Das neue KMFDM-Album wird in Europa am 01.03. das Licht der Welt erblicken. Das Cover ziert eine barbusige Amazone, die gerade ein russisches Kreuz zerlegt. Es ist eine Kunstperformance und Anlehnung an die ukrainische Frauenrechtsgruppe FEMEN, die genau das getan hat, um sich mit den Inhaftierten Pussy Riot-Aktivistinnen zu sozialisieren. Und denen haben KMFDM auf dem Album gleich einen ganzen Song gewidmet: „Pussy Riot“ beschäftigt sich, wie KMFDM selbst, seit zwei Dekaden mit dem Wiederstand gegen Autoritäten, vor allem staatliche und religiöse Unterdrückung & Zensur. Die zivile Auflehnung gegen ebenjene Institutionen ist schon lange Hobby der engagierten Deutsch-Amerikanischen Freundschaft rund um „Käpt’n Sascha“ (Konietzko) und Singsang-Sirene Lucia (Cifarello). Musikalisch tun KMFDM das, was sie am besten können. Sie schweißen sympathisch groovende Basslinien, sägende Gitarrensamples, mechanische Industrial-Drums und ihre notorischen Bandslogans zusammen und haben sich damit einen langjährigen Namen sowohl in der Industrial als auch in der Metalszene gemacht. Trotzdem scheint es so, als würde diese Fusion auf Tracks wie „Ave Maria“, „Animal Out“, „I (heart) Not“ oder nicht zuletzt dem Titelstück „Kunst“ noch ein bisschen besser funktionieren als auf dem bereits knackigen Vorgänger „WTF?!“. Kreuze & Kettensägen gehören in KMFDMs Universum nicht nur durch musikalische Alliteration zusammen, sondern sind auch die Klammer für musikalische Konstruktion und Dekonstruktion. Ist das Kunst? Entscheidet selbst!