Vor rund zwölf Jahren gab es das letzte musikalische Lebenszeichen von JESUS ON EXTASY. Danach wurde das, was von den Synth-Rock Newcomern noch übrig war, zu Grabe getragen. Doch im Sprichwort „Totgesagte leben länger“ scheint ein Funken Wahrheit zu stecken, denn sie melden sich aus ihrer verlängerten Sommerpause zurück – wiedervereint und motivierter denn je. Die Single “Wide Awake” markiert den Beginn dieses neuen Kapitels in der Geschichte der Industrial-Rocker aus dem Ruhrgebiet. Der Song erscheint am 7. April 2023 als exklusiver Fan-Release auf Bandcamp und ist ab 1. Mai in den Streaming-Portalen zu finden. jesusonextasy.bandcamp.com
“Die lange Pause war nötig, um uns darüber bewusst zu werden, wer wir sind, was wir wollen und wie wir den Weg als JoE in Zukunft gehen wollen”, erklärt Dorian Deveraux. Wie dieser neue Weg aussehen wird, beschreibt Gitarist Chai in drei einfachen Worten: “Härter, kompromissloser und vor allem authentischer!”
Ausgerechnet im Februar des Schicksalsjahres 2020 hatten die beiden beschlossen, die Band wieder auferstehen zu lassen, doch wie so vielen anderen Musikern machte die endlos scheinende Pandemie ihnen einen Strich durch die Rechnung. Konzerte waren auf unbestimmte Zeit nicht möglich und auch die gemeinsame Arbeit im Studio wurde vor viele Hürden gestellt.
Eine Zeit, die nicht nur physisch, sondern auch psychisch ihren Tribut gefordert hat: “Ich habe drei Monate in kompletter Isolation verbracht, sieht man von Videocalls und Textnachrichten ab”, so Dorian. “Daher kreisen viele Lyrics unseres neuen Materials um dieses Thema und spiegeln relativ gut die Depression und die Abwärtsspirale wider, in die es mich damals gezogen und die mich seither nicht so recht losgelassen hat.” Vor diesem Hintergrund muten Songs wie die kommende Single “Wide Awake”, aber auch “The End of Everything” und “Days Gone By” gleichzeitig wie ein Tagebuch sowie therapeutische Maßnahme an und bilden einen starken Kontrast zum Frühwerk der Band: Wo früher vor allem Love-Songs, Narzissmus und kathedralenhafte Hybris aus den Boxen tönten, finden sich nun intime Einblicke in das Seelenleben des Sängers, ein Hauch von Nihilismus und Trostlosigkeit. Oft verbunden mit einem Hoffnungsschimmer, der jedoch im nächsten Moment weggespült wird, wie Versprechen in Wasser geschrieben. Für 2023 hat die Band sich klare Ziele und Wünsche gesteckt: Neben der Veröffentlichung neuer Musik soll es vor allem zurück auf die Bühnen gehen. Ob es dann – wie früher – wieder die Bühnen der großen Festivals oder kleinere Clubs sein werden, steht noch nicht fest und ist auch nicht wichtig, erklärt Chai “Wir wollen einfach wieder Musik machen und unserer Vision der Band endlich möglichst treu bleiben.” Bei einer Sache sind sich die Musiker einig: “Was passieren soll, wird passieren…”