FILM+HÖRSPIEL

FILM „Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen“ (Thriller)

Originaltitel: Stonehearst Asylum

Herstellungsland: USA 2014

VÖ: 30.01.2015

Wertung: Gut

Regie: Brad Anderson

Darsteller: Ben Kingsley, Michael Caine, Kate Beckinsale, Jim Sturgess, Brendan Gleeson

FSK: ab 16

Studio: Universum Film GmbH

Genre: Thriller

 

Inhaltsangabe:

Am Weihnachtsabend 1899 erreicht Edward Newgate (Jim Sturgess) die abgelegene Irrenanstalt Stonehearst. In der Einrichtung für psychisch kranke Menschen möchte er von Dr. Lamb die modernsten Techniken und Methoden im Umgang mit Geisteskrankheiten erlernen. Anders als üblich werden die Insassen hier nicht betäubt oder gefesselt, sondern können sich frei entfalten und ihren Wahnsinn ausleben. Unter den Patienten der Einrichtung befindet sich auch Eliza Graves, die von Anfang an eine geheimnisvolle Anziehung auf Edward ausübt. Als Edward jedoch verdächtigen Geräuschen in die dunklen Keller des Gebäudes folgt, entdeckt er einen eingesperrten Mann, der behauptet, der eigentliche Leiter der Einrichtung zu sein. Um Dr. Lamb zu stoppen, muss Edward es schaffen, die geheimnisvolle Patientin Eliza Graves zu überzeugen, ihm zu helfen…

Meinung / Fazit: großes Staraufgebot

In Zeiten, wo wieder vermehrt das Thema Irrenanstalt auf den Leinwänden präsent ist (American Horrorstory 2 / The Ward usw.), lassen auch die größeren Stars nicht auf sich warten. Regisseur Brad Anderson (The Call / The Machinist) durfte bei der Realisierung der Edgar Allan Poe Kurzgeschichte „The System of Doctor Tarr and Professor Fether“ (1845) auf Prominenz wie Kate Beckinsale (Underworld), Michael Caine (Batman Begins, Prestige), Ben Kingsley (Species, Transsiberian) und viele weitere zurückgreifen. Diese Anhäufung von bekannten Stars gibt dem Film vorweg schon mal einen gesteigerten Wert und sorgt für entsprechende Interesse. Sollte man jedenfalls meinen, ich habe allerdings vor der Heimkinoveröffentlichung vorweg nichts von diesem Film gehört.

Wer bei diesem Film auf eine dreckige und schmutzige Irrenhaus Atmosphäre mit viel Skurilitäten gehofft hat, wird ggf. enttäuscht sein. Der Wahnsinn und die Qual stehen hier weniger im Vordergrund. Vielmehr setzt Anderson auf eine gute aber glatte Story und verlässt sich auf die Stärken seiner Darsteller. Eine Geschichte, in der die Insassen die Kontrolle übernehmen und einstigen Aufseher und Ärzte sich nun in der Haft befinden, hat seinen Reiz und bietet viel Potential für eine interessante Geschichte. Eingebaut werden einige Einzelschicksale die gut hervorgehoben und ausgearbeitet sind und letztlich führt uns die Story zu einer auf Liebe basierenden Grundgeschichte. Für den gemeinen Horrorfilmfan ist dieser Film also eher weniger geeignet, vielmehr ist dieser Film eine nette Abendunterhaltung ohne größere unbequeme Nachhaltigkeit. Der Film ist für dieses Grundthema sehr bunt gehalten und frei von größeren Leid und Qualszenen, dafür spielt der Film mit dem Gedanken das die Geisteskranken größtenteils sehr froh sind um ihre eigentlich gute Betreuung und mit der neuen Freiheit und hier vom neuen Anstaltsdirektor verordneten neuen Rollen gar nicht so gut klar kommen. Andererseits werden auch die Methoden der jungen Geisteswissenschaften angeklagt wie zum Beispiel die der Elektroschock Therapie.

Gut gefallen mir der stark aufspielende Ben Kingsley und auch Kate Beckinsale kann sich ein bisschen aus ihrem immer anheftenden „Underworld“ Klischee befreien. Aber auch alle anderen Darsteller funktionieren in ihren teils doch sehr extravaganten Rollen. Auch die Außenaufnahmen mit den nebligen Landschaften und kahlen Winterbäumen gefallen mir. Auch ein Rabe ist zu sehen und dient als Wink zur Poe Geschichte „The Raven“.

Letztlich ist der Film eine nette kurzweilige und überraschungsfreie Unterhaltung. Schrecken und Grusel gibt es nicht, dafür eine nette und einfach strukturierte Geschichte, gespielt von vielen bekannten Stars. Kann man sich gern mal ansehen…. (michi)