Originaltitel: Dave Made A Maze
Herstellungsland: USA 2017
VÖ: 05/2019
Wertung: Gut
Regie: Bill Watterson
Darsteller: Nick Thune, Meera Rohit Kumbhani, Kirsten Vangsness
FSK: ab 16 Jahre
Verleih: Pandastorm
Genre: Fantasy
Inhaltsangabe:
Der erfolglose Träumer Dave baut in seinem Wohnzimmer ein gigantisches Labyrinth aus Pappkartons und verirrt sich darin heillos. Daves Freundin Annie macht sich mit einem Team von Freunden und Kurzentschlossenen an seine Rettung. Doch das Labyrinth entwickelt ein magisches Eigenleben und ist gespickt mit fiesen Fallen, fantastischen Kreaturen und einem blutrünstigen Minotaurus. In all dem irrwitzigen Durcheinander versucht Dave, wenn schon nicht den Ausgang, dann doch zumindest zu sich selbst zu finden.
Regisseur Bill Watterson ist mit seinem Debüt Dave Made a Maze ein einzigartiger Geniestreich gelungen. Die turbulente und zitatreiche Indie-Komödie ist gespickt mit schrägen Ideen, urkomischem Witz, überbordender Kreativität und einer kindlichen Fantasie. Beeinflusst von Terry Gilliam, Michel Gondry und den Fantasy-Abenteuerfilmen der 80er Jahre, verbirgt sich hinter dem Festival-Hit und Kritikerliebling zugleich ein einfühlsamer Blick auf die Künstlerseele.
Ein Film, den es so noch nicht gegeben hat. Wann kann man dies heute noch behaupten. Doch genau das trifft auf den Film zu, der unter der Regie von Bill Watterson entstanden ist. Wie kommt man auf die Idee, dass jemand in seiner Wohnung ein Labyrinth aufs Pappkartons baut, aus diesem nicht mehr herausfindet und darauf folgend seine Freundin mit einem Hobby – Kamerateam eine Erkundungs- und Abenteuermission in dieses Labyrinth unternimmt. Was irrwitzig klingt, ist es auch, trotzdem funktioniert der Film. Man hat die perfekte Balance geschaffen zwischen Abenteuerfilm und Komödie und auch die Darsteller sind optimal ausgesucht. Das wir dann in der neu erschaffenen Welt, die komplett aus Pappe besteht, dann auch noch Origami-Lebewesen treffen und sogar böse Monster setzt dem ganzen dann natürlich auch noch die Krone auf. Es entsteht tatsächlich ein Kampf um Leben und Tod der nicht für jeden positiv endet und spätestens als es dann auch noch Splatterszenen gibt mit Blutfontänen aus Papierflitterstreifen, hat der Film endgültig meine Sympathie gefunden. Auch das die menschlichen Besucher selber durch eine magische Schleuse zu Pappfiguren werden können, hat einen ganz besonderen Witz.
Über die Laufzeit von etwa 80 Minuten kann der Film nicht dauerhaft den Level an Unterhaltung halten, trotzdem ist dieses Werk extrem liebevoll gestaltet und bietet den Zuschauern viel Freude außerhalb der typischen Sehgewohnheiten. Wer also auf innovative Werke steht ist hier genau richtig! (michi)