Originaltitel: Francesca
Herstellungsland: Italien, Argentinien (2015)
VÖ: 29.01.16
Wertung: Gut
Regie: Luciano Onetti
Darsteller: Gustavo Dalessanro, Raul Gederlini, Evangelina Goitia, u.a.
FSK: ab 18
Studio: Mad Dimension
Genre: Giallo
Inhaltsangabe:
Ein brutaler Serienmörder treibt sein Unwesen und versetzt die Bewohner einer ganzen Stadt in Angst und Schrecken. Die Polizeibeamten Moretti und Succo versuchen ihm das Handwerk zu legen, doch der Mörder scheint ihnen immer einen Schritt vorauszusein. Die beiden kommen dem Täter erst näher, als sie feststellen, dass die Morde mit dem 15 Jahre zuvor entführten Mädchen Francesca zusammenhängen…
Giallo nach klassischem Muster
Die optisch opulenten italienischen Thriller, genannt Giallo, erlebten in den 70er Jahren ihren Höhepunkt unter den Meistern Argento, Fucli oder Bava. Stilvoller Mord ist seit jeher der Kern des Genres und genau hier setzten auch die argentinischen Onetti Brüder, die italienischen Wurzeln haben, an. Immer wieder gab es zarghafte Versuche das Genre wiederzubeleben doch der Neo Giallo konnte sich nicht wirklich durchsetzen. Viel zu sehr ist das daraus resultierende Slasher Genre inzwischen platziert in den Sehgewohnheiten der potentiellen Kundschaft. Aber schön, dass es noch Menschen wie Luciano Onetti gibt, die sich trotzdem an ein solches Projekt wagen. Intelligenter Weise hat man allerdings beschlossen den Film aussehen zu lassen, als ob dieser eben aus der goldenen Zeit des Giallos stammt. Weiche blasse Bilder die aussehen als ob der Farbfilm noch in den Kinderschuhen steckt, passend ist auch die Geschichte die wir sehen genau in die entsprechende Zeit platziert.
Stilecht erleben wir viele klassische Elemente wie knarzende Lederhandschuhe oder schmerzhafte Stichwaffen die gekonnt zum Einsatz kommen. Auch die immer wieder ins Bild gebrachte J&B Whiskey ist immer wieder penibel inszeniert. Alles wird oft durch einen tollen psychedelisch wirkenden Soundtrack untermalt, der die Starken Bilder bestens unterstreichen. Gut umgesetzt sind auch die Träume und Visionen die eine surreale Wirkung und zugleich hohe Anmut haben. Gleiches gilt für die alte Diashow die abläuft und grandiose verstörende Szenen zeigt.
Die Geschichte läuft letztlich nach dem typischen Modus Operandi ab und Giallo Freunde werden sich schnell hinein finden können. Sicherlich kann man diesen Film nicht ganz auf eine Stufe mit den großen Vorbildern setzen, trotzdem dürfte der Film viele Freunde in der entsprechenden Szene finden. Also anschauen und genießen! (michi)