Herstellungsland: USA 2016
VÖ: 29.09.16
Wertung: gut
Regie: Robert Eggers
Darsteller: Anya Taylor-Joy, Ralph Ineson, Kate Dickie
FSK: 16
Studio: Universal
Genre: Horror
Inhaltsangabe:
Neuengland, 1630. Farmer William findet, gemeinsam mit Frau Katherine und den fünf Kindern, ein neues Zuhause auf einem abgelegenen Stück Land, nahe eines düsteren Waldes. Bald kommt es zu beunruhigenden Vorfällen: Tiere verhalten sich aggressiv, eines der Kinder verschwindet, während ein anderes von einer dunklen Macht besessen zu sein scheint. Misstrauen und Paranoia wachsen und die älteste Tochter Thomasin wird der Hexerei beschuldigt. Als sich die Lage immer weiter zuspitzt, werden Glaube, Loyalität und Liebe jedes einzelnen Familienmitgliedes auf eine schreckliche Probe gestellt …
Der schwarze Phillip
Das Hexenfilm Genre hatte seine Hochzeit in den 60er und 70er Jahren. Doch mit „The Blair Witch Project“ ist der letzte Erfolg in diesem Sektor ja auch noch nicht ganz so lange her. Doch Regisseur und Drehbuchautor Robert Eggers geht zurück ins Jahr 1630, ein Zeit in der die ersten Siedler in Neu England Fuß fassten und auch die Religion und der Aberglauben eine große Rolle spielte. Die Geschichte soll auf reale Protokolle der Hexenprozess aus Salem beruhen. Optisch grandios inszeniert bietet der Film eine nass-kalte triste Kulisse für diese Geschichte welche wir aus der Sicht des jungen Mädchens Thomasin (Anya Taylor-Joy) erleben, die es leicht hat gemeinsam mit vier jüngeren Geschwistern auf dem Hof den ihre Eltern betreiben, zu leben.
Die Geschichte macht es einen dabei nicht leicht das wirkliche Böse zu identifizieren. Immer wieder fiebert man mit der jungen Thomasin mit, die als älteste Tochter eine große Verantwortung in der Familie hat. Doch seit dem mysteriösen Verschwinden des jüngsten Sohnes wird sie immer wieder beschuldigt daran Schuld zu sein. Auch gibt es viele skurrile Situationen mit den beiden Zwillingen, die sich scheinbar mit dem alten schwarzen Ziegenbock verbrüdert haben und Thomasin permanent als Hexe bezichtigen. All das wirkt in der extrem tristen Umgebung bedrückend und unheimlich,…
Wie es weiter geht sollte hier dann aber nicht weiter verraten werden. Der Film trumpft durch viel subtilen Horror, weniger durch stumpfe Gewalt. Der starke Kern des Films sind die herausragenden Darsteller und die eindrucksvolle Kameraführung. Sehr gut schafft es der Film die damaligen Ereignisse vorstellbar zu machen in denen Aberglaube und der tägliche Überlebens- und Existenzkampf zu den grauenhaften Hexenhinrichtungen führten. Dieser Film sollte gesehen werden, vor allem von Freunden des stillen und bedrohlichen Horrorfilms. (michi)