LIVEBERICHT

BLACK SPACE RIDERS :: Einmal bis zum Rand des Universums und zurück


Irgendwo im Weltall am 11.02.2011
(Fotos by Chris)

Logbuch-Eintrag Nr. BSR-KS-20110211:
Die Space-Kadetten Chris und Kathi machen sich am 11.02.2011 auf, um an einer besonderen Ausbildungsmission teilzunehmen. Die verwegenen BLACK SPACE RIDERS, eine Gruppe subversiver Gestalten, die sich der Verbreitung des Space-Dooms mit Leib und Seele verschreiben haben, haben angekündigt, den Weltraum zu einem besseren Ort zu machen. Dazu benötigen sie die Unterstützung von ungefähr 30 Freiwilligen und die Chance, zu diesem erlesenen Kreis von Sound Guerillas zu gehören, wollen sich die beiden mutigen Space-Doom-Missionare nicht nehmen lassen und als sie zur vereinbarten Zeit an der geheimen UFO-Landeplatz ankommen, werden sie von der Gruppe der vier Offiziere bereits erwartet.
Das Spaceship ist deutlich kleiner als gedacht und sieht eigentlich aus wie ein Haus. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Basisoffizier G-Not wird klar, dass das Raumschiff nur geliehen ist und der Besitzer wohl nichts von der Spritztour erfahren sollte. Tja, was soll’s, da hätte er wohl besser auf sein Gefährt aufpassen sollen.

Sobald das Intro die Turbinen zum Glühen bringt, marschiert Trommeloffizier CRIP mit seiner Blechtrommel in die Kommandozentrale ein und gibt den Takt vor, bevor sich das Raumschiff mit „ride on, black space rider“ mit doppelter Mopsgeschwindigkeit in die unendlichen Weiten des All katapultiert.
Wie es sich für eine fortgeschrittene Zivilisation gehört, unterscheiden sich die Schulungsmaßnahmen deutlich von denen, die wir hier auf der Erde kennen: es gibt weder Frontalunterricht und Vorlesung, noch Arbeitsgruppen oder ähnliche Zeitverschwendung, sondern die Methoden der freundlichen Mutanten vom Planeten Münster sehen vor, dass die Inhalte mit monstermäßigen StonerDoomRock-Riffs, einem unglaublichen Groove und einigen gesungenen Anweisungen vermittelt werden. Allerdings werden die wichtigen Botschaften nicht nur verbal, sondern auch mittels sechssaitigen Telepathiegeneratoren unter das Volk gebracht und die wissbegierigen Schüler können von den gespielten Monologen nicht genug bekommen, denn selten war das nicht-gesprochene Wort so aussagekräftig, wie in diesem Space-Doom-Camp. Da eine solche Übermittlung von Botschaften sehr an den Kräften zehrt, teilen sich die Offiziere JE und SLI diese Beiträge und der Applaus von sechzig Händen kann gar nicht so laut erschallen, wie die Vorträge es erfordern.

Zuerst erhalten die Rekruten es eine Lektion in Sachen Einsamkeit im All („lonely space trucking man“), um im Anschluss im Umgang mit einer „spacebomb“ geschult zu werden. Leider wird der Unterricht durch die „stoned bikers in space“ gestört, die die Weltherrschaft des Rock zu verhindern versuchen, aber nach einem unglaublichen instrumentalen Monolog von Kommandant JE und einer akkuraten Geschwindigkeitsübertretung, verstehen die galaktischen Störenfriede, dass „black is the colour of space“ und verschwinden in den unendlichen Weiten.
Nach einem solchen Angriff wird man schon mal nachdenklich und erkennt, dass das Leben manchmal schrecklich absurd sein kann („about life in space“). Aber bevor die Gruppe sich vor Angst in den Raumanzug machen kann, tritt er auf den Plan: „I, black space messiah“ und erklärt, dass es einen Job zu tun gibt. Nach einem kurzen, aber unterhaltsamen Dialog mit Trommel-Offizier CRIP folgt die nächste Attacke eines „Voodoo Spaceship“ (oder intern „Heavy Metal Express“ genannt), aber wir „hide in the spacelight“ und erkennen selbst, dass der „space is black“.
Aber die intelligenzgeminderte Horde vom Planeten DSDS findet uns (wenn man weniger denkt, sind die niedrigen Instinkte halt etwas stärker ausgeprägt) und es endet, wie es mit dem Rock niemals enden darf: es gibt eine unglaubliche „space collision“…our final flight… drift… crash… breath… death.

Aber der Space-Doom wird alle Trends überleben und durch den massiven Schutzschild, den der Tieffrequenz-Posing-Offizier SAQ um das Raumschiff gelegt hat, überstehen die Anwesenden die Kollision zu ihrer Überraschung völlig unbeschadet und glücklich.
Allerdings endet die offizielle Schulung hier auch, aber durch die hohe Adrenalinkonzentration geben die Spacecowboys noch einen vierteiligen Ausblick auf die folgenden Space-Doom-Camps und beschreiben schon einmal die „sunsucker from outer space“ und erklären und warum wir „digging down deeper into the molten sun“ müssen. Hin- und hergerissen von der Begeisterungsfähigkeit der Schüler (und jetzt mittlerweile Missionarsanwärter) erzählen sie uns zusätzlich noch von den „creatures of no-light“ und zum Abschluss tragen sie noch eine alte Volksweise der CHAMELEONS vor, die keiner der Anwesenden mehr kennt, da sie so alt wie das Universum ist. Nun gut, einer hätte sie noch kennen können, traut sich aber nicht, sich als Urknall-Zeuge zu outen. Aber eine der Weisheiten des Abends lautet ja nicht umsonst, dass der Space nicht vor Falten schützt.

Das Raumschiff landet somit sanft wieder da, wo es gestartet war und auch wenn die Mitreisenden der Meinung sind, jahrelang von der Erde fort gewesen zu sein, waren es nur ca. eineinhalb Stunden. Oder zwei? Das Zeitgefühl ist bei diesem Spacetrip komplett durcheinander gekommen. Aber die Zeit sollte ausgereicht haben, die Anwesenden mit soviel positiver Space-Doom-Energie versorgt zu haben, dass sie solange davon zehren können, bis im Herbst oder Winter der zweite Fernkurs veröffentlicht wird.
Wer sich in die Reihe der Space-Kadetten eingliedern möchte, um die echte Musik zu fördern, sollte hier klicken: www.myspace.com/blackspaceriders.

Dass die vorrangige Farbe im Weltall schwarz ist, hat auch jeder gemerkt, der sich von der Schulung einen Schnappschuss mit nach Hause nehmen wollte, denn das Licht (Zitat JE: „Welches Licht?“) war nicht gerade zum Fotografieren gemacht, aber wenigstens zum Experimentieren.
Für uns war diese intime Atmosphäre in Verbindung mit den starken, beeindruckenden Vorträgen ein wirkliches Highlight und wir werden sicher alles dafür tun, dem Space-Doom zu dem Erfolg zu verhelfen, den er verdient. Oder wie ein Freund von uns Space-Doom-Missionaren sagen würde: „Großartige Musik ihr macht“. Es war uns eine Ehre, mit ihnen geflogen zu sein! Logbucheintrag: Ende. (chris).