Originaltitel: The Girl With All The Gifts
Herstellungsland: USA, UK 2016
Kinostart: 09.02.17
Wertung: Empfehlung
Regie: Colm McCarthy
Darsteller: Gemma Arterton, Glenn Close, Paddy Considine
FSK: ab 16
Verleih: SquareOne Entertainment und Universum Film
Genre: Horror / Endzeit
Inhaltsangabe:
In einer nicht allzu fernen Zukunft: Eine aggressive Pilzinfektion hat fast die gesamte Menschheit in fleischfressende, zombieartige Wesen – sogenannte „Hungries“ – verwandelt.
Nur eine kleine Gruppe infizierter Kinder verspricht Hoffnung auf ein Heilmittel: Sie können ihren „Fressimpuls“ kontrollieren, weil ihr Verstand noch nicht der Infektion zum Opfer gefallen ist. In einer Militärbasis werden sie von der Wissenschaftlerin Dr. Caldwell (Glenn Close) grausamen Experimenten unterzogen und besuchen unter dem wachsamen Auge von Sergeant Parks (Paddy Considine) täglich den Schulunterricht. Doch ein Mädchen unter ihnen ist anders: Die junge Melanie (Sennia Nanua) übertrifft ihre Mitschüler an Intelligenz, ist wissbegierig, einfallsreich und vergöttert ihre Lieblingslehrerin Miss Helen Justineau (Gemma Arterton). Als die Basis von einer Horde Hungries überrannt wird, kann Melanie zusammen mit Helen, Sergeant Parks und Dr. Caldwell gerade noch entkommen. In einer in Chaos und Zerstörung versunkenen Welt muss Melanie bald nicht nur über ihre eigene Zukunft, sondern das Schicksal der gesamten Menschheit entscheiden.
Regisseur Colm McCarthy (u.a TV-Serien „Sherlock“ und „Peaky Blinders“) entfaltet mit seiner emotional packenden Adaption des internationalen Bestsellers „Die Berufene“
von M.R. Carey eine bildgewaltige und zugleich hochgradig subversive Zombie-Apokalypse. Als Neuinterpretation des Zombiefilms entlockt THE GIRL WITH ALL THE GIFTS dem Genre eine ungeahnte moralische Unerbittlichkeit, die ebenso als beißende Gesellschaftskritik wie als düsterer Horrorthriller funktioniert. An der Seite der Topstars Gemma Arterton („Ein Quantum Trost“), Glenn Close („Eine verhängnisvolle Affäre“) und Paddy Considine („Das Bourne Ultimatum“) feiert Sennia Nanua in der Rolle der Melanie ihr beeindruckendes Kinodebüt, das bereits auf dem Fantasy Filmfest 2016 das Publikum begeisterte.
Die Hungry`s kommen
In Zeiten wo sich der durchschnittliche Zombie in den Sehgewohnheiten der Kino und TV Liebhaber etabliert hat, bedarf es schon einiger neuer Ideen um den Endzeit Genre neue Dynamik ein zu hauchen. Genau richtig ist die im Film „The Girls With All The Gifts“ von Regieführer Colm McCarthy, entstanden nach einer Romanvorlage „Die Berufene“ von M. R. Carey.
Der Film lässt den Zuschauer erst einmal im Dunkeln worum es überhaupt geht. Wir beginnen die Geschichte in einer militärischen Einrichtung in der Kinder im Rollstuhl fixiert immer wieder zum Unterricht geführt werden. Das sonstige Dasein ist in einer Einzelzelle befristet. Aus diesen Kindern ragt die kleine Melanie heraus, die eine besondere Bindung zur Lehrerin hat und auch vom Intellekt aus der Masse herausragt. Doch wir lernen auch schnell das es hier keine gewöhnlichen Kinder sind, denn wir befinden uns in einer Post-Apokalyptischen Zeit in der überlebende Menschen versuchen das Überleben zu sichern und dabei spielen diese Kinder eine große Rolle. Doch eine Stürmung des Komplexes bringt alle Pläne in Gefahr.
In den meisten Filmen beschäftigt man sich nur sehr wenig damit warum Zombies so geworden sind. In diesem Falle handelt es sich um einen Pilz, der sich an das Gehirn heftet und aus Menschen fleischfressende Individuen macht. Doch im Film wird nicht einmal der Begriff Zombie verwendet, hier werden sie passend Hungry´s genannt. Auch in vielerlei anderer Hinsicht folgt der Film nicht unbedingt den typischen Gewohnheiten. Man verwendet viel Emotionen und Gefühle im dem Film Tiefe zu verleihen. Vor allem das Verhältnis von der Lehrerin Helen Justineau zu der kleinen Melanie wird sehr ausgeprägt behandelt. Sehr spannend wird die Geschichte weitererzählt und ob die Menschheit noch eine Zukunft hat hängt ganz allein von der kleinen Melanie ab.
Optisch erinnert der Film an die britischen Zombie Filme „28 Days / Weeks Later“. Die Kreaturen sind sehr gut gestaltet, vor allem wenn das Stadium der Verwandlung fortschreitet. Am FSK16 Siegel der FSK kann man sehen, dass das Hauptaugenmerk nicht unbedingt auf Gewalt liegt, trotzdem gibt es auch hier einige schöne Szenen zu bewundern. Vor allem die Melanie Darstellerin hat hier einiges zu bewältigen gehabt wenn ich an die Szene mit den anderen Hungry-Kindern denke.
Eine sehr nette Alternative im sonst doch sehr eingeschränkten Endzeit Genre. Gute Schauspieler, spannende Geschichte und viele anspruchsvolle Bilder. Daumen hoch!! (michi)