Originaltitel: Jamie Marks is dead
Herstellungsland: USA 2014
VÖ: 20.11.15
Wertung: Gut
Regie: Carter Smith
Darsteller: Noah Silver, Cameron Monaghan, Morgan Saylor, Liv Tyler, Judy Greer
FSK: ab 16
Studio: Donau Film
Genre: Horror / Thriller / Mystery
Inhaltsangabe:
In einer winterlichen amerikanischen Kleinstadt entdeckt die junge Gracie am Flussufer den Leichnam des High-School-Außenseiters Jamie. Der verschlossene Junge litt unter dem Mobbing seiner Mitschüler. Adam, der Star der Laufmannschaft, versucht mehr über Jamies Tod herauszufinden. Dabei kommt er auch Gracie näher. Als den beiden Jamies Geist erscheint, findet sich Adam plötzlich in einer Welt zwischen Tod und Leben wieder. Während Gracie Abstand zu Jamie hält, wendet Adam sich ihm zu und rutscht immer tiefer in die Welt der Untoten. Eine gefährliche Freundschaft beginnt…
Freundschaft mit einem Toten
Dieser außergewöhnliche Film stammt aus der Regie von Carter Smith, der vor einigen Jahren mit dem Streifen „Ruinen“ auf sich aufmerksam gemacht hatte. „Jamie Marks is dead“ verbindet das „Coming off age“ Genre mit dem dunklen Mystery Thriller Thema in einer optisch wie erzählerisch sehr düster-romantisch wirkenden Art und Weise. Basierend auf einer Romanvorlage „One For Sorrow“ von Autor Christopher Barzak wird die Geschichte in einer sehr depressiven und tiefsinnigen Ebene erzählt. Kalt, trist und dunkel sind die Bilder und ebenso ist die allgemeine Gemütslage aller Charaktere.
In jeder Sekunde fesselt die Story von Adam, der als Außenseiter kein schönes Leben hat. Keine Freunde und ein deprimierendes Zuhause mit einer an den Rollstuhl gefesselten Mutter (Liv Tyler), einem Arschloch von Bruder und einem Vater der einfach nicht mehr da ist. Das Leben findet in einem heruntergekommenen Wohncontainer statt und an der Laterne vorm Haus hängt ein verrottendes Reh. Es ist Winter und vieles was man von der Gegend sieht war einst wohl mal hübsch und ist nun verlassen, armseelig und ohne spürbare Zukunft. Inmitten dieser Tristesse findet die Schülerin Gracie eine Leiche am Fluss von einem weiteren als Outsider geltenden Jugendlichen. Zusammen versuchen Gracie und Adam herauszufinden was mit dem Jungen passiert ist und der Weg führt sie bis in die Unterwelt, Leben und Tod überschneiden sich denn Jamie Marks ist gar nicht so tot, wie man meinen könnte…
Alles wirkt zerbrechlich und filigran. Jedes Bild, jedes Wort und jede Handlung ist sehr von vorsichtig geprägt und irgendwie liebevoll gestaltet. Wir erleben einen Jungen kennen ohne Freunde. Doch ausgerechnet der Tot eines anderen Schülers sorgt dafür, dass Adam echte Freunde und Liebe findet in Gracie und Jamie,…lebende Freunde und tote Freunde. Doch für eine Seite muss er sich entscheiden…
Der Film ist nichts für eine oberflächliche kurzweilige Betrachtung. Wer Effektfeuerwerk haben möchte braucht gar nicht erst versuchen hier sein Glück zu versuchen. Wenn man „Donnie Darko“ mit „Stand By Me“ mischt könnte man vielleicht ein bisschen von diesem Film hier bekommen, doch jeder Versuch der Beschreibung wird dem Erlebnis dieses Filmes nicht gerecht, also schaut selber. (michi)