Dreamland Grusel
„22 – Im Bann der Teufelskrähe“
(Hörspiel)
Wertung: gut
VÖ: 09.10.2015
Label: Dreamland Productions
Webseite: Homepage
Inhalt:
Schwarze Federn, rot glühende Augen und heisere Schreie, die Teufelskrähe! Im Internat Schloss Krähenfels geht die Angst um. Be-reits mehrere Schüler und eine Lehrerin wurden Opfer des gefie-derten Schreckens. Um dem Grauen auf die Spur zu kommen und dem unheimlichen Wesen Einhalt zu gebieten, werden die beiden erfahrenen Detektive Tom und Nina eingeschaltet. Doch schon bald erfahren sie am eigenen Leib, welche Gefahr von der Bestie wirklich ausgeht. Werden sie diesen Fall überleben? Oder wird der Bote aus der Hölle triumphieren?
Die 22. Folge der DreamLand Grusel-Serie ist die erste gemeinsame Arbeit (u.a. Skript, Dialogschnitt, Musik etc.) von Paul Burghardt (u.a. „Geister Shocker“, „Tony Ballard“) und Tom Steinbrecher (u.a. „Tony Ballard“, „Macabros“). Dabei ist ein Hörspiel entstanden, welches „den Stil bekannter Jugendhörspielserien aus den 1980er Jahren mit dem Gruselgenre“ vereint. Für Feunde von DIE DREI FRAGEZEICHEN, TKKG, 21 JUMP STREET und den klassischen Grusel-Hörspielen also ein gefundenes Fressen.
Dabei ist ein feines Hörspiel entstanden, welches sich vor allem durch Authentizität auszeichnet: wenn Detektivin Nina bei den HEIRS OF THE CROW, der Gothic-Band von Schloss Krähenstein, als Sängerin vorspricht, fallen Bandnamen wie THE CURE, BAUHAUS, SIOUXSIE AND THE BANSHEES. Sowas wird in vielen anderen Hörspielserien gerne nicht gemacht und ich finde es gut. Das ist sonst so, wie in den gängigen Zombiefilmen: jeder kennt Zombiefilme, aber wenn sie dich tatsächlich mal jagen, kommt keiner auf die Idee, sich über die Filme zu unterhalten und tut so, als wäre es was völlig Neues. Die passende Musik von Tom Steinbrecher tut dann noch sein übriges, um sich auf Schloss Krähenfels wohlzufühlen, denn man merkt, dass die Macher wissen, wovon sie sprechen.
Die Geschichte verbindet klassische Detektivarbeit von junggebliebenen Ermittlern mit einem schönen Gruselfaktor, auch wenn das Hörspiel sicherlich auf eine jüngere Zielgruppe abzielt, was die, manchmal überzogene, Jugendsprache verdeutlicht. Die Geschichte läuft entspannt, aber spannend auf ihren Höhepunkt zu und anders, als in anderen modernen Hörspielproduktionen, wird die Action nicht zum Selbstzweck zelebriert und mit bomastischen Hollywood-Sounds überladen; vielmehr begeistert sie mich durch die althergebrachte Herangehensweise. Mal ehrlich: junge Menschen können mit diesem Hörspiel genausoviel anfangen, wie ältere Leute, dich in den 80ern mit Hörspielkassetten aufgewachsen sind.
Die Sprecher sind super, die Musik absolut gelungen und die Effekte passend… von der technischen Seite aus betrachtet hat man also auch alles richtig gemacht.
Meine Frau ist begeistert, ich hatte viel Spaß mit „Im Bann der Teufelskrähe“ und wir fühlten uns auf wohlige Art und Weise in die Hörspielvergangenheit katapultiert. Checkt die Folge (und gleich die ganze Serie) einfach mal an! (chris)