F+H EMPFEHLUNG, FILM+HÖRSPIEL

FILM „Lightning Bug“ (Drama)

Originaltitel: Lightning Bug

Herstellungsland: USA 2004

: 24.04.2015

Wertung: Empfehlung

Regie:Robert Hall

Darsteller: Bret Harrison, Ashley Laurence, Kevin Gage

FSK: ab 16

Studio: MAD DIMENSION

Genre: Drama

 

Inhaltsangabe:

Fairfield, Alabama ist kein guter Ort für Träume und dennoch träumt der Teenager und Horrorfilm-Fan Green Graves einen großen Traum: Er möchte in Hollywood eine Karriere als Special-Effekt-Meister einschlagen. Der Verwirklichung seines Traumes stehen jedoch seine im Leben gescheiterte Mutter, der gewalttätige Stiefvater, religiöse Hardliner und die ganze Härte des Alltags im Weg. Doch Green ist nicht bereit aufzugeben – trotz aller Widerstände möchte er seinen Traum verwirklichen.

Meinung / Fazit: Das eigene Leben im Fokus

„Lightning Bug“ ist Familiendrama, Liebesgeschichte und Sozialstudie zugleich. Mit viel Feingefühl hat Regisseur Robert Hall eine sehr einfühlsame und ergreifende Geschichte auf die Leinwand gebannt, die viele Themen der verarmten White Trash Unterschicht in den südlichen US Staaten aufgreift. Armut, unerfüllte Träume, religiöser Wahnsinn oder Intoleranz sind nur wenige Themen, die wir in dieser Story wieder finden. Schnell wird auch klar warum dieser Film so toll erzählt ist; Robert Hall erzählt seine eigene Geschichte, den Weg den er gehen musste um irgendwann einmal zum gefragten Special Effect Meister und Regisseur (Laid To Rest; Chromeskull Laid to Rest 2) zu werden. Die Darsteller sind in Summe sehr gut und authentisch in ihren Rollen. Allen voran überzeugen Bret Harrison und Laura Prepon als tolles Teenie Paar das versucht der vorherrschenden Engstirnigkeit zu entfliehen und alle Sorgen hinter sich zu lassen. Doch die Hürden sind fast nicht zu bewältigen. In der Familie herrscht häusliche Gewalt; die religiösen Fanatiker sabotieren das ehrgeizige Schaffen des jungen angehenden Maskenbildners unter dem Vorwand von Satanismus.

Optisch sehr ergreifend sind viele schöne Szenen im Film. Green lernt in der Horrorfilmecke der Videothek das Goth Mädchen Angevin kennen und man schwafelt wundervoll über die neusten Empfehlungen im Horrorgenre. Dabei sprechen Poster an der Wand Bände über die Vorlieben des Filmemachers. Auch die Randnotiz mit den Namen gebenden Glühwürmchen ist toll, die ein Sinnbild sind für Freude und Hoffnung verkörpert in mitten der Tristesse.

„Lightning Bug“ ist eine schöne Geschichte mit viel Feingefühl und Dramatik. Eine kleine Perle die das Label „Mad Dimension“ da ausgegraben hat und auf jeden Fall für so manche positive Überraschung sorgen sollte in den Heimkinos, vor allem wenn man sich vor Augen führt, dass dieser Film eine wahre Geschichte erzählt. (michi)