Originaltitel: In Fear
Herstellungsland: GB 2013
Verkaufsdatum: 21.08.2014
Wertung: Empfehlung
Regie: Jeremy Lovering
Darsteller: Iain De Caestecker, Alice Englert, Allen Leech
FSK: ab 16
Studio: Studiocanal
Genre: Horror Thriller
Inhaltsangabe Vertrieb:
Tom und Lucy sind seit knapp zwei Wochen ein Paar und planen ein romantisches Wochenende in einem Luxushotel im Wald. Doch trotz ausführlicher Wegbeschilderung sind sie nicht in der Lage ihren Zielort zu finden. Die anfängliche Geduld schlägt spätestens mit Einbruch der Nacht in nackte Angst um. Angst vor dem Unbekannten, der Dunkelheit und vor sich selbst. Ihre Fahrt wird zur Höllentour und das Böse sitzt direkt hinter ihnen auf dem Rücksitz!
Regisseur Jeremy Lovering („Sherlock“) verlegt das horror-typische Thema ‚Home Invasion‘ kurzerhand in die beklemmende Enge eines Fahrzeugs und schafft eine zerreißende Spannung, die jedem Zuschauer bei der nächsten Autofahrt unweigerlich eiskalte Schauer über den Rücken jagen lässt. Der Horror-Thriller von den Produzenten der erfolgreichen britischen Genre-Beiträge „Sightseers“ und „Attack the Block“ wurde auf dem Sundance Film Festival 2013 und dem Fantasy Filmfest 2013 aufgeführt.
Meinung / Fazit: Beklemmend gut
In Zeiten, in denen es bei jedem Film krachen muss, in denen unzählige Körperteile fliegen und Blutfontainen spritzen müssen oder man aber das, was man technisch nicht darstellen kann, per CGI ungestüm in die Bilder eingefügt, da kommt dieser Film daher, der einen wieder auf das besinnt, was guten stimmungsvollen Horror ausmacht, und zwar ohne großes Effektgewitter. Dabei schafft es dieser britische Beitrag tatsächlich mit einer sehr eingeschränkten Filmlandschaft, der Film spielt nämlich zu 90% nur im PKW), und mit nur drei Darstellern eine extrem spannende und aufreibende Geschichte zu erzeugen, die einen über die gesamte Spielzeit absolut in Atem hält. Und dies ist wirklich bemerkenswert.
Wir begleiten das frisch verliebte Paar Lucy und Tom im Auto auf dem Weg zu einem Festival. Doch Tom ist ja ein Schlingel und hat auf dem Weg ein Hotelzimmer gebucht, um mit seiner neuen Errungenschaft eine romantische Nacht zu verbringen. Problem ist nur, dass sich Tom scheinbar in einem Pub bei den Einheimischen unbeliebt gemacht hat und diese nun dem Pärchen nachsteigen. Auf der Suche nach dem Hotel verirren sich die beiden nun hoffnungslos in einem Wald, in dem alle Wege scheinbar zu dem selben Ziel führen, eine verkommene Hütte, obwohl man immer der Beschilderung zum Hotel folgt. Diese schier endlose Situation sorgt für zunehmend Stress zwischen den beiden jungen Leuten, vor allem als die Nacht einbricht und vermehrt unheimliche Dinge um sie herum geschehen. Gerade als man als Zuschauer geneigt ist dieser Szenerie etwas überdrüssig zu werden, picken sie einen verletzten jungen Mann auf, der dieser zuerst ziellos erscheinenden Geschichte eine gute und spannende neue Dramaturgie verleiht.
Es sind nur Scheinwerfer, Taschenlampen, umstürzende Bäume oder hinterlassene Botschaften die hier diese dichte Atmosphäre erschaffen. Es ist das Herum irren auf engen Wegen, das Eindringen in die kleine Privatsphäre des Autos, die beklemmend klaustrophobische Enge des nächtlichen Waldes und die wenig rationalen Entscheidungen und nervenaufreibenden Diskussionen und Angstzustände der Protagonisten, die diesem Film seine Brisanz verleihen. In den richtigen Momenten wird der Stress der Spannung noch mit passend aufreibenden Sounds intensiviert, sodass man sich fast gefangen fühlt.
Für ein nervenaufreibendes Filmvergnügen ist somit gekonnt mit geringen Mitteln gesorgt. Der Effekt ist dafür aber umso größer und nachhaltiger und somit möchte ich diesen Film all den Liebhabern des klassischen Grusels, Suspense und Horrors ans Herz legen. Für mich eine echte Überraschung! (michi)