwas eben auch zu rechnen habe, wenn man sich eine Band wie PARADISE LOST holt. „As I Die“ mit cleanen Vocals zu hören, war für mich allerdings wesentlich irritierender. Na ja, es war voll vor der Bühne, Sound und Licht waren super, Seltist top, was will man mehr. Ich habe es definitiv genossen.
SODOM spielten dieses Jahr als Headliner und Abschluss des Festivals. Das zusätzlich Besondere war, dass die Setlist aus Wünschen des Publikums bestanden. Man konnte im Vorfeld bis zu 20 Songs wünschen, wenn ich es recht in Erinnerung habe und die Band hat aus diesen Wunschlisten dann die Setlist gestaltet. Wie sich herausgestellt hat, waren 15 der 20 Songs sowieso regelmäßig in den Setlists. Da scheint die Band ja einiges richtig zu machen. Wir waren allerdings alle zusammen so im Eimer, dass keiner mehr vor der Bühne stehen konnte, obwohl ich mir die Band live immer wieder gerne gebe. Wir haben dann vom Camp aus zugehört und zum Song „Blasphemer“, den ich wirklich sehr mag, wäre ich noch fast nach vorne gelaufen, mich dann aber doch anders entschieden, da er sicherlich zu Ende gewesen wäre, wenn ich vor der Bühne angekommen wäre. Es war allerdings ziemlich gut gefüllt vor der Bühne und der Applaus war auch mächtig. Ein guter und würdiger Abschluss eines wieder mal tollen Festivals!