Livebericht Lord Of The Lost + Letzte Instanz am 19.11.2012 im Substage, Karlsruhe
(Bericht + Fotos byStefan Thiel www.stefan-thiel.info)
Nach drei Jahren ist es geschafft; die Letzte Instanz hat Ihre Alben Triologie “Schuldig” (2009), “Heilig” (2010) und “Ewig” (2012) vollendet. Grund genug, auf eine ausgedehnte Tour zu gehen und das Gesamtwerk den Jüngern der Brachialromatiker zu präsentieren.
Mit im Tross waren die Hamburger Dark Rocker Lord Of The Lost, die im Karlsruher Substage auch bereits eine ansehnliche Fanbasis mobilisieren konnten. Neben den optischen Reizen für die vor allem weibliche Anhängerschar, konnte die Truppe rund um Sänger Chris Harms durch die Abwechslung in ihren Stücken punkten. Mal ruhiger (z.B. “Credo”), mal heftiger („Prison“, „Break Your Heart“), es war für jeden Geschmack etwas dabei, auch die Coverversion von Amy Macdonalds “This is the life” kam im E-Gitarren Korsett richtig gut in Fahrt. Lord Of The Lost sind mit Sicherheit nicht die innovativste Band vor dem Herrn, haben aber musikalisch genau die richtige Mischung um den Zuhörer auch ein zweites Mal hinhören, anstatt abwinken, zu lassen. Zusammen mit der guten Selbstvermarktung, die vor Allem auf massiven Bühnennebeleinsatz, hervorragendes Licht und bloße, muskulöse Oberkörper setzt, sollten die Zeichen für die Hamburger Jungs zukünftig weiterhin auf Erfolg stehen.
Setliste Lord Of The Lost
Die Tomorrow
Black Lolita
This Is The Life (Amy Macdonald-Cover)
Undead Or Alive
Epiphany
Prison
Break Your Heart
Dry The Rain
See You Soon
Blood For Blood
Heart For Sale
Sex On Legs
Credo
Nach relativ kurzer Umbaupause kam dann endlich die Zeit für die Letzte Instanz. Der Fokus der nun folgenden zwei Stunden lag naturgemäß auf der, mit “Ewig” nun vollendeten, Albumtriologie. Dies war für die neuen Fans der Letzten Instanz mit Sicherheit eine Offenbarung, für die Besucher, die den Weg schon länger mit der Band gehen, fehlte allerdings etwas. Die präsentierten Songs zogen sich teilweise wie Kaugummi, trotz der dann und wann eingestreuten Perlen aus der weiter zurückliegenden Vergangenheit der Band. Aber gut, eine Headliner Tour ist auch etwas Anderes, als beispielsweise der Auftritt auf einem Festival, der naturgemäß immer eine “Best of” Setlist mit sich bringt. Zudem muss man der letzten Instanz nach fünfzehn Jahren auch eine gewisse Weiterentwicklung zugestehen.
Was aber trotz der teils langatmigen Aneinanderreihung der Lieder aus dem Schuldig-Heilig-Ewig Zyklus wieder hervorragend funktionierte, war die Interaktion mit den Konzertbesuchern. Kaum eine andere Band schafft es, so ein enges Band zwischen der Bühne und dem Publikum zu knüpfen wie die Letzte Instanz. Ob es jetzt Holly, gehalten von Fans aus der ersten Reihe, frei balancierend auf dem Absperrgitter vor der Bühne ist oder das kollektive Niederhocken des Konzertsaals bei “Der letzte Tag”, ein Liveauftritt der Letzten Instanz hat immer etwas von einem sehr intensiven Gruppenerlebnis.
Wer sich selber davon überzeugen will, kann dies zweiten Teil der Ewig Tour im März und April tun. Rot anstreichen sollte man sich auch den 19.10.2013 – an diesem Tag wird das fünfzehnjährige Bandjubiläum groß in der Dresdner Eventhalle gefeiert.
Setliste Letzte Instanz
Aeternitas
Ewig
Nur für uns
Blind
Unerreicht
Morgenrot
Wieder einmal Rot
Traumlos
Schwarzer Sand
Et In Arcadia Ego
Regenbogen
Der Garten
Atme!
Von Anfang an
Ohne Dich
Kopfkino
Schuld
Sing!
Der letzte Tag
Tausendschön
—
Flucht ins Glück
Finsternis
Wir sind allein
—
Rapunzel
Seven Nation Army (The White Stripes-Cover)