Live im Fundbureau in Hamburg am 18.11.2013
Bericht und Photos by Oliver Garrandt (www.dark-faces.com)
Das letzte Konzert der kleinen Tour der CHAMELEONS (EXVOX – so benannt, weil offiziell derzeit noch alle am neuen Album arbeiten und eigentlich nur Marc Burgess dabei war) führte ins kleine dunkle und familiär wirkende Fundbureau in Hamburg. Der Club ist ein kleiner Club, der etwa Platz für 150 Leute bietet und ggf. noch zusätzlich weiteren 150 im Nachbarraum, wo das Konzert auf eine Leinwand übertragen wird. Alles in allem, wie man es bei einer PostPunkWaveband aus den frühen 80ern nicht anders erwarten darf, sind auch fast nur Ü40 Gäste anwesend, fast. Denn der Ruf der CHAMELEONS hat sich auch bis in die „Neuzeit!“ gehalten.
Da bis zum Start der eigentlichen Band noch nicht verkündet wurde, wer denn als Support vorweg spielt, überspringe ich diese mal einfach. Denn gespielt hat dann auch „nur“ eine lokale Akkustik Coverband, die, jedoch nicht so schlecht, Songs von den Simple Minds und Depeche Mode spielte. Wie es eben oft unter der Woche ist, war es nicht zu voll aber trotzdem sehr angenehm gefüllt. Die Alt-Punx und jung geblieben Frühgothics der 80iger waren, wie man es erwarten konnte auch nicht sonderlich gestylt. Schließlich ist man unter sich und es geht allen einzig um die Nostalgie und Möglichkeit seine Stars aus der Jugend endlich wieder mal live zu sehen.
Der Support machte einen guten Job und die anwesenden Gäste haben sich prima amüsiert und unterhalten gefühlt. Die Atmosphäre war fröhlich ausgelassen und die Hits der gecoverten Bands kamen an. Freilich war es dadurch ein leichtes für das Trio (welches noch keine Webseite hat!) die Stimmung für die CHAMELEONS zu bereiten!
Der große Gig kam dann extrem gut an und die Stimmung war im gesamten Fundbureau unheimlich gut. Schon mit dem Gang auf die Wohnzimmer-Große Bühne wurde als ein Highlight gefeiert. Die vier Musiker kamen ohne Allüren und divenhaftes Gehabe daher und brachten durch ihre charmant freundliche Art sofort das Publikum auf ihre Seite. Als ob man das vorher je bezweifelt hätte. Aber die 9 Songs + 2 Zugaben waren einfach das, was man erwartet hatte, eine Mischung aus den verschiedenen Epochen der Band. Zur Zugabe kam Marc selbst auch von der Bühne und tanzte in mitten des Publikums/seinen Fans. Natürlich war es nicht so, wie es bei einer Party gewesen wäre. Nicht alle haben getanzt und erst recht war es weniger Tanz als ein Hüpfen und Springen. Am Rande sei die Zwangsunterbrechung erwähnt, als der Drummer sein Pedal für die Basstrommel kaputt gemacht hatte. Einfach zerbrochen. Ob das so alt war, wie die Band selbst? Zum Glück jedoch war relativ schnell Ersatz herbei geschafft und das Konzert konnte unter großem Applaus zu Ende geführt werden. Und auch da zeigte sich Marc wieder ganz charmant ohne große Starallüren am Merch für Fotos und Autogramme.
Angemerkt sei jedoch, dass die Fans and Friends in der Altersklasse nicht mehr so extrem auf diese Dinge stehen, wie es häufiger bei Teens und Twens zu sehen ist. So ließ sich auch für mich selbst noch schnell ein Portrait vom immer charmant lächelnden Kopf der Band machen. Ich bin schon gespannt auf das neue Album! (olli)