Originaltitel: Spring – Love Is A Monster
Produktion: USA 2014
Veröffentlichung: 08.10.15
Wertung: Gut
Regie:Justin Benson, Aaron Moorhead
FSK: 16
Darsteller: Lou Taylor Pucci, Nadia Hilker, Shane Brady
Genre: Body Horror Romanze
Studio: Koch Media Film
Inhaltsangabe:
Der junge Evan (Lou Taylor Pucci) hat nach dem Krebstod seiner Mutter und dem Rausschmiss aus seinem Job alles verloren, was ihn in seiner amerikanischen Heimat hält. Weshalb er kurz entschlossen seinen Rucksack packt und nach Italien reist, wo er in einem idyllischen Dorf am Mittelmeer auf die Liebe seines Lebens trifft. Doch die geheimnisvolle und schöne Louise (Nadia Hilker) birgt ein düsteres Geheimnis, das die aufkeimende Romanze in ein schreckliches Licht zu tauchen droht und sie zu einer echten Gefahr macht.
Bildästhetischer Body Horror
Zu gerne greift das Horror Film Genre auf ein Monster im Körper des Menschen zu verstecken. Unzählige hervorragende Werke sind gerade aus diesem Body Horror genannten Genre hervorgegangen. Auch „Spring – Love Is A Monster“ von Justin Benson und Aaron Moorhead, die bereits vorher mit „Resolution“ oder „VHS Viral“ auf sich aufmerksam gemacht haben, gehört in diese Sparte. Allerdings wird man diesem starken Film nicht gerecht, wenn man ihn einfach so in eine Schublade schiebt, denn genauso ist eine ergreifende Liebesromanze inbegriffen, man kann Fantasy oder auch Okkult Anteile in der Geschichte ausmachen.
Vor allem die beiden Hauptdarsteller sorgen für eine ungemein glaubwürdige und einfühlsame Grundstimmung. Der junge Amerikaner Evan (Lou Taylor Pucci), der nach dem Tot seiner Mutter im alten Italien den Kopf frei bekommen möchte ist ebenso perfekt inszeniert wie die wunderschöne Louise (Nadia Hilker), die geheimnisvoll und mysteriös die Aufmerksamkeit von Evan auf sich zieht. Immer dichter und intensiver wird die Beziehung, auch wenn die Geheimnisse um Louise immer stärker werden. Die zahllosen tollen Unterhaltungen lassen einen die beiden Charaktere ungemein ans Herz wachsen und trotzdem verspürt man kein bisschen Kitsch oder Schnulzen-Klischees. Vor allem als Evan hinter die schockierende Wahrheit von Louise kommt und diese ihn in ihre Geheimnisse einweiht, bekommt „Spring“ trotz der generellen Ruhe des Films eine sehr spannende Aura.
Stilistisch muss man noch anmerken, dass der Regisseur immer wieder wundervolle Bilder vom altern Italien, dem Küstenort, dem Vesuv, dem alten Pompeji und der Landschaften eingefangen hat. Die Wahl der Drehorte ist sensationell. Die Bilder sind dabei kein Beiwerk sondern tragen ganz bewusst zur Stimmungsbildung bei. Auch das man immer wieder tote Tiere sieht sorgt für Unbehagen beim Zuschauer und trägt dazu bei, dass man permanent versucht das „Böse“ oder Geheimnisvolle zu identifizieren bevor man es später kennen lernt.
Der Body Horror Anteil ist dann letztlich optisch meist nicht sehr präsent. Wenn dies dann allerdings sichtbar wird, sind diese Effekte dafür umso geheimnisvoller und ungewöhnlicher. Hier hat man ebenfalls sehr gute und eindrucksvolle Arbeit geleistet.
Mir hat der Film gut gefallen auch wenn ich mir in der Tat ein klein bisschen mehr Horror gewünscht hätte. Allerdings funktioniert die Romanze im Film sehr gut und die knapp 110 Minuten Spielzeit verrinnen ohne jegliche Längen. Letztlich ist „Spring“ ein Werk das nicht jedem gefallen dürfte, sich aber vom typischen Genre Muster abhebt und genau deshalb sehr interessant ist.
Auf der BluRay befinden sich über 3 Stunden Bonus Material. Vor allem das 70 Minuten lange Making Of ist sehr interessant. (michi)