Livebericht ASPHYX + KEITZER + WILT vom Konzert in der Druckerei Bad Oeynhausen am 12.09.2025
(Text & Photos by Domenico)
Die Death Metaller WILT aus Herford leiten den Abend ein: Old School Death Metal nach dem Motto „Stumpf ist Trumpf“ und eine ordentliche Portion Eigenhumor sorgen schon in der ersten halben Stunde für gewaltiges Headbangen und gute Stimmung.
Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass singender Bassist Matze in letzter Zeit mit Halsproblemen zu kämpfen hatte und an diesem Abend seinen ersten Auftritt nach seiner Genesung hatte. Dies war allerdings kaum zu hören, denn seine Stimme war einwandfrei wie immer. Gitarrist Marko musste aus persönlichen Gründen ausfallen und wurde durch einen anderen Musiker ersetzt. Dies sorgte ebenfalls für keinerlei Probleme.
WILT hat sich im Laufe der letzten Jahre innerhalb der Death Metal Szene einen Namen gemacht und ist des Öfteren mit deutlich größeren Bands aufgetreten.
Der Auftritt erinnert an das legendäre Post-COVID-Konzert im Haus der Kulturen in Göttingen. Dort traten sie ebenfalls mit ASPHYX auf. Dieses war ein „More of the same“-Auftritt, und genau deswegen wurde es vom Publikum hart gefeiert. Wieder einmal schaffen es WILT, mit ihrem kompromisslosen Old School Death Metal zu überzeugen und uns allen Nackenschmerzen zu bereiten.
Nach WILT war KEITZER dran. Diejenigen, die immer noch keine bis erträglichen Nackenschmerzen hatten, wurden spätestens jetzt erwischt. Laut Duden ist die Definition von „Abriss“ dieser Auftritt der Death Metaller aus NRW. Die Truppe hinter dem brüllenden Zauberzwerg Chaco liefert einen zerstörerischen Sound, der die Druckerei beben lässt.
Die Zeit verging wie im Flug: Obwohl der Auftritt fast eine Stunde dauerte, fühlte es sich an wie 10 Minuten. Trotz des Malträtierens der oberen Wirbelsäule war mein erster Gedanke nach diesem Auftritt: „Ich will noch mehr.“ Noch mehr von diesem zerstörerischen Sound, der an die goldenen Zeiten des Genres erinnert, und noch mehr von diesen Mosh-Pits. Deshalb war das etwas längere Warten auf ASPHYX besonders ätzend.
Nun war es soweit: Die Band, auf die alle gewartet hatten – die niederländische Death Metal Legende ASPHYX, die seit 38 Jahren die Bühnen der ganzen Welt in alle Einzelteile zerlegt. Trotz des fortgeschrittenen Alters machen die vier Musiker weiter, wo sie beim letzten Mal aufgehört hatten. Mit einer Setlist, die aus alten und aktuelleren Krachern bestand, gibt ASPHYX unseren Nacken den Gnadenstoß. Die Druckerei wird von den Riffs der 90er Jahre pulverisiert, und Martin Van Drunen zeigt wieder einmal, warum er zu den einflussreichsten Sängern der Death Metal Szene zählt. Genauso wie bei WILT war Eigenhumor auch Thema, was ebenfalls zeigte, dass die Attitüde der Band sich kein Stück verändert hat, obwohl sie einen derartigen Erfolg erzielt hat.
Keine Alterspuren, keine Kompromisse, kein Versuch, jeden Cent aus den Taschen der Fans zu entwenden – einfach nur grandioser Death Metal, verbunden mit Demut und Treue. All das macht ASPHYX zu einem absoluten Vorbild für Tausende von Metalbands, sowohl vor, während als auch nach ihren Auftritten.