Originaltitel: Deep In My Mind
Herstellungsland: Deutschland 2011
VÖ: 14.03.11
Wertung: Geht so
Regie: Günther Brandl, Helmut Brandl, Monika Brandl
Darsteller: Günther Brandl, Vlasto Peyitch, Martin Eherer, Carolina Rath
Empfohlen ab 18 Jahren
Studio: Brandl Pictures
Genre: Horror
Inhaltsangabe:
Elliot Davis will die Nacht im mysteriösen Desdemona Hotel verbringen. Doch bald geschehen dort seltsame Dinge. Eigenartige Personen begegnen ihm. Langsam aber sicher beginnt Elliot den Verstand zu verlieren. Doch das ist erst der Anfang denn nun beginnt eine Reise in seine Gedankenwelt, tief hinein in seine Psyche. Denn dort ist etwas – und das will raus! Raus aus seinem Kopf!
„Deep In My Mind“ ist bereits der 45. Film aus der Independent Filmschmide Brandl Pictures – und vielleicht der Beste! Er entführt Sie auf einen bildgewaltigen und surrealen Psycho Trip der ganz besonderen Sorte. Horror und Spannung in bester David Lynch Manier!
Meinung / Fazit: Ein fieser Horror Trip
Der Film „Deep In My Mind“ stammt aus dem bayrischen Filmhaus Brandl und hat sich offensichtlich und auch nach eigener Aussage sehr am Schaffen von David Lynch orientiert, was eine sehr anspruchsvolle Aufgabe ist. Eine solche Aussage ist allerdings ja immer mal wieder gern überschnell ausgesprochen und so ist die Interesse groß, was tatsächlich hinter diesem Film steckt. Anzumerken ist noch, dass dieser Film ein Remake eines eigenen Filmes aus dem Jahre 2003 ist.
Der Film handelt von einem Versicherungsdetektiv, der eine Nacht im Hotel Desdemona verbringen möchte, über das es viele mysteriöse Geschichten gibt. Filmerisch hat man hier nicht auf sonderliche optische Reize gesetzt und kein auffälliges Gebäude gewählt, sondern ein einfaches Haus an einer Durchgangsstraße. Im Hotel dann muss man schon einmal schmunzeln wenn im bayrischen Akzent die Bezahlung in Dollar vereinbart wird. Um dem Geschehen eine gewisse Skurrilität zu verleihen hat man hier zu Beginn gleich einen sehr interessanten Charakter eingebaut. Im Empfang sitzt ein blinder alter Mann, der allerdings mehr sehen kann als man dies mit den Augen vermag und entsprechende tiefschirfende Kommentare abgibt.
Doch alles wird noch viel obskurer nach einem betäubenden Drink der Elliot wilde und mysteriöse Träume und Visonen verschafft. Blut, Mord und Sexorgien verwirren unseren Filmheld aber auch den Zuschauer auf dem Sofa. Warum haben die nackten Menschen Tierköpfe? Wieso werden diese Wesen nackt ans Kreuz geschlagen? Diese Szenen könnten in der Tat aus einem Lynch Film entspringen, zumal man optisch hier sehr viel Wert auf spannende Lichteffekte gesetzt hat und auch die Schnitte für dunkle und undurchschaubare Stimmung sorgen.
Schnell wird aber auch thematisch eine Irrenanstalt eingebracht und man stellt sich dann die Frage wo wir uns denn nun tatsächlich befinden? Ist das Hotel vielleicht eine Anstalt? Wo sind wir wirklich und wer ist Elliot wirklich? Ist das die Gegenwart oder die Vergangenheit?
Optisch ist der Film sehr provokant, voller surrealer Elemente und auch religiöser Anspielungen. Gefällt sicherlich nicht jedem im katholischen Bayern. Viele Szenen sind im Videoclip Stil gedreht, haben also einige effektreiche Nachbearbeitung erfahren bei der nicht das Ziel war das es möglichst echt ausschaut. Dies verstärkt optisch die Situation unseres Hauptcharakters und man muss sich schnell fragen ob das Gesehene real ist, Traum oder Fieberwahn. Auch ist zu vermerken das eine ziemlich authentische Sexszene gezeigt wird und auch sonst gibt es sehr viel nackte Haut in dem Film zu sehen.
Im Bonus findet man noch sehr viele Informationen über den Film und seine Entstehung. Ist auf jeden Fall mal ein Blick wert. Auch dabei ist ein Musikvideo und eine Kurzfilm Fassung der Themas.
Der Film ist interessant aber sicherlich nicht einfach zu sehen, auch wegen seiner Spielzeit von fast 100 Minuten. Die Independent Produktion ist jeder Zeit zu sehen, schadet aber nicht das zu vermittelnde Thema optisch richtig anzusprechen. Wer gern mal über den Tellerrand schaut, kann sich diesen Film gern mal anschauen. (michi)