Originaltitel: Horsehead
Herstellungsland: Frankreich 2014
VÖ: 29.05.15
Wertung: Gut
Regie: Romain Basset
Darsteller: Lilly-Fleur Pointeaux, Catriona MacColl, Philippe Nahon, Murray Head
FSK: ab 18
Studio: Donau Film
Genre: Horror
Inhaltsangabe:
Die junge Jessica leidet seit ihrer Kindheit unter schrecklichen Alpträumen. Für das Begräbnis ihrer Großmutter kehrt sie nach Hause zurück. In einem Fieberwahn erlebt sie in ihrem Elternhaus ihren bislang schlimmsten Traum: Wahnsinnige Visionen der Gewalt wechseln sich ab mit grotesken Bildern ihrer Familie und einer verstörenden Gestalt, die die junge Frau verfolgt. Jessica versucht Kontrolle über ihre Ängste zu erlangen. Sie will das schreckliche Geheimnis ihrer Familie ergründen und sucht Konfrontation mit der grauenvollen Erscheinung. Betäubt von Äther begibt sie sich auf die Reise in einen tiefen Schlaf, aus dem sie vielleicht nie mehr erwacht…
Meinung / Fazit: Französischer Alptraum
Ja ja der französische Horrorfilm. In den letzten Jahren ist er leider ist Stocken geraten nachdem „Haute Tension“, „Martyrs“ oder „Inside“ für sehr intensive und krasse Filmerlebnisse sorgen konnten. Vereinzelt konnte man in den letzten Jahren Anschluss halten mit Werken wie „Livide“ doch der ganz große Nachschub ließ auf sich warten. Nun ist ein neuer Film verfügbar namens „Horsehead“ erschaffen von Regisseur Romain Basset der damit sein Debüt in Spielfilmlänge darlegt.
Der Film ist kein Horrorfilm im klassischen Sinne sondern entführt uns eher in eine surreale Traumwelt in der wir nach und nach das Grauen kennenlernen und den Hintergrund des Leidens von Jessica und ihrer Familie. Besonders beachtlich sind in dem Film die eindrucksvollen optischen Reize. Die Farbakzente und das Spiel mit Licht und Schatten sorgen für eine unglaublich dichte und beängstigende Atmosphäre. Hinzu kommen die Begleitmetaphern, die verkörpert vom Wolf und dem Kardinal mit Pferdekopf sehr ungewöhnlich und schaurig auf den Zuschauer wirken. Obendrein hat die Crew den Film mit einer ganz starken Ausstattung an Requisiten ausgestattet, sodass das optische Gesamtbild einfach nur grandios ist. Zu den ganzen visuellen Herausforderungen kommt noch ein ziemlich intensiver Soundtrack, der immer wieder sehr markant das gesehene unterstreicht und noch intensiviert.
Die Geschichte hinter dem Film möchte ich gar nicht weiter aufdröseln, ist aber in Summe nichts Neues und hat man in der ein oder andern Form schon einige Male thematisiert. Bei „Horsehead“ aber erleben wir diese fast ausschließlich in Träumen und Visionen in einer insgesamt sehr bizarren und außergewöhnlichen Art und Weise. Als dann Traum und Realität auch noch mehr und mehr miteinander zu verschwimmen scheinen kommt man langsam dem ganzen Grund auf die Spur.
Das der Film eine FSK 18 Bewertung bekommen hat liegt an dem doch manches Mal recht hohem Gewaltlevel aber auch an der oft verstörenden Optik. Wer also mal wieder so richtig Lust auf einen außergewöhnlichen Horrorfilm hat mit jeder Menge bizarren Bildern, der ist hier genau an der richtigen Adresse. (michi)