Originaltitel: The Abominable Dr. Phibes
Herstellungsland: USA 1971
Verkaufsdatum: 06.12.13
Wertung: Gut
Regie: Robert Fuest
Darsteller: Vincent Price, Joseph Cotten, Virginia North
FSK: ab 12 Jahren
Studio: Twentieth Century Fox
Genre: Horror
Inhaltsangabe:
Ein Team von Chirurgen verursacht durch einen Kunstfehler den Tod von Dr. Phibes‘ über alles geliebter Frau. In seiner abgrundtiefen Verzweiflung schmiedet der Doktor einen ebenso kreativen wie furchtbaren Racheplan: Mit der Bibel als Gebrauchsanleitung schickt er seinen Feinden eine Flut alttestamentarischer Plagen auf den Hals, von Heuschreckenschwärmen bis zu Horden von Ratten. Und der Höhepunkt wird erst in einem der schaurigsten Finale der Filmgeschichte erreicht.
Fazit / Meinung:
Der nächste Titel in der Reihe Horror Cult Uncut bringt uns zu Dr. Phibes, welcher von niemanden geringeren als Vincent Price verkörpert wurde. Besonders besticht der Film durch seine wirklich kreativen Arten zu morden. Gemäß dem Leitfaden der 10 Plagen gibt es einen Tod durch Fledermausbisse, einer sich verengenden Froschmaske oder aber durch Ausbluten. Diese und auch die anderen Tode sind dabei mit sehr viel Liebe zum Detail inszeniert aber zeitgemäß ohne größere Gewaltdarstellung. Damals reichte es noch die Phantasien der Zuschauer anzuregen.
Der beeindruckenste Tötungsakt ist der mit den Heuschrecken, aber schaut selber und wählt euren Favoriten!
Immer wieder werden wir auch Zeuge von Dr. Philes skurilem Kabinett, welches der selber eindrucksvoll als Orgelspieler musikalisch begleitet. Aber auch seine wunderschöne Assistentin Vulnavia zeigt sich liebreizend und musikalisch begabt, wenn sie den Übergang vom Leben in den Tod mit schönen Violinenklängen begleitet. Die musikalische Komponente hat einen gewissen poetischen Ansatz, der sich sehr passend mit der fast theatralischen Erzählweise des Films ergänzt.
Dr.Phibes mordet um den Tod seiner geliebten Frau Victoria zu rächen. Alle 10 Ärzte und Schwestern, die bei der missglückten OP seiner Frau zugegen waren, wurden mit einer der 10 Plagen bedacht. Ist dies vollbracht, kann bei einer bestimmten Sternkonstellation Victoria wieder erweckt werden. Phibes selber ist völlig entstellt und des Sprechens nicht mehr ohne Hilfe mächtig. Somit spricht Vincent Price im Film eigentlich kein Wort, denn er kann sich nur mittels Sprachrecorder verständigen. Trotzdem oder gerade deshalb ist seine Rolle in diesem Film so besonders, denn an Magie und Anziehungskraft hapert es trotz dieses Umstandes nicht.
Auch wenn der Film gern etwas dunkler hätte sein können, hat er mich sehr überzeugt. Ich weiß eigentlich nichts über den kommerziellen Erfolg oder Misserfolg des Films aber als Bindeglied zwischen den Schwarz Weiß Filmen der 50er und 60er Jahre zum späteren 70er Jahre Horror ist dieses Werk sehr überzeugend. Vincent Price ist hier in einer ganz starken Form zu sehen und da ist die Fortsetzung dieses Filmes nur ein Jahr später nur logisch zu werten. Ohne zu viel zu verraten konnte Dr.Phibes sein Ziel ja nicht vollenden, also ist Fortsetzung fast schon Pflicht gewesen. (michi)