Herstellungsland: Frankreich/Kanada/Chile 2016
VÖ: 06.07.17
Wertung: Geht so
Regie: Patricio Valladares
Darsteller: Ariel Levy, Bryce Draper, Natalie Burn, Ignacia Allamand
FSK: ab 18
Verleih: Tiberius Film
Genre: Horror
Inhaltsangabe:
Mountainbike-Star Joe reist mit seiner Freundin Stephanie zu einem großen Rennen nach Chile. Während eines Trainings-laufs retten die beiden mitten im Wald einen lebensgefährlich verletzten Mann, der an einem mysteriösen Virus leidet. Scheinbar war der Fremde
vor etwas auf der Flucht. Es kommt wie es kommen muss: Joe wird von dem Verletzten infiziert, dessen Zustand sich dramatisch
verschlechtert. Noch dazu geraten Joe und Stephanie ins Visier einer Gang brutaler Killer, die alles daran setzen, ein undurchsichtiges Geheimnis zu bewahren. Wird es den beiden gelingen, der Gefahr zu entkommen? Denn der Virus hinterlässt weiter eine Schneise der Zerstörung…
Mit WRONG TRAIL – TOUR IN DEN TOD liefert Regisseur Patricio Valladeres nach „Hidden in the Woods“ einen blutigen Body-Horror,
der u.a. beim Frightfest in London von Publikum und Kritikern zugleich als Liebling gefeiert wurde und beim Window Awards in der Rubrik „Bloody work in progress“ ausgezeichnet wurde. Neben Natalie Burn („The Expendables 3“) und Ignacia Allamand („Knock
Knock“) sind Ariel Levy („Aftershock“) und Luke Massy („Sons of Anarchy“) in diesem packenden Uncut-Schocker zu sehen.
Sehr gute Ansätze. Aber,…
Wenn man sich die Verpackung anschaut und die Zitate liest die auf dem Cover angezogen sind steigert dies beim versierten Horrorfilmfan nicht gering die Vorfreude auf dieses filmerische Erlebnis. „Wrong Turn triift auf Cabin Fever“ oder auch Vergleiche zu namhaften Body Horror Filmen lassen einen wirklich vor Freude nervös werden. Hinter diesem Werk steckt Regisseur Patricio Valladeres der nach dem Film „Hidden in the Woods“ einen weiteren Eintrag im Horror Genre hinterlässt, welcher auf diversen Filmfestival positive Resonanzen bekommen hat. Die Auswahl der Darsteller ist ordentlich, alle Hauptdarsteller können auf gute Referenzen verweisen. Doch was bedeutet dies nun in der Realität?
Gut ist das Thema mit den Moutainbikern die auf einem Trail in Chile in einer entlegenen Gegend unterwegs sind. Hier kann der Film mit wirklich guten wackeligen Bildern aus Action Cams punkten. Doch der Action Spaß nimmt ein jähes Ende als man einen Verletzten findet, der sowohl angeschossen ist, aber auch durch eine merkwürdige Hautkrankheit keinen guten Eindruck macht. Es kommt dann wie es kommen muss, es gibt eine Gruppe Menschen die Jagd auf diesen Menschen machen und die Krankheit ist natürlich ansteckend. All das sorgt für jede Menge todbringende Probleme für die Mountainbiker.
Thematisch ist der Film also sehr gut positioniert und in der Tat mit Zutaten wie Man Hunt, Okkult, Body- und Backwoods Horror angereichert. Leider krankt das Ganze dann an der Umsetzung. Man kann ja noch behaupten, dass die blassen Farben und die Belichtungsmankos als Stilmittel gedacht sind. Aber die Darsteller wirken sehr hölzern, die Konversationen sind manches Mal sinnfrei und in den Action Szenen bemerkt man das hier nicht das beste Budget zur Verfügung stand. Auch die Gore und Body Horror Effekte können nicht in vollem Umfang überzeugen, vor allem wenn man zum CGI greift wird es ab und an sehr peinlich.
Auch wenn ich wahrlich kein Freund des amerikanischen schamlosen Remake Wahns bin, könnte dieser Film mit etwas mehr technischen und entsprechenden finanziellen Mitteln ein richtiger Hammer des Genres werden. So muss ich sagen bleibt es bei einer sehr guten Idee und einer leider etwas ausbaufähige Umsetzung.
Freunde des Independent Horrors werden hier natürlich trotzdem befriedigt werden können. Wer mehr Wert auf technisch perfekte Bilder und saubere Schnitttechnik legt, könnte hier weniger Freude dran haben. (michi)