Originaltitel: The Autopsy Of Jane Doe
Herstellungsland: USA 2016
VÖ: 20.10.17
Wertung: Empfehlung
Regie: André Øvredal
Darsteller: Emile Hirsch, Brian Cox, Olwen Catherine Kelly
FSK: ab 16 Jahren
Verleih: Universum Film
Genre: Horror Thriller
Inhalt:
Die Pathologen Tommy und sein Sohn Austin sollen bis zum Morgengrauen die Todesursache einer unbekannten jungen Frau klären, die unter geheimnisvollen Umständen ums Leben gekommen ist. Für Vater und Sohn bedeutet das eine ungewollte Nachtschicht – und zwar die schlimmste ihres Lebens. Denn Jane Doe, wie man nicht identifizierte weibliche Personen nennt, gibt ihnen viele Rätsel auf. Äußerlich weist die Leiche keine Verletzungen auf, im Inneren jedoch wartet ein grausiger Fund nach dem anderen auf die beiden. Plötzlich geschehen Dinge, die sich nicht rational erklären lassen. Und schon bald müssen Tommy und Austin feststellen, dass die Tote viel lebendiger ist, als sie angenommen hatten…
Tod oder nicht Tod
Autopsiebereiche oder Leichenkeller sind seither unheimliche Orte, die in Horrorfilmen auch immer wieder gerne Verwendung finden. Man denke da nur an „Nightwatch“. Doch dieser Film vom „Trollhunter“ Schöpfer André Øvredal setzt nicht nur auf das Wirken dieser Lokalität. Ein Leichenkeller in einem alten Anwesen, eine mysteriöse Leiche die mitten in der Nacht vom Polizeichef gebracht wird und etwas altertümlich wirkende Rituale wie das Glöckchen am Fuß der Leiche für den Fall das diese nur Scheintod ist. All diese Dinge kombiniert mit einer sehr düster gehaltenen Kulisse und einer tollen Kameraarbeit sorgen dafür, dass sich der Zuschauer sehr schnell in die richtige Mystery-Film-Stimmung begeben kann.
Nach dem wir die Charaktere des Film kurz kennengelernt haben, wird die besagte Leiche von der Polizei gebracht. Man hat sie halb verscharrt im Keller eines Familienmordes gefunden. Schnell begeben sich Vater und Sohn an die Autopsie, doch schnell finden sie Dinge heraus, die sich mit normalem logischen Denken nicht erklären lassen. Was wir bei der Obduktion zu sehen bekommen ist schon sehr Detail getreu, aber nicht überhart oder ekelig in Szene gesetzt. Durch die dezente Kamera und das blass dunkle Licht im Keller wird hier der nötige Abstand gewahrt um nicht ins Splatter Genre abzudriften. Schnell ist die Autopsie selber aber nicht mehr im Mittelpunkt des Geschehens, denn im Keller geschehen viele mysteriöse und scheinbar lebensbedrohliche Dinge. An dieser Stelle wird der Film richtig spannend und Regisseur André Øvredal weiß Thrill- und Horrorelemente bestens in das Geschehen einzubinden.
In den Rollen des Pathologen-Vater-Sohn-Gespanns glänzen Emile Hirsch („Into the Wild“) und Brian Cox („Die Bourne Verschwörung“, „Planet der Affen: Prevolution“). Aber auch die Leiche macht eine eindringliche Figur, Olwen Catherine Kelly spielt die geheimnisvolle Tote Jane Doe.
Man kann den Machern zu diesem Werk nur gratulieren. Tolle unvorhersehbare Story, super Schauspieler und eine eindrucksvolle Lokation bieten jede Menge Grusel und Spannung. Freunde des intelligenten und nervenaufreibenden Horrorfilms sollten sich auf jeden Fall diesen Film anschauen! (michi)