Originaltitel: Annabelle
Herstellungsland: USA 201
VÖ: 19.02.2015
Wertung: Gut
Regie: John R. Leonetti
Darsteller: Annabelle Wallis, Ward Horton, Tony Amendola, Alfre Woodard, Kerry O’Malley
FSK: ab 16
Studio: Warner Home Video
Genre: Horror
Inhaltsangabe:
John Form hat das perfekte Geschenk für seine schwangere Frau Mia gefunden eine schöne, seltene Puppe im Vintage-Stil, bekleidet mit einem schneeweißen Hochzeitskleid. Aber Mias Freude an Annabelle hält nicht lange an. In einer schrecklichen Nacht dringen Mitglieder eines satanischen Kultes in ihr Haus ein und greifen das Paar an. Terror und Blutspritzer sind nicht das einzige, das sie zurücklassen. Die Satanisten eschwören ein Wesen, das so viel bösartiger ist als alles, was sie selbst tun und das sich ein teuflisches Medium sucht – Annabelle.
Meinung / Fazit: netter Spin Off
Vor CONJURING gab es Annabelle. Dieser Satz steht vorn auf der DVD drauf und jeder, der bei dem sehr guten Horror Film THE CONJURING mitgezittert hat, wird auch heiß auf ANNABELLE sein. Denn diese Puppe, die im Film „The Conjuring“ eigentlich nur eine Randnotiz war, steht nun mit ihrer eigen Geschichte im Mittelpunkt des Schreckens.
Wie man weiß, beruht die Puppe auf einen angeblich realen Hintergrund. Oder ist das vielleicht nur wieder eine dieser Werbestrategien wie sie bereits bei „The Blair Witch Project“ einem Film viel Erfolg einbrachte? Keine Ahnung…. Ihr könnt ja selber mal forschen und stöbern, am besten auf der offiziellen Homepage von Ed und Lorraine Warren.
Produziert wurde der Film von Regisseur John R. Leonetti (er war bereits bei vielen Filmen wie „Insidious“ Kameramann) und das erkennt man auch, was man nun positiv als auch negativ sehen kann. Optisch ist alles absolut sauber, die Kameraeinstellungen sind gut und die Farben sehr satt. Doch ebenso empfinde ich alle seine Werke als ziemlich steril, stimmungsarm und auch letztlich vorhersehbar sofern man bereits seine Werke kennt. Doch für einen eher anspruchsarmen Hollywood Grusel reicht es.
Bei den Darstellern hat man auf ein solides Team gesetzt, welches auch schon einiges an Erfahrung vorzuweisen hat. Annabelle Wallis könnte man aus „W.E.“ oder „Peaky Blinders“ kennen, John Form aus „The Wolf Of Wall Street“; Tony Amendola aus „Once Upon A Time“ und Alfre Woodard aus „12 Years A Slave“.
Sehr gut finde ich die Verknüpfung zwischen dem okkult inspirierten Überfall des jungen Paares gleich zu Beginn und der zuvor im Fernsehen zu sehenden Nachrichtenerstattung über die Manson Family. Dies bietet eine perfekte Plattform auf der die Geschichte ihren Lauf nehmen kann. Generell lernen wir ja viel in diesem Film über die Puppe kennen. Wir lernen warum sie ihren Namen trägt und ebenso erleben wir auch warum sie überhaupt von einem Dämon besessen ist. In dieser Hinsicht ist der Film sehr stimmig und rund erzählt.
Ebenso gut sind die Stilmittel des langsam und schleichenden Einsatz des Horrors. Eine Nähmaschine die ein Eigenleben entwickelt, ein Fernseher der zu stören beginnt oder der Schaukelstuhl der knarrend von alleine zu Schaukeln beginnt. All dies endet letztlich in einem Hausbrand, der das junge Paar dazu bewegt die Gegend zu verlassen und in eine andere Stadt zu ziehen, da sie alle Vorkommnisse nur mit dem Haus in dem sie von den Satanisten überfallen wurden in Verbindung bringen. Doch dort beginnt der Schrecken erst wirklich außer Kontrolle zu geraten.
Generell sind die Geschehnisse sehr gut inszeniert. Doch irgendwie fehlt mir dabei die dunkle Aura, die über solchen Szenen liegen sollte. Da fehlt mir doch tatsächlich das Schmutzige, das Grauenhafte oder Schreckliche, welches einem einen Schauer über den Rücken laufen lässt. In solchen Momenten sind mir diese modernen Ghosthouse Filme mit ihrer Hollywood Rezeptur derzeit einfach zu sauber und steril. Horrorfilme für die breite Masse halt…
Tja ansonsten alles ok bei ANNABELLE. Hier liegt ein Film vor, der die Geschichte von THE CONJURING sehr nett erweitert und uns gleichzeitig noch glaubhaft vermitteln möchte, das hier ein realer Hintergrund besteht. Der Film ist ein bisschen CHUCKY meets ROSEMARIES BABIE und setzt ganz klar darauf, dass man schräg drein guckende Puppen gruselig findet. Funktioniert auch, doch zum langlebigen Klassiker fehlt diesem Film einfach der Charme bzw. eine prägnante Optik. (michi)
SPECIALS BLU-RAY VERSION:
- Der Fluch von Annabelle
- Blutige Tränen der Besessenheit
- Die Puppen des Teufels
- Ein dämonischer Prozess
- Nicht verwendete Szenen
SPECIALS DVD VERSION:
- Der Fluch von Annabelle