Herstellungsland: USA 1959
VÖ: 19.08.16
Wertung: Empfehlung
Regie: William Castle
Darsteller: Vincent Price, Judith Evelyn, Darryl Hickman
FSK: FSK ab 12
Studio: Anolis Entertainment
Genre: Horror Klassiker
Inhaltsangabe:
Der New Yorker Arzt Dr. Chapin macht eine bahnbrechende Entdeckung: Er findet heraus, dass in Situationen größter Angst an der Wirbelsäule des Menschen ein Parasit wächst, der das Rückgrat seines Wirtes zerstört, wird er nicht durch einen markerschütternden Angstschrei getötet. Chapin will das Wesen, dem er den Namen „Tingler“ gegeben hat, nach einem waghalsigen Selbstversuch separieren, um seine Entdeckung zu beweisen. Doch wie kann er den Tingler aus einem Wirtskörper entfernen, wenn der Patient dabei sein Leben verlieren könnte? Da kommt ihm die stumme Frau eines Bekannten gerade recht, denn sie ist außerstande zu schreien. So reift in Dr. Chapin ein skrupelloser Plan, dessen Ausführung ungeahnte Folgen hat.
SCHREI, WENN DER TINGLER KOMMT vereint mit der Horrorikone Vincent Price und dem Gimmick-König William Castle zwei Größen des klassischen Horrorfilms und ist dabei einer der schönsten Filme aus der Produktion Castles. Ein Monster-Gimmick-Film-im-Film-Klassiker, wie er besser nicht sein kann und der vollkommen zu Recht zum Kultfilm wurde
Ausstattung:
2-Disc-Edition (Blu-ray & DVD)
Extras: Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen und Uwe Sommerlad / Audiokommentar mit Ingo Strecker und Robert Zion / Deutsche Kinofassung / Dokumentation „Scream For Your Live“ / Amerikanischer Kinotrailer / Deutscher Kinotrailer / „Scream“ Szene Kinosaal / „Scream“ Szene Autokino / Bildergalerie
20-seitiges Booklet geschrieben von Dr. Rolf Giesen
Ein Meisterwerk
„The Tingler“, einer der wohl besten Filme mit Vincent Price, der aber vom Bekanntheitsgrad leider weit hinter den großen bekannten Werken zurückbleibt. Absolut zu unrecht! Das Anolis Entertainment diesen Film nun in seiner dritten Filmreihe „Die Rache der Galerie des Grauens“ aufgenommen hat ist einfach nur grandios.
Was ist es, was einen guten Film ausmacht? Ja klar es ist die gute und vielleicht vor allem außergewöhnliche Story. Als weiteres sind natürlich die Darsteller extrem wichtig. Eine inzwischen nicht mehr weg zu denkende Komponente sind die Effekte, die heute fast schon die erstgenannten Punkte unwichtig erscheinen lassen. Der Film „The Tingler“ aus dem Jahre 1959 hat bemerkenswerter Weise alle drei wichtigen Zutaten in Perfektion zu bieten, denn auch schon vor über 50 Jahren beherrschte man die Kunst mit optischen Reizen die Zuschauer zu begeistern.
Star dieses Films ist natürlich der Horrorfilm Meister Vincent Price. Ende der 50er Jahre erlebte er seine beste Phase mit Filme wie „House On Haunted Hill“ oder „The Fly“. Auch „The Tingler“ stammt aus dieser Zeit. Doch der „Tingler“ selber stiehlt ihm immer wieder die Show. Sein erstes Auftreten in diesem Film ist sensationell. Bei einer Obduktion sieht man ihn als Schattenfigur hinter einem weißen Tuch wie dieser aus dem Körper entfernt wird. Grandiose Szene!! Auch die Kinoszene im Finale wird unvergessen bleiben wenn man diese erst einmal gesehen hat!
Und da wären wir auch schon bei der Tricktechnik. Toll wie man dieses Tingler-Wesen an Bindfäden gezogen durch Bild huschen sieht. Wie eine Art Hunderfüsser schaut er aus und traktiert die Menschen, aber nur die die ihre Angst unterdrücken und nicht schreien. Denn Schreien, das mag der Tingler gar nicht und verfällt so lange in eine Schockstarre.
Rund um diese Fakten erleben wir eine tolle Horror Geschichte die in jeder Minute Spaß macht und jeder Filmliebhaber in seiner Sammlung haben muss. Der Film ist in einem sehr guten HD auf BluRay zu sehen, somit steht dem uneingeschränkten Vergnügen nichts im Wege. Wie man es von Anolis Entertainment gewohnt ist, wurde auch zu diesem Film ein umfangreiches Begleitbooklet hinzugefügt das viele Informationen zu diesem Film und seine Entstehung kund tut. Zum Beispiel ist folgender Fakt doch einfach nur genial:
Der vom Meister des Gimmicks, William Castle, inszenierte TINGLER war – zumindest zu seinem US-Kino-Start – ein Meilenstein, was die Involvierung des Publikums anging. Castle selbst durchbrach die „vierte Wand“, indem er sich am Anfang des Films an das Publikum wendet, um an eben jenes eine Warnung auszusprechen, dass man während der Sichtung die Präsenz des Tinglers durch ein Kribbeln wahrnehmen könnte. Natürlich nur in einzelnen Fällen. Denn das Kribbeln wurde durch kleine Elektromotoren unter einzelnen Sitzen ausgelöst.
Also liebe Filmfans, schnell zugreifen denn man weiß, dass diese Filme sehr beliebt sind und somit schnell vergriffen seien können. (michi)