Originaltitel: Unknown User
Herstellungsland: USA 2014
VÖ: 07.01.16
Wertung: Gut / Geht so
Regie: Lewan Gabriadze
Darsteller: Shelley Hennig, Moses Jacob Storm, Heather Sossaman, Renee Olstead
FSK: ab 16
Studio:Universal Pictures Germany GmbH
Genre: Thriller
Inhaltsangabe:
Vor einem Jahr hat Laura sich das Leben genommen hat. An ihrem Todestag versammeln sich sechs ihrer Mitschüler auf Skype, um über sie zu reden. Bis sich eine unbekannte siebte Person mit Lauras Konto einloggt und alle Anwesenden warnt: Wer versucht, den Chat zu verlassen – stirbt. Wer sich weigert, zu reden – stirbt. Wer die Wahrheit über die Ereignisse im vergangenen Jahr verschweigt – stirbt. Ist Lauras Geist zurückgekehrt, um Rache zu nehmen? Oder spielt jemand den sechs Freunden einen grausamen Streich?
Social Media will kill you
Ich habe es schon immer gewusst. Dieses ganze Gehabe um die vielen Social Media Plattformen wird uns eines Tages umbringen. Aber liebe Zombies macht ruhig weiter so ihr werdet sehen was ihr davon habt,…
Der Film „Unknown User“ stammt aus der Filmschmiede die auch für „The Purge“; „Ouija“ oder „Paranormal Activity“ verantwortlich ist. Der gesamte Film ist von der Handlung her auf einem Computer Desktop zu sehen, verschiedene Fenster von Plattformen wie Facebook oder Skype dienen als Oberfläche oder Blickfeld in die realen Orte des Geschehens. In einer ähnlichen Art und Weise haben wir erst kürzlich den großartigen Thriller „Open Windows“ bestaunen dürfen, also ist die Hoffnung auf einen spannenden und interessanten Thriller entsprechend ausgeprägt.
Bei „Unknown User“ setzen die Macher auf eine fast komplett auf dem Bildschirm abspielende Handlung. Dies ist zu Beginn auch sehr interessant und spannend zu beobachten und vor allem in der Konstruktion des Storyverlaufes wirklich sehr gut umgesetzt. So lernt man über Facebook und Skype alle wichtigen Charaktere kennen und erfährt auch viel über den Selbstmord, der vor einem Jahr die Gruppe erschütterte.
Doch genau in dem Moment, wo bei anderen Thrillern nochmal eine Beschleunigung der Geschehnisse für zusätzliche Energie und Dynamik im Film sorgen kann, ist hier nun die selbstinszenierte Enge des virtuellen Rahmens eine Einschränkung, die dem Film letztlich nicht gut tut. Natürlich werden durch Panik, Stress und auf den Bildschirm transportierte Szenen Spannung erzeugt, doch diese ist sehr eingeschränkt und muss fast komplett auf optische Reize verzichten. Irgendwie hat man das Gefühl, dass gerade im wichtigsten Teil der Geschichte den Machern die Ideen ausgingen. Stattdessen beginnt der Film dann leider sogar zu nerven, denn die übermittelte Panik und Angst über den Bildschirm ist ziemlich stressig und nervtötend,…
Eine tolle und vor allem zeitgemäße Filmidee, die hier für meinen Geschmack aber nicht die optimale Rezeptur gefunden hat. Eine 100% Geschichte auf dem Computer Bildschirm bleibt somit weiterhin ein Feld welches perfekt erobert werden will. (michi)