FILM+HÖRSPIEL

FILM „The Second Coming – Die Wiederkehr“ (Horror / Drama)

Originaltitel: The Second Coming

Herstellungsland: Hongkong, Singapur, Taiwan (2013)

VÖ: 27.01.2015

Wertung: Geht so

Regie: Herman Yau, Ng Tin Chi

Darsteller: Maggie Siu Mei-Kei, Kenny Wong Tak-Bun, Joey Leong, Don Li Yat-Long

FSK: ab 18

Studio: Ascot Elite / Pandastorm

Genre: Horror / Drama

 

Inhaltsangabe:

Eigentlich sollte es Lucy gar nicht geben – ihre Mutter wollte sie abtreiben und wäre bei dem Versuch fast gestorben. 14 Jahre später lebt die Familie ein harmonisches, fast perfektes Leben in einer Vorstadtsiedlung. Doch Lucys Leben ändert sich, als sie ein leuchtendes Gefäß im Garten findet. Sie wird plötzlich von schockierenden Visionen heimgesucht und ihr immer bizarreres Verhalten steigert sich schließlich in bestialische Gräueltaten. Ihre Eltern glauben, dass ein Dämon von ihr Besitz ergriffen hat und die Familie brutal vernichten will. Sie rufen eine Exorzistin zur Hilfe, die den Kampf gegen die bösartige Macht aufnehmen soll…

Nach dem großen Erfolg von IP Man – The Final Fight kehrt Regisseur Herman Yau zu dem Genre zurück, das ihm in den 90er Jahren weltweiten Ruhm eingebracht hat: Horror – vermischt mit drastischen Splatterszenen und jetzt auch spektakulären Effekten. The Second Coming kommt heraus, wenn man The Sixth Sense mit The Untold Story kreuzt.

Meinung / Fazit: Viel Drama, wenig Horror

Herman Yau hat in der Vergangenheit einige Fingerzeige abgeliefert. Doch in der letzten Zeit hat er sich eher gemäßigten Werken gewidmet. Nun steht wieder ein Horrorfilm mit seinem Namen in den Regalen und entsprechend hoch ist die Hoffnung wieder etwas härteres von ihm zu Gesicht zu bekommen.

Die Einleitung in die Geschichte setzt auch ziemlich intensiv ein, denn dort sehen wir eine Frau, die ungewollt schwanger ist und aus Verzweiflung eine selbst eingeleitete Abtreibung durchzuführt. Dies ist optisch schon sehr hart und intensiv, ohne allerdings Gore Technisch in die Details zu gehen. Diese Abtreibung scheitert und so wird die kleine Lucy geboren. 14 Jahre später findet diese Lucy im Garten ein seltsam leuchtendes Glas im Boden vergraben. Ab dem Moment wo sie dieses Glas öffnet beginnt sie schlimme und Angst einflößende Visionen und Alpträume zu erleben…

Die Optik des Films ist gut, ein bisschen mehr Kontrast im Bild wäre schön gewesen. Die Synchronisation des Film krankt etwas, aber dies ist man ja bei asiatischen Werken leider gewohnt. Was mir gar nicht gefällt sind die größtenteils sehr hässlichen CGI Effekte, die einfach nur peinlich wirken und kein Stück für Angst oder Grusel sorgen können. Es gibt eine einzige Szene in der man(n) einen Schauer bekommen kann und zwar wo dem einstigen Vergewaltiger aus Rache der Penis abgeschnitten wird und sich ein Hund das abgetrennte Stück schnappt. Das ist dann aber auch schon der einzige Aufreger in diesem Film.

Man muss diesen Film letztlich als Familiendrama mit leichtem Geistertouch einstufen denn die Orientierung geht eindeutig in Richtung Melodram. Viel lernen wir über das Leid der Eltern und ihrer Tochter kennen, vor allem als diese die Wahrheit über sich verraten bekommt. Dies legt sich sehr lange wie ein schwerer Mantel über den Film.

Optisch und schauspielerisch ist alles erstklassig umgesetzt, nur die CGI Effekte vermögen dann wieder alles kaputt zu machen. Als Horrorfilm funktioniert der Streifen nur mit ganz vielen Abstrichen und da gibt es aus dem asiatischen Sektor unzählige bessere Titel. (michi)