Originaltitel: The Mask
Herstellungsland: Kanada
Produktionsjahr: 1961
Wertung:gut
Regie: Julian Roffmann
Darsteller: Paul Stevens, Claudette Nevins, Bill Walker, Anne Collins…
FSK: ab 16 Jahren
Studio: Big Ben Movies
Genre:Grusel / 3D
Inhalt:
Michael Radin, ein junger Geschichtsprofessor kommt in den Besitz einer alten und mysteriösen Azteken-Ritualmaske. Immer wenn er diese Maske aufsetzt verfällt er in einen Rausch und es überkommen ihn verstörende Visionen. Diese werden von Mal zu Mal schrecklicher und gewalttätiger. Unter Einfluss einer dieser Visionen ermordet er schließlich ein junges Mädchen. Er vertraut sich dem Psychologen Dr. Allen Barnes an, der ihm jedoch nicht helfen kann. Kurz bevor ihn diese schrecklichen Ereignisse in den Selbstmord treiben, schickt Radin die Maske an Barnes. Dieser versucht herausfinden was es mit der Maske auf sich hat, setzt sie ebenfalls auf und erlebt wie Radin schreckliche Visionen, die auch ihn langsam um den Verstand bringen. Er beschließt mit Hilfe seines alten Universitätsprofessor Dr. Quincey die Maske in einem wissenschaftlichen Experiment zu untersuchen. Doch dieses Experiment endet in einer Katastrophe…
„Ein 3D-Schocker der grausamen Welle“…so lautet die Tagline. Wer sich jetzt wundert, weil 3D doch so unglaublich hip ist und die modernen Fernseher das jetzt erst können, dem sei gesagt, dass bereits in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die ersten 3D-Spielfilme gezeigt wurden. In regelmäßigen Abständen kramt die Filmindustrie dieses Gimmick wieder aus, um die aufgrund der (höchstwahrscheinlich) schlechten Filme, eingebrochene Gewinne zu kompensieren.
In den 50er und 60er-Jahren gab es eine wahre Flut an 3D-Filmen und „Die teuflische Maske“ stammt aus dem Jahr 1961. Der Eindruck, den ich von modernen 3D-Filmen habe (beschissene bis nichtvorhandene Story wird mit 3D-Effekten kaschiert), trifft hier zum Glück nur bedingt zu. Die Geschichte hätte ein Hitchcock höchstwahrscheinlich zwar beim morgendlichen Stuhlgang geschrieben, aber der Film hat Charme! Und wollen wir mal gar nicht drumherum reden: die 3D-Effekte sind der Star des Films! Die Geschichte ist gut umgesetzt, die Schauspieler gut, aber wenn man, wie es im Vorspann des Filmes geraten wird, die „Maske“ aufsetzt (ja, der DVD-Version liegen zwei 3D-Brillen bei!), knallt’s. Und jetzt mal ohne Witz: die Effekte sind trotz des Alters und der einfachen blau-roten Brille teilweise großartig! Ich habe sogar bei dem ersten 3D-Part laut ausgerufen, dass ich einen 3D-Fernseher möchte! Natürlich, wie bei 3D eigentlich üblich, sitzt nicht jeder Effekt, aber das plastische Bild und der ein oder andere Effekt ist wirklich erste Sahne.
Die Visionen, die der Träger der Maske sieht, sind aber überwiegend surrealistischer Natur und wirken eher wie Tanztheater und okkulter Messe und ich weiß nicht, ob Julian Roffmann nur zwei Filme gedreht hat, weil er irgendwo im LSD-Rausch verschwunden ist. Dazu kommt noch der geile Soundtrack, der die surrealen Bilder erstklassig untermalt.
Freunde des gruselig-spannenden 60er Jahre-Kinos mit einem Hang zum spaßigen Gimmick sind mit „Die teuflische Maske“ erstklassig bedient! (chris)