Herstellungsland: Irland / Frankreich / Schweden
VÖ: 19.08.16
Wertung: Gut
Regie: Marina De Van
Darsteller: Art Parkinson, Mark Huberman, Marcella Plunkett, Olga Wehrly
FSK: FSK ab 16
Studio: Maritim Pictures
Genre: Horror Thriller
Inhaltsangabe:
Nachts irgendwo in der irischen Provinz: Die Möbel eines abgelegenen Hauses geraten wie von Geisterhand in Bewegung und attackieren die Bewohner. Vor den Augen der 11-jährigen Neve spielt sich ein grauenhaftes Blutbad an. Ihre Eltern werden regelrecht abgeschlachtet und auch ihr jüngerer Bruder Ciaran kann den Angriffen nicht entkommen.
Wenig später trifft die Polizei am Ort des Geschehens ein. Schnell sind Verdächtige gefunden. Neves bizarren Schilderungen glaubt niemand. Sie kommt in die Obhut eines befreundeten Paares. Doch dort wird alles nur noch schlimmer. Dunkle Mächte verfolgen Neve, die nur darauf warten, erneut zuzuschlagen.
Den Spieß umgedreht
Die aus Frankreich kommende Marina De Van hat bisher sowohl als Darstellerin, Drehbuchautorin und Regieführerin gearbeitet. Ihr neustes Werk ist der in Irland entstandene Horror Thriller „Dark Touch“, der viele klassische Horrorelemente vereint. Ghost Movie Fans werden sich freuen, wer gern Filme mit gruseligen und durchtriebenen Kinder sieht ebenso. Selbst der Liebhaber der Geschichten von Stephen King können hier interessanten Stoff finden, denn die Geschichte der kleinen Neve könnte auch aus der Hand dieses Meisters stammen.
Generell haben düstere Geister Thriller ja Hochkontur. Leider muss man beklagen, dass fast alle Filme nach ein und derselben Schablone produziert werden. Soll ja nicht heißen das Filme wie Conjuring oder Insidous schlecht sind, aber leider zunehmend austauschbar. Deshalb ist es dann immer schön, wenn man ähnlich angesiedelte Filme aus einem völlig anderen Umfeld zu Gesicht bekommt.
Der Film spielt im ländlichen Gebiet Irlands. In der ersten Szene sehen wir ein angsterfülltes junges Mädchen das durch die verregnete Nacht läuft und bei ihren Nachbarn Hilfe sucht, weil in ihrem Elternhaus merkwürdige Dinge passieren. Zudem hat sie eine stark blutende Wunde im Mund. Viel Hektik in dieser Anfangsszene, die den Zuschauer umgehend auf den richtigen Spannungslevel bringt. Was hat es mit dem Mädchen auf sich? Stimmt etwas mit dem Haus nicht? Warum verhalten sich ihre Eltern so merkwürdig? Kurz danach sterben ihre Eltern und ihr Bruder in einer mysteriösen dramatischen Nacht und Neve wird von der Nachbarsfamilie aufgenommen.
Mehr kann an dieser Stelle nicht verraten werden um die Spannung aufrecht zu erhalten. Generell zielt der Film in eine thematische Richtung, die erzählenswert ist. Schauspielerisch und optisch ist der Film sehr gut gemacht. Die Darsteller sind in jedem Moment glaubhaft und auch die Synchro hört sich gut an. Stellenweise kann der Film gar kleinere Schockelemente aufweisen, zum Beispiel in der todbringenden Nacht in der Neve ihre Eltern verliert, doch das wird nicht an die Spitze getrieben, sorgt trotzdem für den einen oder anderen Schauer auf dem Rücken. Sonst ist der Film eher als Mystery Thriller zu werten, weniger als Horror Film.
Letztlich ist „Dark Touch“ ein netter Beitrag außerhalb des eingefahrenen Hollywood Standard Films. Der europäische Film zeigt sich an dieser Stelle von einer sehr guten Seite und zeigt abermals, dass man sich nicht hinter der ganz großen Filmindustrie verstecken muss. (michi)