Originaltitel: Countess Dracula
Herstellungsland: UK 1971
Verkaufsdatum: 17.12.2014
Wertung: Empfehlung
Regie: Peter Sasdy
Darsteller: Ingrid Pitt, Nigel Green, Sandor Elès, Maurice Denham
FSK: ab 16
Studio: Anolis Entertainment
Genre: Hammer Film Klassiker
Inhaltsangabe:
Wahrscheinlich war es weniger der historische Dracula, der Bram Stoker und unsere heutige Vorstellung vom klassischen Vampirismus geprägt hat, als die ungarische Gräfin Báthory Erzsébet — Elisabeth Báthory, verwitwete Elisabeth Nádasdy (1560-1614), die, wenn man den Schauergeschichten glauben will, dem Geheimnis der Ewigen Jugend auf der Spur war.
Aus den historischen Prozessunterlagen geht hervor, dass die adlige Dame zahlreiche Mädchen auf ihre Burg gelockt, sie hat fesseln, schlagen, auspeitschen und zu Tode quälen lassen. Die Zahl ihrer Opfer schwankt zwischen 36 und 650.
Für Hammer und Regisseur Peter Sasdy war dies der erste Horrorfilm, der vollständig auf einer wahren Geschichte basierte — entsprechend der Firmentradition natürlich mit einem Blutbad in „shocking colors“, eine Mischung aus Dracula und Feminismus, mit Ingrid Pitt kongenial besetzt, die
Elisabeth geradezu lustvoll spielte:
„Sie tötete Mädchen mit ihren Bluthunden, sie hat sie im Schnee eingefroren. Sie vollbrachte unglaubliche Grausamkeiten.“
Bonus
Exklusiver Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen, Audiokommentar mit Ingrid Pitt , Stephen Jones und Kim Newman, Interview mit Peter Sasdy (2013), Interview mit Ingrid Pitt (1994), Trailer, Deutsche Titelsequenz, Deutscher Werberatschlag, US Pressbook, Hammer Christmas Folder, Rank Folder, Bildergalerie, 24-seitiges Booklet
Spezifikationen
- Laufzeit: 93 Min.
- Bildformat: High Definition Widescreen (16:9 1,66:1) 1920x1080p
- Tonformat: Deutsch / Englisch 2.0 Mono DTS HD Master Audio
- Untertitel: Deutsch
- Verpackung: Mediabook oder Softbox
Meinung / Fazit:
„Countess Dracula“ wie der Film im Originalen heißt, gehört nicht gerade zu den erfolgreichsten aus dem britischen Filmhaus. Zu Beginn interessierte man sich noch sehr für den Film aus der Hand des ungarischen Regisseurs Peter Sasdy, doch schnell sprach sich herum, dass dieser Film nicht unbedingt als Horror Film funktioniert, sondern eher als eine historische Verfilmung zu sehen ist. Viel zu blutarm und fast gänzlich ohne Gewalt und Grusel, das passte nicht in die Sehgewohnheiten des Hammer Film Publikums. Aber man hat sich hier halt vollständig an einer historischen Geschichte gehalten und nicht viele Dinge hinzugedichtet, um dem Zuschauer mehr Horror zu bieten.
Das soll aber nun nicht heißen, dass dies kein guter Film ist. Ganz im Gegenteil, die Geschichte der Lady Bathory bietet eine grandiose Plattform und wurde hier vor allem von der „zweiten Wahl“ Ingrid Pitt hervorragend verkörpert. Ursprünglich wollte man Emma Peel für die Rolle haben, doch dies sollte nicht klappen. So ist es halt Ingrid Pitt die in grandioser Art und Weise die Rolle der nach Jugend trachtenden Gräfin einnimmt und sowohl die alte verschrumpelte wahnsinnige Frau hervorragend spielt, als auch die in jugendlich blühende Gräfin. Dabei zeigt sie sogar vollen Körpereinsatz und zeigt freizügig ihre ausladenden Rundungen.
Generell zeigt der Film die menschliche Schwäche nicht mit der Realität im Einklang zu sein. Das ewige Streben nach Schönheit und Jugend wird zur Sucht und führt zum Wahnsinn dessen Weg sogar über Leichen geht. Baden im Blut von Jungfrauen als Elixier der Jugend, dieser Aberglaube wird in dieser Geschichte zur Realität und die Maske der Filmcrew hat dabei auch hervorragende Arbeit geleistet und Ingrid Pitt immer wieder und immer fataler altern lassen, nachdem die Wirkung des Blutes abgeklungen ist. Auch die Kulissen und Kostüme passend in die ungarische Region in der das Geschehen spielt und ist natürlich auch unverkennbar Hammer!
Das Mediabook von Anolis bietet wiedermal eine grandiose Sammlung an Informationen und Bildern rund um den Film und die historische Geschichte der Elisabeth Bathory. Für jeden Hammer Film Freund natürlich somit ein weiterer Traum, der in Erfüllung geht. Bild und Ton sind sehr gut aufbereitet und so steht dem Filmvergnügen auch auf großen Screens nichts im Wege!
Schon zu verkünden ist, wie der nächst folgende Titel in Anolis Hammer Film Reihe heißen wird. Es handelt sich um John Gillings „Nächte des Grauens“ aka „The Plague of the Zombies“ aus dem Jahre 1966. Also haltet die Augen auf! (michi)