Originaltitel: Wyrmwood – Road Of The Dead
Herstellungsland: Australien 2014
VÖ: 06.08.2015
Wertung: Empfehlung
Regie: Kiah und Tristan Roache Turner
Darsteller: Jay Gallagher, Bianca Bradey, Leon Burchill, Luke McKenzie
FSK: 18
Label: Tiberius Film
Genre: Zombie / Horror
Inhaltsangabe Vertrieb:
Barry, ein gewöhnlicher KFZ-Mechaniker und liebender Familienvater, führt ein friedliches und ereignisloses Leben, das sich komplett ändert, nachdem seine Schwester ihm am Telefon von einem Zombie-Angriff berichtet. Barry eilt nach Hause, doch es ist bereits zu spät: seine Familie wurde attackiert, Frau und Kind haben sich in Zombies verwandelt. Schnell stellt sich heraus, dass eine wahre Zombie-Apocalypse begonnen hat: Barry muss zu drastischen Mittel greifen, will er überleben.
Zombies meets Mad Max
Australien und Horrorfilme? Da muss man erst mal länger nachdenken um eine Liste zusammen zu stellen. Einzig der Slasher Film „Wolf Creek“ dürfte den meisten Horrorliebhabern wohl geläufig sein. Da gibt es sogar von den Nachbarn aus Neuseeland ja bekannterweise weit mehr Meter an gutem Filmband. Um so verwunderlicher ist es da, dass gerade aus Australien der bisher auffälligste Zombie Film des Jahres kommt und dieser auch noch mit unglaublich vielen Innovationen und viel Kreativität überzeugen kann.
Aber was heißt hier denn innovativ und kreativ? Nun, ohne zu viel zu verraten, hat man dieser Geschichte eine gesunde Mischung aus Zombie und Endzeit Film verpasst. Klar, ist jeder Zombie Streifen irgendwie ein Endzeit Film. Doch hier wurde eine Art „Mad Max“ eingebunden, denn sowohl die Outfits der Zombie Jäger als auch die Fahrzeuge haben optisch schon viel von diesem Endzeit Klassiker. Das wohl aber Genialste ist die Idee vom alternativen Verbrennungsmotor, der mit den Ausgasungen der Untoten Kreaturen betrieben werden kann. Alle Welt redet von Erdgas-, Solar- oder Elektroantrieben. Doch einen Zombiegas Antrieb, den gab es wohl noch nie und ist in einer Zeit einer Zombie Pandemie die wohl beste Ressource. Die Szenen in denen man dies herausfindet und daran herum experimentiert sind einfach grandios und mit einer großen Portion Komik genial umgesetzt.
Die Regie führenden Brüder Kiah und Tristan Roache Turner konnten zwar auf kein allzu großes Budget zurückgreifen, doch dies hat nicht dazu geführt, dass man billige und optisch peinliche CGI Effekte eingesetzt hat. Kleinere Szenen kann man zwar sehen die Computer animiert sind, doch größtenteils werden sehr gute Kills und Splatterszenen geliefert.
Auch was die Erzählweise der Geschichte angeht hatte man ein gutes Händchen. Die Gruppe die später zusammenfindet, wird zuerst durch Einzelstränge erzählt. Dabei ist die Mischung aus Spannung, Splatter und Komik immer zugegen, sodass alle wichtigen Zutaten für einen guten Zombiespaß gegeben sind. Aber so richtig geht es erst ab, als man sich zusammengetan und und gemeinsam gegen die Zombieplage und die Militärtypen ankämpft.
Der Film hat ein konstant gutes Tempo, immer ist was los über die gesamte Spielzeit. Die Darsteller überzeugen in ihren Rollen und sind zudem noch sehr sympathisch sodass man richtig mit ihrem Schicksal mitfiebert. Auch hat man sich die viel zu oft sinnfreien Konversationen gespart, stattdessen konnte man mit echt gutem Witz viele tolle Momente schaffen. Der Härtegrat der Gewaltdarstellungen ist hoch aber nicht zu brutal und detailliert. Vielmehr wirken alle Aktionen eher belustigend. Somit sind alle Zutaten gegeben die man für eine ordentliche Zombie Party braucht und letztlich kann dieses australische Werk aus der stupiden Masse der unendlichen neueren Zombie Filme heraus stechen und ist neben „Dead Snow“ und der Fortsetzung dazu, der wohl beste und innovativste Zombie Film dieses laufenden Jahrzehnts. (michi)