Originaltitel: The Stranger
Herstellungsland: Chile / USA 2014
VÖ: 04.05.16
Wertung: Empfehlung
Regie: Guillermo Amoedo
Darsteller: Lorenza Izzo, Aaron Burns, Ariel Levy; Cristobal Tapia Montt
FSK: FSK ab 18
Studio: Tiberius Film
Genre: Horror Thriller
Inhaltsangabe:
Martin, ein mysteriöser Fremder, kommt in eine Kleinstadt. Er ist auf der Suche nach seiner Frau. Er will sie finden und töten, da sie unter einer sehr gefährlichen und hochansteckenden Krankheit leidet. Doch dann findet Martin heraus, dass seine Frau schon vor Jahren gestorben ist. Kurz darauf wird er von drei lokalen Kleingangstern brutal attackiert. Schwer verletzt kommt er bei einer Familie unter. Doch was er nicht ahnen kann – auch er ist infiziert und löst durch sein Blut eine grauenhafte Epidemie in der Stadt aus…
Böses Blut
Schon wieder ist der Name Eli Roth zu lesen. Dieses mal präsentiert er und hat auch als Produzent fungiert. Bereits bei den Filmen „Knock Knock“; „Aftershock“ und „The Green Inferno“ haben Eli Roth und der Chilene Guillermo Amoedo zusammengearbeitet, bei diesem Werk hatte Amoedo das Regie Zepter in der Hand.
Dieser sehr düstere Horror Thriller behandelt ein sehr klassisches Thema, doch es wird komplett anders beleuchtet. Diese Sichtweise macht den Film äußerst beklemmend und zieht den Betrachter sehr schnell in den Bann. Das, was in vielen anderen Filmen als Gabe oder Übernatürlichkeit bezeichnet wird, wird hier einfach als Krankheit bezeichnet. Das „V-Wort“ für ein Wesen, welches Blut dürstet, wird nicht genutzt. Generell reitet man auch nicht auf den typischen Zutaten herum, setzt nur einige kleine aber wirkungsvolle Zeichen. Genau dies lässt das Thema in einem ganz besonderen Licht erscheinen und macht THE STRANGER zu einem sehr interessanten Genrefilm
Von der Handlung möchte ich an dieser Stelle eigentlich wenig preisgeben, da dies vieles verraten würde. Sehr gut gefällt mir auf jeden Fall die Optik der etwas trist dreinschauenden Kleinstadt am See mit dem Vulkanpanorama. Auch die zumeist ärmlich erscheinenden Menschen wirken sehr glaubwürdig und authentisch in ihren Rollen. Die Darsteller Auswahl ist grandios, vor allem Cristobal Tapia Montt überzeugt absolut in der Rolle des undurchsichtigen Martin. Aber auch Lorenza Izzo die wir auch in „Knock Knock“, „The Green Inferno“ gesehen haben, spielt ihre Rolle sehr gut.
Guillermo Amoedo verpasst diesem düsteren Film auch eine recht schonungslose Gewaltdarstellung. Es gibt einige Szenen die voller kalter Brutalität stecken, diese ist allerdings eher dem Menschen gewidmet als dem andersartigen Menschen. Von der Grundstimmung kann man dieses Werk schon fast als nachdenklich oder melancholisch bezeichnen, fast schon als Drama. Es gibt so viele unterschiedliche Charaktere und alle haben ihre ganz eigenen Sorgen und Ängste die innerhalb dieser Geschichte zu einem gemeinsamen Grauen führen. Somit enthält THE STRANGER eine sehr intensive Vielschichtigkeit, der dieses Werk zu einer unbedingten Empfehlung meinerseits an euch macht. (michi)