Konzertbericht vom 18.06.2024 im Kulturwerk Herford
(www.reload-festival.de / www.kulturwerk-herford.de)
Hinweis vorab: Wer Bock hat, kann sich die Spotify-Playlist zum Konzert HIER anhören! Eine ausführliche Fotostrecke findet ihr zudem ganzen unten auf der Seite.
INTRO:
Nach dem ausverkauften Biohazard Konzert in Berlin letztes Jahr habe ich meinen Augen nicht getraut, als ich las, dass für dieses Jahr die einzige deutsche Clubshow im nahe gelegenen Herford stattfinden sollte. Da Herford für mich schon so eine Art Stadtteil von Bielefeld ist und man die hiesige Clubszene seit Jahren kennt, war es gefühlt ein Konzert in der Heimatstadt. Aber fangen wir von vorne an.
Wenn man sich nach der Arbeit nochmal hinlegt, um Kraft für den Abend zu tanken, dann aber 3 Stunden anstatt einer halben schläft, geht es mir so, dass der Kreislauf so dermaßen im Keller ist, dass es einem nuklearem Winter gleicht, den man gerade zu überleben versucht. Da man eh schwitzen wird wie Sau, kann man sich zum Glück die Zeit zum Duschen sparen.
Gegen viertel nach sieben in Herford eingetroffen, war der Hauptparkplatz schon so voll, dass einige Autos wieder runterfuhren, um auf den Nebenparkplatz auszuweichen. Menschen mit Metal Shirts, Bundeswehrhosen und Kutten strömten aus allen Richtungen Richtung Eingang und ich war sichtlich überrascht, wie viel hier los war. Zu meiner Enttäuschung war der Hauptparkplatz aber nicht voll, sondern ein Kinderzirkus hatte sich auf dem hinteren Teil breitgemacht.
Nach der ersten „Hallo, Hey wie geht’s Runde“ bin ich erstmal wieder raus, um meinen Hoodie ins Auto zu bringen. Während ich vor dem Eingang stand, konnte man schon fast von einem kleinen Verkehrschaos sprechen, da alle ankommenden Autos erstmal auf den Hauptparkplatz wollten. An vielen Nummernschildern konnte man sehen, dass einige eine längere Fahrt in Kauf genommen hatten. Leute drängten sich sich in an der Eingangstür und der Laden füllte sich lebhaft. Sollte die groß angekündigte Doppelheadlinershow doch ihrem Namen gerecht werden? Nun denn. Start sollte 19.45Uhr sein, aber durch die Parksituation kam es zu Verzögerungen bei der Anreise und im Eingangsbereich, so dass es erst gegen 20 Uhr los ging.
BIOHAZARD:
Der Laden war schon gut gefüllt, aber keiner der Anwesenden traute sich so richtig vor die Bühne. Selbst als das Intro lief, war vom dichten Gedränge um die besten Plätze nicht die Rede. Die ostwestfälische Trägheit hatte auch mich im Griff, da mein Nachmittagsschlaf einfach viel zu lang war, aber zugegeben, man hatte auch kaum Zeit, um irgendwie anzukommen. Auch die Gesichter der Band Biohazard sahen etwas verwundert aus, als sie die vielen leeren Reihen sahen und als die Ersten anfingen Pogo zu tanzen, war noch mehr Platz da. Es dauerte bis zum zweiten Song und der Ansage des Sängers, die Leute sollten doch mal ein bisschen näherkommen, bis die Tanzfläche sich gefüllt hat. Derweil strömten immer mehr Menschen in das Gebäude.
Nach schon nur einer Stunde um 21 Uhr war leider schon wieder Schluss. Das war die groß angekündigte Co-Headlinershow. In Berlin letztes Jahr haben sie 1 ½ Stunden gespielt und selbst als Headliner auf einem Festival machen die Bands mindestens 1 ¼ Stunden. Viele verwunderte Gesichter gab es, als nur noch ein Foto gemacht wurde und die Band ohne Zugabe verschwand. Ich meine, es ist ja okay, wenn eine Band nur eine Stunde spielt, so eine Tour stelle ich mir auch mega anstrengend vor usw., aber wenn man eine große Doppelheadlinershow ankündigt, und viele Leute sind von weiter weg angereist, kann man schon enttäuscht sein.
Setlist BIOHAZARD: Shades Of Grey, Tales From the Hard Side, Urban Discipline, Black And White And Red All Over, Victory, Wrong Side Of The Tracks, Five Blocks To The Subway, Love Denied, How It Is, We´re Only Gonna Die (From Our Own Arrogance) – Bad Religion Cover, Punishment, Hold My Own
FEAR FACTORY:
Das Kulturwerk war inzwischen voll. Ich denke, es fehlte nicht viel bis zum Ausverkauf. Fear Factory starteten pünktlich um 21.30 Uhr. Obwohl mir die Alben und die Musik eher nicht so zusagen, fand ich die Show ganz interessant. Der Sound war bei beiden Bands super. Wie ich hörte, hatte man vor Wiedereröffnung der Lokation wohl einiges in Equipment investiert, was wirklich zuhören war. Der Sound auch im Discobetrieb ist um ein vielfaches besser geworden, als noch zu ‚X‘ Zeiten. Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass die Band eine so große Fangemeinde hat, ihnen schien es sehr zu gefallen und die Stimmung war bis in die letzte Reihe auf einem konstantem Partylevel.
Man hatte echt Probleme überall durchzukommen, weil gefühlt überall Leute standen und am Tanzen waren. Ob das den kurzen Auftritt von Biohazard wett gemacht hat, kann ich nicht sagen, aber es war auf jeden Fall eine super Atmosphäre mal wieder ein großes Konzert in einer großen Lokation mitgemacht zu haben.
Setlist FEAR FACTORY: What Will Become, New Breed, Recharger, Shock, Edgecrusher, Smasher/Devourer, Powershifter, Disruptor, Fuel Injected Suicide Machine, Linchpin, Martyr, Scapegoat, Archetype, Replica, Zero Signal
Hinweis zur Erinnerung nochmal: Wer Bock hat, kann sich die Spotify-Playlist zum Konzert HIER anhören!
FAZIT:
Wenn Biohazard noch ein paar Songs dran gehängt hätten, wäre es perfekt gewesen, in Zukunft sollte mal einfach ehrlich sein, wenn man einen Support gebucht hat, diesen auch als solchen anzukündigen. Bis auf die Parkplatzsituation schien alles gut organisiert zu sein und man darf gespannt sein, was die Konzerte im Kulturwerk in naher Zukunft bringen werden. Ich denke, es ist ein Zugewinn für die Region Ostwestfalen, dass sich endlich mal jemand traut, verschiedene Liveevents auf die Beine zu stellen. Schaut mal auf die Homepage www.kulturwerk-herford.de vorbei es ist für alle was dabei, von Death, Power, Gothic Metal und Hadcore/Punk kommt dieses Jahr noch einiges.(holger)
FOTOSTRECKE: