Originaltitel: Knock Knock
Herstellungsland: USA 2015
VÖ: 29.04.16
Wertung: Gut
Regie: Eli Roth
Darsteller: Keanu Reeves, Lorenza Izzo, Ana De Armas, Aaron Burns, Colleen Camp
FSK: ab 16
Studio: Universum Film GmbH
Genre: Thriller
Inhaltsangabe:
Architekt Evan, hingebungsvoller Ehemann und Vater, genießt über das Wochenende einige ruhige Stunden zu Hause, während seine Frau Karen und die Kinder im Strandurlaub sind. Als er nachts den attraktiven Freundinnen Genesis und Bel Zuflucht vor einem Unwetter gewährt, ahnt er nicht, dass er sich auf ein ebenso verführerisches wie tödliches Katz-und-Maus-Spiel eingelassen hat. Denn die beiden Femmes fatales sind an weitaus mehr als nur an einem nächtlichen Liebesabenteuer mit ihm interessiert. Gerade als Evan glaubt, die beiden kaltblütigen Ladies los zu sein, kehren Genesis und Bel zurück, um seinem beschaulichen Leben den endgültigen Todesstoß zu verpassen…
Keanu allein zu Haus
Der Name Eli Roth ist ja inzwischen irgendwie überall zu lesen. Doch nicht überall wo dieser Name drauf steht, hat er auch Regie geführt. Nach dem Kannibalen Intermezzo „Green Inferno“ im Jahre 2013 hat er im vergangenen Jahr den Film „Knock Knock“ gedreht, bei dem er sich nun auf den Pfaden des erotischen Thrillers begibt. Dieser Sektor wurde mit Klassikern wie „Basic Instikt“ oder auch „Wild Things“ nachhaltig geprägt, diese Geschichte allerdings bringt noch Elemente vom aktuell sehr beliebten „Home Invasion“ Genre mit ein.
Man nehme also den guten Keanu Reeves, der in dieser Geschichte einen liebenden und großherzigen Familienvater abgibt. An einem Wochenende, an dem seine Frau mit den Kindern einen Ausflug macht und er im Arbeitsstress daheim bleibt, ändert sich sein Leben in dem Moment, in dem zwei völlig durchnässte junge Schönheiten an seiner Tür klingeln weil sie eine Panne haben. Natürlich zeigt er sich hilfsbereit und hilft den schlotternden sexy Mädchen. Diese nehmen ihn allerdings nach und nach ein, verführen ihn mit ihren Reizen und locken ihn in die Falle eines Flotten Dreiers. Am nächsten Morgen beginnt sich allerdings noch einmal alles zum Schlechteren zu wenden, denn nun beginnen die Mädels den Familienvater zu erpressen und zu foltern.
Den beiden attraktiven Newcomerinnen Ana De Armas („Exposed“) und Lorenza Izzo („The Green Inferno“) gehört zurecht die größte Aufmerksamkeit im Film. Mit zwei völlig verschiedenen Charakterzügen wandeln sie sich von verführerischen Mädchen zu gnadenlosen durchgeknallten Terrorschwestern. Was uns Roth mit der Rolle des Vaters Evan vermitteln möchte scheint an dieser Stelle etwas unklar. Klar kann man nun sagen, selber schuld, was lässt er sich verführen. Doch stellt sich hier tatsächlich die Täter / Opfer Frage? Es bleibt die Frage an welcher Stelle der Charakter einen Schlussstrich hätte ziehen müssen bevor die Situation eskalierte. Völlig unklar bleibt auch die genaue Frage der Intention der Mädels und warum sie gerade dieses Opfer ausgesucht haben.
Zu viel Nachdenken und nach Interpretationen suchen ist wohl nicht angebracht. Was bleibt, ist ein kurzweiliger netter Psychothriller mit leichtem erotischen Touch. Hier sollte man allerdings auch nicht zu viel erwarten. Die Entwicklung der gesamten Verführung ist gut gemacht und lässt früh erahnen das dies nicht folgenlos für Evan bleibt. Ein paar dezente Nacktszenen der jungen Damen und Sex hinter dem Milchglas der Dusche sorgen für keine Schweißtropfen bei der FSK. Kann mir nicht vorstellen, dass der Film in einigen Jahren mit den oben angesprochenen Vergleichsfilmen genannt werden wird. Trotzdem ein guter Film. (michi)